Kaffee - sind Sie süchtig?

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Koffein ist ohne Frage der beliebteste Wachmacher der Welt – ja, auch vor Kokain. Dabei ist der Kaffee wohl die am weitesten verbreitete Form des Konsums. Obwohl Kaffee lange Zeit einen schlechten Ruf hatte. Das letzte Jahrzehnt an Forschungen zum Thema hat allerdings ergeben, dass vor allem schwarzer Kaffee ziemlich gut für den Körper sein kann. Aber wie jede Stimulanz kann auch Koffein Intoleranzen und Entzugserscheinungen hervorrufen. Vor allem dann, wenn man mehrere Tassen am Tag trinkt (also jeder normale Mensch). Mit dem Ritual des Morgenkaffees zu brechen, kann ziemlich viel in ihrem Gehirn durcheinander bringen.

Anfänger müssen sich auf Kopfschmerzen einstellen. So erging es zumindest der Hälfte der regelmäßigen Kaffeetrinker, wie Wissenschaftler der American University aus Washington D.C. herausfanden. Je mehr Kaffee man also am Tag trinkt, desto eher bekommt man Kopfschmerzen, wenn man von einem auf den anderen Tag aufhört.

Der John Hopkins Universität zufolge sind weitere Entzugserscheinungen: Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Manche Menschen berichten von Übelkeit, Depressionen, Angstzuständen und grippeähnlichen Symptomen. Das „Koffein-Entzugs-Syndrom“ ist sogar im Kompendium der psychischen Störungen des amerikanischen Psychiater-Verbandes gelistet.

Wie kann Koffein all das auslösen? Ähnlich wie Alkohol kann Koffein die „Blut-Gehirn-Barriere“ überwinden. Einmal im Kopf, setzt sich das Koffein auf die Rezeptoren, die Müdigkeit hemmen und Hormone wie Dopamin oder Adrenalin ausschütten, erklärt Dr. David Elemenhorst vom Forschungszentrum Jülich.

Manche Experten sind sogar der Meinung: Wenn sich einmal eine Toleranz aufgebaut hat, verliert der Kaffee seine aufputschende Wirkung und hält den Körper nur von Entzugserscheinungen ab. Eine Studie aus Großbritannien besagt, dass Leute, die keinen Kaffee trinken, morgens genauso fit oder auch unfit sind, wie Kaffeetrinker. Sollten die Kaffeetrinker aber, aus welchem Grund auch immer, nicht zum Kaffee-Ritual am Morgen gekommen sein, fühlen sie sich nachweislich müder.

„Kaffeetrinken verschafft uns keinen Vorteil“, sagt der Autor der Studie, Dr. Peter Rogers. „Obwohl wir uns aufgeputscht fühlen, bringt uns Koffein nur wieder zurück in den Normalzustand.“

Maßhalten ist die Devise

Niemand spricht Koffein seine Wachmacher-Wirkung ab. Allerdings sollte man, um den Effekt beizubehalten, seinen Konsum in überschaubarem Maß halten. Sollten Sie jeden Tag Kaffee trinken, liegt der Schluss nahe, dass ihr Körper Koffein zum Funktionieren braucht.

Intoleranzen oder Entzugserscheinungen werden häufig mit illegalen und schädlichen Drogen in Verbindung gebracht. Kaffee an sich ist nicht schädlich. Sofern man ihn nicht mit Zucker überlädt oder so viel davon trinkt, dass man Schlafprobleme bekommt.

Sollten Sie sich jetzt unwohl fühlen oder gar eine Abhängigkeit bemerkt haben, dann ist die gute Nachricht: Studien zeigen, dass man die Entzugserscheinungen innerhalb eines Zeitraums von zwei Tagen bis einer Woche überwinden kann.

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