Inhalt
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Stella Tiana Stegmann ist unsere Playmate des Jahres 2020 – und feiert mit Fotografen: Erst im Casino Baden-Baden und am Strand von Cancún in Mexiko.
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Mark Bezner: Der Olymp-Chef über Hemden, Erfolg und was ihn mit Gerard Butler verbindet
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Sommerdüfte: Verströmen Sie Frische!
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Gregory Porter: Der Soul-Gigant über Rassismus, Trauer, Liebe – und Musik als Therapie
Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Witze
- Cartoon
- Berater
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
Zu unserem Treffen in Hamburg-Ottensen kommt er auf einem Kickboard angerollt. Der 58-Jährige ist immer für überraschende Auftritte gut. Sprechen wir bei Tisch aber lieber erst mal über seine großen ...
Herr Lohmeyer, es ist wieder Sommer, und Ihre Paraderolle als Tod im Stück „Jedermann“ steht an. Finden die Salzburger Festspiele überhaupt statt, oder stirbt Ihr Tod dieses Jahr den Corona-Tod?
Ja, sie finden statt, aber in kleinerem Rahmen. Sie wurden von Juli in den August verschoben, und so Gott will, werden wir wieder 14-mal
den Domplatz rocken. Rechnet man das über die sieben Jahre hoch, die ich die Rolle schon spiele, brauche ich nur noch zwei weitere, dann habe ich die 100 voll. Damit bin ich quasi Rekordspieler.
Sie spielen vom Kommissar über den Familienvater bis zum „Jedermann“-Tod eine große Bandbreite an Rollen. Wo steckt am meisten Peter Lohmeyer drin?
Lohmeyer ist überall drin. Mal mehr, mal weniger, je nachdem, wie viel Zeit ich hatte, mich mit einer Rolle zu beschäftigen. Insofern könnte man fast sagen, im Tod steckt am meisten von mir, bedenkt man, dass ich noch nie so lange die gleiche Rolle gespielt habe.
Was fasziniert Sie so sehr am Tod?
Kein Mensch weiß, was das ist – ist es die, der oder das Tod. Einmal nach der Premiere kam ein Zuschauer auf mich zu und sagte, wenn es ihm mal schlecht ginge, dann möchte er, dass ich ihn als Tod hole. Es gibt doch keine bessere Kritik als so einen Kommentar.
Spielen Sie also lieber auf der Bühne als vor der Kamera?
Das kommt immer auf die Geschichte an. Ich leiste mir den Luxus, nur das zu machen, was ich will. Ich würde das Theater total vermissen, wenn ich es sein lassen würde. Den Film aber auch. Das ist wie beim Fußball, ich kann und will auf jeder Position spielen.
Die Position, mit der man Sie am meisten assoziiert, ist Ihre Rolle im Fußballfilm „Das Wunder von Bern“.
Bei diesem Film hat natürlich alles gepasst. Der Junge aus dem Film wurde von meinem eigenen Sohn gespielt, das war schon extrem. Dadurch fühlte sich das für uns beide sehr vertraut an. Ganz abgesehen davon, dass das Ganze auch noch im Pott gespielt hat, da bin ich selbst auch aufgewachsen.
Aus diesem Grund sind Sie vermutlich auch zum bekennenden Schalke-Fan geworden?
Ach, das hat sich irgendwie ergeben. Als ich fünf oder sechs Jahre alt war, spielte ich im Handball-Verein bei Fichte Hagen. Dort haben wir blaue Trikots getragen. Keine Ahnung, wenn ich bei einem anderen Verein gewesen wäre und dort hätte es gelbe Trikots gegeben, wäre ich jetzt vielleicht Dortmund-Fan. Aber ist man erst mal Schalker, bleibt man das auch. Mit allen Höhen und Tiefen.
War es ein Tiefpunkt, als Sie letztes Jahr wegen rassistischer Äußerungen von Clemens Tönnies, dem Vorstand von Schalke, demonstrativ ausgetreten sind?
