Fasten ist für Langweiler!

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Macht zügelloser Hedonismus glücklich? Playboy-Autor David Goller hat eine klare Meinung: Natürlich!

Die Fastenzeit ist der Beginn meiner Leidensphase. Nicht etwa, weil ich selbst verzichte. Nein, meine Kumpel meinen, sich 40 Tage lang in Wasser trinkende Langweiler verwandeln zu müssen. An feuchtfröhliche Abende ist also auch für mich nicht zu denken. Und dabei geht es dieser scheinheiligen Bande nicht mal um Religion. Sie machen das, wie sie sagen, „für sich“. Begründung: „Nach ein paar Wochen Wasser schmeckt das Bier umso besser.“ Was für ein Unsinn! Ich gehe doch auch nicht auf ein Andrea-Berg-Konzert, damit ich „Revolver“ von den Beatles besser wertschätzen kann. Ganz ehrlich: Das Leben ist zu kurz, um es nicht jederzeit auszukosten.

Klingt platt, aber man stelle sich mal vor, an Tag 39 seiner bierfreien Zeit würde einer meiner Kumpel vom Blitz getroffen. Belohnungsbier? Fehlanzeige! Laut Überlieferung gibt es im Himmel nämlich ausschließlich Nektar und Ambrosia, vielleicht noch Manna. Helles, Pils oder Kölsch werden hingegen im Paradies nicht ausgeschenkt. Und auch der Gesundheitsaspekt zieht nicht: Klar, übermäßiger Konsum von Alkohol, Nikotin oder Sexfilmchen ist nicht förderlich. Doch ein paar Wochen Verzicht bewahren weder vor der Trinkerleber noch vor Raucherlunge oder Porno-Sucht. Man müsste das schon lebenslang durchziehen. Und wer will das ernsthaft?

Geben Sie sich der Versuchung hin!

Da stehe ich lieber ganzjährig zu meinen Lastern und verzichte auf Dinge, die ich sowieso überflüssig finde. Auf vegane Currywurst oder das „Frühlingsfest der Volksmusik“. Mein Tipp: Wenn die Verlockung ruft, denken Sie an Oscar Wilde. Der wusste: „Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.“ Darauf trinke ich!

Ganz anders sieht das übrigens Playboy-Autorin Lisa Carbonaro. Sie meint "selbst verordnete Askese zu glücklicheren Menschen"