Beef vom Allerfeinsten gibt’s bei den meisten Rappern mittlerweile hausgemacht – und zwar immer dann, wenn es zu Streitigkeiten mit ihren Rap-Kollegen kommt. Doch wie sieht es aus, wenn die harten Jungs ihr ganz persönliches Stück Beef selbst in der Küche zubereiten sollen? Antworten darauf liefert jetzt ein Deutschrap-Kochbuch. Im Zuge der Veröffentlichung dieses durchaus unkonventionellen Ratgebers, hat sich Playboy-Autor Robin Schmidt mit dem Berliner Rapper "Bass Sultan Hengzt" (bürgerlich Fabio Ferzan Cataldi) getroffen. Der deutscher Rapper italienisch-türkischer Abstammung erzählte ihm, mit welchem Gericht er Frauen für sich gewinnt und warum er beim Essen keinen Rap hört.
Mehr zum Thema: Das Playboy-Interview mit GZUZ
Playboy: Was bedeutet Ihnen gutes Essen?
Bass Sultan Hengzt: Viel. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mittlerweile sehr wählerisch beim Essen bin. Ich bin halt von zu Hause wirklich sehr gutes Essen gewohnt. Mein Vater ist Italiener, meine Mutter Türkin und deshalb gab es von beiden Seiten immer extrem viel geiles Essen. Vor allem seitdem ich selber koche ist mir gutes Essen sehr wichtig, auch grade was die Qualität von Fleisch angeht. Ich esse gerne Dry Aged Beef und setze mich dann damit zum Beispiel auch voll auseinander, lese Bücher oder gucke mir YouTube-Tutorials an. Ich verwende da schon sehr viel Zeit drauf, aber das ist es mir Wert.
Und wie oft in der Woche kochen Sie selbst?
Wenn ich zu Hause bin, dann täglich.
Gibt´s dazu auch Musik?
Ich höre eher weniger Musik dabei, lieber Podcasts. Am liebsten „Radio Nukular“ oder „Fest und Flauschig“.
Denken Sie denn, dass Kochen etwas Männliches ist?
Ich habe mich letztens mit meinem Vater darüber unterhalten. Eine richtige Antwort haben wir jetzt nicht gefunden, aber es liegt vielleicht einfach daran, dass das Interesse, spezielle Sachen zu kreieren, eher beim Mann liegt. Wobei ich auch finde, dass meine Mutter fast so gut kocht wie mein Vater.
Was sind denn die wichtigsten Utensilien in so einer Männerküche?
Ein gutes Messer und ein Schneidebrett.
Haben Sie einen persönliches "Signature- Dish"?
Was viele meiner Rapper-Kollegen mir schon bestätigt haben ist, dass ich richtig gute Chicken-Wings mache. Ich bereite die mit einer würzigen Marinade zu und mache einen sehr leckeren Dip dazu. Steaks und Bolognese kann ich auch noch ganz gut.
Was kochen Sie, wenn Sie eine Frau für sich gewinnen wollen?
Auf jeden Fall Pasta. In Kombination mit einem italienischen Salat.
Welcher Drink gehört zu einem guten Essen?
Cola Light.
Rapper bauen in ihren Texten ja gerne mal Gras an. Was züchten Sie in Ihrem Garten?
Basilikum. Ich muss da aber mal wieder nachgucken, ich glaub die Pflanze lebt nicht mehr. Aber ansonsten gibt’s das auf meinem Balkon.
Ihr Rapper-Kollege Samy Deluxe hat einen eigenen BBQ-Laden in Hamburg eröffnet. Wäre ein eigenes Restaurant auch etwas, dass Sie sich mal vorstellen könnten?
Ganz klar: So ein richtig fetter Chicken-Wings Laden! Da würde ich sterben! (lacht)
In welchem Restaurant dachten Sie auf den ersten Blick „Puh, muss ich hier wirklich was bestellen“, wurden dann aber positiv überrascht?
Es sind meistens kleine Koreaner-Läden in Berlin, wo du reingehst und der Boden klebt, der Tisch versifft ist und die Bedienungen recht lange auf sich warten lassen. Aber wenn dann das Essen kommt, schmeckt es einfach unfassbar geil.
In welchem war es andersherum?
Als ich das letzte Mal in der Türkei war, bin ich in ein Restaurant, das super aussah. Der Service war aber zum Kotzen und das Essen scheiße. Dann hab ich auch kein Trinkgeld gegeben, so wie man das dann eben in solchen Situationen macht.
Und wenn Sie auf Tournee sind: Was kommt dann auf den Tisch?
Ehrlich gesagt meistens Fast Food. Das finde ich dann aber auch fast schon wieder gut. Ich liebe es halt zu einer Burger-Kette zu gehen und ballere mir dann auch schon mal sechs Burger hintereinander rein.
Was ist das beste Essen für den Kater am Tag danach?
Eine fette Pizza mit Barbecuesoße und Salami drauf und ganz viel Käse.
Mit welchem Rapper würden Sie sich gerne mal ein Kochduell liefern?
Mit Sido!
Welcher Koch sollte unbedingt mal rappen?
Nelson Müller.
Wann dürfen wir Ihren nächsten musikalischen Leckerbissen erwarten?
Am 07. Dezember kommt mein neues Album „Bester Mann“. Auf der Platte gibt’s viel schwarzen Humor, moderne Sounds und einen hängengebliebenen Hengzt.
„Rap Kitchen“ ist seit dem 8. September im Handel erhältlich. Das Rezept zu den Hot Wings von Bass Sultan Hengzt spoilern wir an dieser Stelle aber schon mal:
Rezept: Chicken Wings á la Bass Sultan Hengzt
Für 4 Portionen benötigt man:
Wings:
50 g Butter
½ Tasse Hot-Chili-Sauce
4 EL Sojasauce
1 EL Paprikapulver
1 EL Chiliflocken
1 EL Knoblauchpulver
1 TL Cayennepfeffer
20 Chicken Wings
Dip:
150 g Blauschimmelkäse (z. B. Roquefort)
50 g Mayonnaise
100 g saure Sahne
1 EL Essig
1 Knoblauchzehe, klein gehackt
1 Butter, Chilisauce, Sojasauce, Paprikapulver, Chiliflocken, Knoblauchpulver und Pfeffer in einem Topf bei niedriger Temperatur erwärmen, bis alle Zutaten vermischt sind.
2 Die Chicken Wings in einen Behälter geben und sorgfältig mit der Sauce vermengen, bis die Oberflächen der Flügel gleichmäßig bedeckt sind. Die Chicken Wings zunächst noch für ca. 45 Minuten in den Kühlschrank stellen; erst danach im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Celsius backen, bis sie goldbraun sind. Blauschimmelkäse, Mayonnaise, saure Sahne, Essig und die klein gehackte Knoblauchzehe vermengen. Dann die Hot Wings mit dem Blue-Cheese-Dip servieren.
Alle Artikel