Bürgerlich heißt Supercar Blondie Alex Hirschi und ist auf dem Land im australischen Outback aufgewachsen. Heute lebt sie in Dubai und macht am Steuer der exotischsten und teuersten Autos der Welt Männer- wie Frauenträume wahr. Playboy traf sie zum Gespräch in ihrer arabischen Wahlheimat:
Playboy: Miss Hirschi, welches ist das coolste Auto, das Sie je gefahren sind?
Hirschi: Definitiv der Königsegg Agera RS! Nachgerüstete 1360 Pferdestärken im V8 – was für ein unglaublich tiefer und einzigartiger Sound. Dieser Donner und diese Kraft im Motor geben einem das Gefühl von unendlicher Geschwindigkeit. So etwas hatte ich vorher noch nie bei einem Wagen gefühlt. Kein Wunder, es ist ja auch das derzeit schnellste Auto der Welt!
Woher stammt Ihre Begeisterung für Autos?
Ich bin auf einer australischen Farm in einem 3000-Seelen-Dorf aufgewachsen und habe daher schon mit zwölf Jahren fahren gelernt. Als ich dann endlich meinen Führerschein hatte, habe ich die Freiheit und Unabhängigkeit hinterm Lenkrad genossen. Mein Auto brachte mich an Orte, die ich sonst nie erreicht hätte.
Wie hat es Sie als australisches Country Girl dann nach Dubai verschlagen?
Ich bin direkt nach der Uni mit meinem jetzigen Ehemann Nik, der dort ein Jobangebot hatte, nach Dubai gezogen. Das war vor elf Jahren. Dort habe ich eine Stelle beim Radiosender bekommen und wurde Nachrichtensprecherin in der Morgenshow. Ich habe die Arbeit geliebt, aber sie war tough – ich musste um zwei Uhr morgens aufstehen.
Und dabei entstand die Idee zu Supercar Blondie?
Nicht ganz. Meine Sendung war eine Talkshow, in der wir live von Events berichteten. Eines Tages war ich bei Bentley zu Besuch, und die Leute dort boten mir für ein paar Tage einen Bentley zum Fahren an. Das war 2016. Ich habe Videos und Fotos gemacht und sie auf meinem privaten Social-Media-Account hochgeladen, und einige Wochen später folgten schon weitere Modelle von Bentley. Irgendwann kam mein Mann auf die Idee, einen eigenen Account zu kreieren, um meine persönlichen Erfahrungen dort zu veröffentlichen. Ich war anfangs skeptisch, ob das überhaupt jemanden interessieren würde.
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Offensichtlich schien es die Leute sehr zu interessieren.
Deshalb sind wir als Nächstes zu McLaren gegangen und haben gefragt, ob sie nicht mit uns zusammenarbeiten wollten. Sie gaben uns gleich einen McLaren 650 S. Ich war erstaunt, dass man mir einfach so einen Wagen in die Hand drückt, nach dem Motto: „Hab viel Spaß damit, und bring ihn wieder heil zurück!“ Als ich 50.000 Follower hatte, habe ich meinen Job beim Radio gekündigt. Und noch im selben Jahr – das war 2017 – hatte ich eine Million Follower auf Instagram und drei Millionen auf Facebook.
Wie kam es zum Namen Supercar Blondie?
Beim Radio hatte ich bereits den Spitznamen Radio Blondie. Ich dachte mir, da ich mich nun mehr auf Supercars konzentriere, liegt dieser Name auf der Hand. Ganz unspektakulär.
Was unterscheidet Supercar Blondie von anderen Auto-Influencern?
Wenn ich in ein Auto steige, beschreibe ich es aus einem Nicht-Experten-Blickwinkel. Für mich zählt: Wie sieht der Wagen aus? Was sind seine coolen Gadgets und Features? Ich bin einfach nur neugierig. Und genau das ist es, was meinen Account ausmacht.
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Hat man es als Frau schwerer in der Welt der Supercars?
