Credit: Playboy Deutschland
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Der frühere US-Skandal-Boxer Mike Tyson fühlt sich nach seinen einstigen Gewalt- und Drogen-Eskapaden der Sympathien aus Deutschland sicherer als der Anhängerschaft im eigenen Land. „In Europa ist der Zulauf noch viel größer als in Amerika“, sagte der 51-jährige Ex-Schwergewichts-Champion in unserem Interview. Damit meint er seine in den USA gestartete Bühnen-Tournee.
Im April wird Tyson mit dem autobiografischen Unterhaltungsprogramm „Die wahre Geschichte“ in Hotels und Kinosälen im deutschsprachigen Raum auftreten. „Die Menschen in Deutschland haben mich schon immer verehrt. Es ist einfach verrückt. Ich habe stets geglaubt, ein übler Kerl zu sein“, so Tyson. Dass er trotz neuer Bühnenshow zumindest verbal noch der alte Haudegen von einst ist, beweist er im Interview mit unbescheidener Selbstbeschreibung: „Ich bin ein Bühnentier, nicht wenige vergleichen mich sogar mit Eddie Murphy. Ich bin nicht mehr das Biest, das anderen Angst macht. Und die Leute lieben den neuen Mike Tyson. Vielleicht weil ich immer authentisch geblieben bin.“
Seinen finanziellen Ruin nach zwei Gefängnisaufenthalten wegen Gewalttaten in den 90er-Jahren und den erfolglosen Comeback-Versuchen nach 2003 kreidet Tyson nicht uneingeschränkt sich selbst und seinem ausschweifenden Lebensstil an.
Tyson wurde im Frühjahr 1992 zu sechs Jahren Haft verurteilt, von denen drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der Schuldspruch basierte auf Indizien sowie auf den Aussagen des Opfers und dessen Eltern, die die Richter für glaubwürdiger befanden als die Aussagen des mehrfach vorbestraften Tyson. „Berater, Manager, Promoter – alle sind sie hinter deinem Geld her. Während du deine Birne im Ring hinhältst, sahnen sie ab“, so der Ex-Champion, der sich vor seiner Pleite ein Vermögen von rund 300 Millionen US-Dollar erboxt hatte.
„Der zweite Punkt ist die Vorsorge. Damit haben es die Boxer nicht so, die meisten denken nur von Kampf zu Kampf. Dabei ist es extrem wichtig, sein Geld für sich arbeiten zu lassen. Das habe ich damals nicht kapiert“, sagt Tyson im Interview. „Aber das ist ein generelles Problem bei Profi-Sportlern. Wir schenken Managern und Beratern zu früh unser Vertrauen. Dabei ist Vertrauen etwas, das man sich verdienen muss. Ich hatte Finanzberater, die mir gezeigt haben, wie ich Geld steuersparend ausgebe, aber nicht, wie man Geld vernünftig investiert und nachhaltig anlegt.“ Zu Tysons Besitztümern zählten einst ein Fuhrpark mit mehr als 60 Luxusautos und ein Privatzoo mit Tigern.
Mit dem Unterhaltungsprogramm „Die wahre Geschichte“ geht Mike Tyson auf Tournee im deutschsprachigen Raum. Termine unter: www.championtour.eu