Rocco Siffredi: "In der heutigen Erotik-Branche sind die Leute wie Maschinen“

Credit: Playboy Deutschland

Der legendäre italienische Pornostar Rocco Siffredi sieht in massenhaft konsumierter Internet-Pornografie einen Grund für zunehmende Drogenprobleme in der Sexfilm-Branche.

Vor allem junge Darsteller nähmen heute Viagra, „besonders wenn sie mal länger ranmüssen. Oder sie lassen sich was spritzen“, sagte der 53-Jährige in einem Interview dem Playboy.

„Das habe ich nie gebraucht. Auch keine Drogen. Nicht mal Kokain oder Alkohol.“ Das sei heute in der Branche anders: „Die neue Generation ist mit Pornos aufgewachsen, deshalb hat sie keinen Hunger nach Sex mehr.

"Pornografie ist heute wie ein Zirkus“

Die Leute sind nicht mehr 100-prozentig bei der Sache. Wenn ich mit einem Mädchen Sex hatte, dann habe ich sie angeschaut, sie geküsst, an ihr gerochen.“ Heute hingegen bekämen die Darsteller „für ihre Erektion irgendwelche Substanzen“ und wollten „keine Energie mehr aufs Küssen verschwenden.

Wenn ich so was sehe, krieg ich das kalte Grausen. Pornografie ist heute wie ein Zirkus“, sagte Siffredi. „In der heutigen Branche macht man Sex nicht mehr so wie ich. Diese Leute haben keine Leidenschaft, sie sind wie Maschinen.“

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Auch bereits während seiner 30-jährigen Karriere, die er laut eigenem Bekunden vor zwei Jahren nach etwa 700 Filmen für seine Familie und wegen einer zunehmend unkontrollierbaren Sexsucht beendete, hat Siffredi nach eigenen Worten „viele Leute gesehen, mit denen es ein schlechtes Ende“ wegen Drogenkonsums nahm.

„Es gibt so viele, die ganz sauber und normal mit dem Job anfangen, häufig Studentinnen und Studenten“, so Siffredi. „Aber die Leute in der Branche geben ihnen dann etwas Stoff, damit sie ein bisschen Spaß haben, und ganz langsam bleiben sie in der Scheiße stecken.“

Der französische Dokumentarfilm „Rocco“ ist seit kurzem bei Netflix zu sehen.

Die November-Ausgabe des PLAYBOY erscheint am 12. Oktober.