„Wäre Jim Morrison noch am Leben, hätte es durchaus sein können, dass er Trump gemocht hätte“

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Die technisch überarbeitete Fassung des „The Doors“-Debütalbums, "The Doors: 50th Anniversary Deluxe Edition", ist seit dem 31. März auf dem Markt – jetzt haben wir die Band-Veteranen John Densmore und Robby Krieger zum Interview getroffen

Die zwei letzten Überlebenden der Gruppe „The Doors“ um Rock-Ikone Jim Morrison liefern zum 50. Band-Jubiläum weitere neue Belege für den unberechenbaren Charakter ihres 1970 an Drogenmissbrauch gestorbenen Frontmanns. „Man konnte bei Jim nie was voraussagen“, antwortet der frühere Gitarrist Robby Krieger in einem Interview mit unserem Magazin auf die Frage, was Morrison wohl von US-Präsident Donald Trump gehalten hätte. „Wäre er noch am Leben, hätte es durchaus sein können, dass er ihn gemocht hätte.“

Der 71-jährige Krieger beschreibt „The Doors“ in dem Interview als unpolitische Band und Morrison als launenhafte und unter Drogeneinfluss „extrem unangenehme Person“: „Wenn er auf irgendwas war, ist er mit allem möglichen angekommen und war einfach ein ziemliches Arschloch“, so Krieger. „Als er mit der Zeile ,Ich bin der Echsen-König – ich kann machen, was ich will’ ankam, war allen klar: Jetzt haben wir ein Problem. Er fing an, seine eigene Mythologie zu kreieren und auch zu leben“, erinnert sich der 72-jährige Schlagzeuger Densmore.

Krieger erklärt sich dieses Verhalten Morrisons heute medizinisch: als Folge einer Suchterkrankung. „Wenn du Heroin nimmst und dann noch eine Menge hochprozentigen Alkohol verdrückst, kann das nicht gut für deinen Körper sein, das ist einfach keine gesunde Kombination.“

Die "The Doors"-Veteranen warnen vor dem Kult um den früh verstorbenen Frontmann Jim Morrison
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"Drogenmissbrauch ist heute ein Ausdruck von Schwäche und Verlorenheit"

Im Playboy-Interview warnen die zwei „Doors“-Veteranen vor der anhaltenden Morrison-Mythologisierung durch die Fans: „Ich möchte auch nicht, dass dieses ,Party bis zum Umfallen’-Ding irgendwie glorifiziert oder verklärt wird. Es war eine andere Zeit mit einem anderen Lebensgefühl, das nicht mehr existiert. Drogenmissbrauch hat heute nichts Rebellisches mehr. Er steht nicht mehr fürs Experimentieren und Erfahrungensammeln, sondern ist ein Ausdruck von Schwäche und Verlorenheit. Mittlerweile gibt es da andere Wege, um diese Probleme zu behandeln“, so Densmore.

Würde Jim Morrison heute noch leben, wäre er mittlerweile clean, schätzt Robby Krieger. „Denn ich sehe Leute wie Eminem, die genauso kreativ, aber auch wütend wie Jim sind. Die unterziehen sich heute teuren Reha-Programmen, die auch wirklich funktionieren.“ Nach Densmores Worten wären „The Doors“ dann vermutlich über die Jahre „eine rentnermäßige Blues-Band geworden, die nur noch alte Kamellen nachspielt“.

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Eine technisch überarbeitete Fassung des „The Doors“-Debütalbums, "The Doors: 50th Anniversary Deluxe Edition", ist seit dem 31. März auf dem Markt.

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