Wenn Nik und ich anfangs zusammen auf einem Event erschienen, zu dem eigentlich ich eingeladen war, wurde er als Alex begrüßt. Ich war die Blondine an seiner Seite und wurde einfach ignoriert. Bei Testfahrten bekam Nik einen Helm in die Hand gedrückt, es gab ein paar Tipps von den Instrukteuren, und das war’s. Sobald ich mich einem Wagen näherte, wurden und werden bis heute einige Instrukteure nervös, und es kommen Fragen wie: „Bist du schon
mal solch einen Wagen gefahren?“
Gilt das besonders für die arabische Welt?
Nein, das erlebe ich als Frau weltweit, egal, wohin ich gehe. Es ist ein globales Problem, dass Frauen in dieser Business-Welt unterdrückt werden. Doch auf meinen Reisen treffe ich ganz oft Frauen, die mir freudestrahlend erzählen, dass ich für sie ein Vorbild bin und sie animiert habe, Inge-nieurinnen oder Wissenschaftlerinnen zu werden. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass meine Leidenschaft Frauen inspirieren könnte.
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Gibt es manchmal auch negative Kommentare oder Reaktionen?
Das lässt sich leider nicht ver-meiden. Und man ist anfangs nicht auf den Hass vorbereitet, der einem entgegenschlägt. Einige gehen richtig unter die Gürtellinie. Da spürt man, wie verbittert manche Männer sind, dass eine Frau in dieses Auto steigen darf, die in ihrer Weltanschauung in die Küche an den Herd gehört.
Jetzt sind Sie im Playboy gelandet. Fühlt sich das komisch an?
Für mich ist es was Besonderes, im Playboy zu erscheinen. Es beweist, dass erfolgreiche und starke Frauen von Männern gefeiert werden, ob nackt oder angezogen. Mit oder ohne Klamotten – beides ist sexy und anziehend!
Was finden Sie an einem Mann sexy und attraktiv?
Ein sexy Mann ist ehrgeizig. Ich will mit jemandem zusammen sein, der seine Träume realisiert und Ziele verfolgt. Sexy kann aber auch sein, wenn der Mann dir zuhört und dich dabei unterstützt, deinen Traum zu realisieren.
Sollte er für Sie lieber ein Raubein sein oder der elegante Gentleman-Typ?
Ich bin keine Feministin und stehe daher auf Traditionen, wenn Männer mir die Tür aufhalten oder Ähnliches. Das hat etwas mit Respekt und Aufmerksamkeit gegenüber Frauen zu tun. Ein Gentleman unterstützt eine Frau in ihrem Tun und macht sie damit glücklich. Ich glaube auch, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind und sich gegenseitig ergänzen. Wir sollten unsere Unterschiede wieder feiern.
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau. Gilt das auch umgekehrt?
Zu 100 Prozent, ja! Es ist schwer, erfolgreich zu werden, wenn dich dein Partner nicht unterstützt oder dir sogar im Weg steht! Ich bin froh, dass mein Ehemann mit mir zusammenarbeitet und dafür sogar seinen Job aufgegeben hat. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Was war bisher das spannendste Erlebnis in Ihrer Karriere?
Eines der Highlights war sicher die Zusammenarbeit mit den Jungs von „Top Gear“. Sie sind Idole für mich, ich habe sie schon als Kind im Fernsehen gesehen. Ich war auch die erste Person aus der Social-Media-Welt, mit der sie zusammengearbeitet haben. Das war und ist eine Ehre. Aber erzählen Sie es ihnen nicht (lacht).
Welches Auto würden Sie gern mal ausprobieren?
Einen Bugatti EB110 aus den 1990er-Jahren!
Warum genau den?
Die ganz neuen Supercars sind meistens sehr einfach in der Handhabung. Du steigst ein, drückst den Startknopf, und alles andere läuft von allein. Du brauchst keine Vorkenntnisse und musst dich um nichts kümmern. Bei den alten Modellen ist das anders. Du musst eine Beziehung zu ihnen aufbauen und lernen, was das Auto von dir braucht, um zu funktionieren. Das finde ich gut.
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