Das war im Grunde nur ein handgeschriebener Brief und fertig. Diese Mitgliedschaft, diese 50 Euro Beitrag sind ja nur symbolisch, ein Blauer bleibe ich sowieso immer. Vor allem hat mich geärgert, dass der Tönnies Monate später, nachdem er sich aufgrund des Mediendrucks offiziell entschuldigt hatte, in einem Interview schlichtweg von einem Missverständnis gesprochen hat. Im Prinzip nimmt er damit die Entschuldigung wieder zurück.
Sehen Sie trotzdem für sich einen Weg zurück in den Verein?
Klar. Wenn Hansi Sarpei Vorstand von Schalke wird, dann kandidiere ich auch für den Vorstand, und wir nehmen den Clemens Tönnies richtig in die Zange. Abgesehen davon hat mich die Corona-Krise ohnehin etwas vom Fußball entwöhnt.
Sie haben sich mehrmals in der Öffentlichkeit gegen die Veranstaltung von Geisterspielen ausgesprochen, warum?
Mich ärgert es vor allem, wie weit sich die Liga und die Vereinsvorstände von den Fans entfernt haben. Wir hatten bei dieser Entscheidung keine Mitspracherechte, das finde ich nicht fair.
Haben Sie trotzdem mal den Fernseher eingeschaltet?
Ich habe zwischendurch natürlich mal reingeguckt. Aber das war alles so weit weg, der emotionale Moment – das, was Fußball ausmacht – fällt völlig unter den Tisch.
Ich habe irgendwann den Ton ausgemacht, sonst hätte ich das nicht ertragen. Ich verstehe ja, dass es jetzt erst einmal ohne uns Fans weitergehen muss, trotzdem finde ich, die Vereine sollten prinzipiell mehr Rücksicht auf ihre Fans nehmen. Wenn wir nicht mehr kommen, gibt es auch keine Stimmung mehr.
Bis die Stadien wieder geöffnet sind, wird es noch etwas dauern.
Mehr als das Stadion vermisse ich, dass ich selbst nicht mehr kicken gehen kann. Ich habe früher beim VfB Stuttgart in der C-Jugend gespielt und gehe mit ein paar Freunden in unregelmäßigen Abständen gerne auf die Wiese im Park. Dort kicken wir dann fünf gegen fünf oder acht gegen acht. Aber das geht ja im Moment leider alles nicht.
Da müssen Sie wirklich froh sein, dass zumindest Salzburg nicht ausfällt.
Das stimmt. Ich habe mir sogar schon überlegt, ob ich nicht als kleines Abenteuer mit meinem neuen Corsa-e nach Salzburg runterfahre. Das finde ich spannend, da muss man sich plötzlich wieder überlegen, wie organisiere ich das alles, wo halte ich an zum Laden und so weiter. So haben früher auch meine Eltern unsere Urlaube geplant.
Sind Sie auf ein elektrisches Auto umgestiegen, um das Abenteuer zu suchen?
Meine Idee war schlicht, wenn die Automobilbranche hier in Richtung Zukunft geht, möchte ich dabei sein. Elektromobilität ist wahrscheinlich nur eine Vorstufe zu Wasserstoff. Aber es ist ein guter Schritt. Und Hamburg ist eine herrliche Stadt für Elektroautos. Hier gibt es überall auf den Straßen Ladesäulen. Aber notfalls hätte ich auch kein Problem damit, ein Stromkabel aus meinem Fenster nach unten bis zur Straße baumeln zu lassen (lacht).
Dann werden Sie also nie wieder einen Benziner fahren?
Mein erstes Auto war ein Fiat 500, den hatte ich mit 19 Jahren, den könnte ich mir als Oldtimer vorstellen, aber alles andere interessiert mich nicht. Außer vielleicht so ein James-Dean-Porsche, aber den kann ich mir
eh nicht leisten.
Was gibt den größeren Kick: die Straße oder die Bühne?
Die Bühne. Den „Jedermann“ mache ich vor allem wegen dem irren Gefühl, vor über 2500 Leuten draußen, open air aufzutreten. Dieses Jahr werden es natürlich weniger sein, ich glaube maximal sind 1000 Zuschauer zugelassen. Aber ganz ehrlich, ich würde notfalls auch vor 500 oder auch nur vor 50 Zuschauern spielen.
Unser Autor trafn den Schauspieler auf Einladung von Opel.
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