Der Mann
Im Kreis der Milliardäre ist er ein Newcomer, erst seit diesem Jahr zählt Michael Kors dazu. In der Welt der Mode ist er ein alter Hase. Schon mit 22, noch vor dem – schnell abgebrochenen – Designer-Studium, gründete er sein Label. Mindestens ein Teil des New Yorkers findet sich heute in beinahe jedem Kleiderschrank. Kors ist ein begnadeter Vermarkter. Und ein höchst amüsanter Unterhalter, was in der US-TV-Reihe „Project Runaway“ öffentlich wurde – hierzulande kennt man das Format als „Die Höhle der Löwen“. Im Fernsehen aufgetreten ist Kors, der als Karl Anderson geboren wurde, übrigens schon als Kind – in Werbespots.
Sein Weg
Seine erste Modenschau zeigte Kors mit 25: klassische Sportswear aus edlen Materialien. Neun Jahre später musste er Insolvenz anmelden. Aber aufgeben gilt nicht. 1997 entdeckte ihn der Luxuskonzern LVMH als Designer für das Label Céline, zwei Jahre später stiegen die Pariser mit 33 Prozent bei Kors’ eigener Marke ein. Die startete von da an durch –Accessoires wie Handtaschen und Uhren sowie Männermode kamen hinzu. Heute verkauft sich Michael Kors wie geschnitten Brot.
Was wir daraus lernen können
Jeder hat eine zweite Chance. 2003 war Kors’ Firma 100 Millionen Dollar wert, heute wird sie mit 20 Milliarden taxiert. Dabei ist die Aktie im Vergleich zu anderen aus der Modebranche noch immer günstig. Börsianer sehen dies anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, kurz KGV: Dabei wird der aktuelle Kurs in Relation zum Jahresgewinn der Firma je Aktie gesetzt. Faustregel: je niedriger das KGV, desto günstiger die Aktie. Klar, das kapiert jetzt keiner auf Anhieb. Ausführlich und verständlich beschrieben ist der Geldsprech in der Rubrik „Boersen-Abc“ hier.