Ronald Reagan rief das Programm im März 1983 offiziell ins Leben. Geplant war ein Abwehrschirm, der über See, Land und sogar aus dem Weltraum sowjetische Atomwaffen abfangen sollte. Dazu sollten Röntgenlaser entwickelt werden, die die Sprengköpfe vor dem Erreichen des US-Amerikanischen Luftraumes abschießen sollten.
Laserkanonen aus dem All
Röntgenlaser aus dem Weltall klingt definitiv mehr nach Science-Fiction als nach seriöser Verteidigungspolitik, aber es waren die 80er Jahre und selbst Milli Vanilli waren möglich. Das SDI-System sollte aber, im Gegensatz zum Fake-Gesang, ganz real aus Laserkanonen aus dem All und von der Erde aus bestehen, die von Aufklärungssatelliten gestützt sein sollten. Problem an diesem Vorhaben war aber immer die Erdatmosphäre, die die Laserstrahlen auf lange Strecken wirkungslos werden ließ.
Übrigens unterstützte auch die deutsche Bundesregierung unter Kohl dem Krieg der Sterne zu. Weniger des militärischen Nutzens wegen, sondern viel eher, weil man sich technischen Fortschritt vor allem in der Computerentwicklung erhoffte. Die SDI war außerdem treibende Kraft in der Erforschung künstlicher Intelligenz.
Erstschlag wurde wahrscheinlicher
Das Projekt verschlang über 29 Milliarden Dollar, konnte aber nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen und wurde schließlich 1993 von US-Präsident Bill Clinton eingestellt. Trotz dieses Misserfolges hatte es große Auswirkungen auf die Öffentlichkeit. So fürchteten viele Kritiker der atomaren Aufrüstung, dass die USA, bei erfolgreicher Entwicklung der SDI, eher zu einem Erstschlag bereit wären - mit dem SDI hätte ja ein sowjetischer Vergeltungsschlag verhindert werden können. Der Krieg der Sterne hätte gleichzeitig also auch die Vernichtung der Erde herbeiführen können.