1. Reinkommen
Die sicherste Art, ins Zelt zu kommen: Sie reservieren einen Tisch oder kommen sehr früh. Die sicherste Art, nicht ins Zelt zu kommen: Sie bieten dem Security-Mann am Eingang Prügel oder einen Fuffi an. Besser: zu einer Seitentür gehen, geduldig warten, freundlich bleiben.
2. Platz finden
Sich zu Fremden an den Biertisch zu gesellen ist Teil des Wiesn-Vergnügens. Natürlich müssen Sie die Fremden vorher fragen, anschließend mit ihnen anstoßen und sie umstandslos duzen. Siezer sind im Zelt etwa so populär wie Sitzplätze- mit-Jacken-Reservierer.
3. Essen
Das Grillhendl wird mit den Fingern verspeist, Selbstmitgebrachtes gar nicht und alles andere unbedingt, bevor das Zelt bebt. Sonst landet schnell mal ein Haferlschuh in Ihrem Hirschragout. Ebenfalls nicht ratsam: ominös günstige Essens- und Biermarken von ominös freundlichen Zivilisten kaufen. Sind manchmal gefälscht.
4. Trinken
Die wichtigste Frau im Zelt? Natürlich die Bedienung. Seien Sie freundlich, seien Sie spendabel beim Trinkgeld, und werden Sie nicht unwirsch, wenn sie mal wieder Ihre noch zu einem Viertel gefüllte Maß abserviert. Oder wollten Sie das wirklich noch trinken, Sie Noagerlzuzler (bairisches Schimpfwort für Restbierplörre-Trinker)?
5. Feiern
Tanzen Sie, wo Sie wollen – nur nicht auf den Tischen. Tragen Sie, was Sie wollen (es herrscht kein Trachtenzwang) – nur ziehen Sie es nicht aus (es gibt ein Oben-ohne-Verbot). Und tun Sie, was Sie wollen – solange es keinen stört.