„Leid hilft der Kunst auf jeden Fall ungemein“, so der 36-Jährige. Er finde ein wenig Melancholie durchaus angenehm. „Schwermut und Sehnsucht sind schöne Gefühle, ich vermisse gerne jemanden“. Er sei sich darüber im Klaren, dass ihm seine persönlichen Narben einen gewissen Schub geben. Auch bei anderen Künstlern empfinde er Werke eher als „tief und wahr und echt“, wenn dahinter komplizierte Biografien liegen. „Ich würde mal vermuten, Paulo Coelho hat eine gesündere Biografie als Michel Houellebecq“, so Schilling. „Mir sagen die Bücher von Houellebecq mehr.“
„Dass ich Schauspieler werde, wollten immer andere“
Tom Schilling spielt die Hauptrolle in dem am 3. Oktober in den deutschen Kinos erscheinenden Film „Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck, an der Seite von Sebastian Koch und Paula Beer. Seine Figur ist an den deutschen Maler Gerhard Richter angelehnt. Tom Schilling erzählt, dass er ursprünglich selbst Maler werden wollte. „Dass ich Schauspieler werde, wollten immer andere“. In gewisser Weise habe er damit nun aber seinen Frieden gemacht. „Vielleicht habe ich den Film gebraucht, um mich von diesen Fantasien loszumachen“, sagte er. In seiner Schauspielkarriere hätten ihn seine Eltern immer sehr unterstützt. „Aber ich hatte schon das Gefühl, dass ich mehr geliebt werde, wenn was gelingt“, sagte er. Das sollte seiner Ansicht nach allerding nicht so sein: „Man soll seine Kinder immer lieben und nicht dann besonders, wenn sie irgendwas sehr gut gemacht haben“, so der Darsteller.
Tom Schilling ist ab dem 3.10. mit dem Film „Werk ohne Autor“ im Kino zu sehen.
Die Oktober-Ausgabe des Playboy mit dem gesamten Interview erscheint am 13. September.