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Der Star-Fotograf Peter Lindbergh mag keine Verehrer. „Wenig ist mir zum Beispiel unangenehmer, als wenn Menschen zu mir sagen, es sei eine Ehre, mich zu treffen. Da denke ich immer: Bist du bekloppt? Ich freue mich auch, dich kennenzulernen, aber was soll denn daran eine Ehre sein?", sagte der 74-Jährige kürzlich in einem Interview für die neue Juni-Ausgabe des Playboys. "Ich bin doch keine Mumie. Dazu steckt noch zu sehr der Duisburger Junge in mir, als dass mir so etwas gut runtergehen würde."
Der 1944 im polnischen Leszno geborene und im Ruhrgebiet aufgewachsene Lindbergh (bürgerlich: Peter Brodbeck) gilt als einer der einflussreichsten Modefotografen der Gegenwart und als Schöpfer des in den 90er-Jahren entstandenen Metiers der Supermodels.
Der Umgang mit diesen zu Stars avancierten Persönlichkeiten hat Lindbergh, dessen Leben und Karriere jetzt im Dokumentarfilm „Peter Lindbergh – Women's Stories“ auf die Kinoleinwand kommt, nach eigenem Bekunden so manches Berufsgeheimnis als Fotograf gelehrt.
„Das sieht man ja im Film – in der Szene, als Naomi Campbell sich zunächst weigert, in den Pool zu steigen. Das einzige Geheimnis ist, sich einfach nicht aufzuregen, nicht böse zu werden oder große Sprüche zu klopfen. Denn ich weiß doch sowieso, dass ich sie in den Pool bekomme. Es dauert nur einfach fünf Minuten länger“, so Lindbergh im Interview.
„Eine gewisse Gelassenheit finde ich für die Arbeit einfach wichtig“, erzählt der Fotograf. „Nichts finde ich furchtbarer als Shootings, bei denen der Fotograf die ganze Zeit Dinge brüllt wie ,Baby, the arm a little higher‘ und ,Now look to the left‘. Damit macht man doch Roboter aus denen!“
Nur selbst vor der Kamera zu stehen, ist dem Meister ein Gräuel. „Das ist furchtbar. Ich bin mir dann immer so bewusst, dass ich jetzt in die Kamera gucke, und wenn mich dann auch noch Leute von der Seite aus beobachten, wird es noch schlimmer", erzählt er und führt fort:
"Da denke ich dann die ganze Zeit drüber nach, was ich mit meinem Mund gerade mache und dass das schrecklich aussieht, will es aber auch nicht ändern. Weil niemand denken soll, dass es mir darum geht, gut auszusehen. Wirklich eine furchtbare Situation.“
Der Dokumentarfilm „Peter Lindbergh – Women's Stories“ kommt am 30. Mai in die Kinos
Das ganze Interview lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Playboy