Münchens dienstältester Strip-Club liegt mitten in der Altstadt zwischen Hofbräuhaus und Marienplatz. Das Etablissement für Erwachsenenunterhaltung besteht seit 1973 und ist ein geschichtsträchtiger Ort. Prominente Gäste wie Mick Jagger und Freddy Mercury saßen hier am Tresen. Und heute sitzt unser Autor hier, zusammen mit den Inhaber Moritz und Robert.
Playboy: Strip-Clubs gibt es in Deutschland viele. Was ist beim Club Madam so besonders?
Robert: Ganz einfach: Wir haben uns bei der Gestaltung des Clubs ausschließlich darauf konzentriert, was Männer an so einem Ort wirklich wollen. Denn im Gegensatz zu anderen Strip Clubs und Tabledance-Lokalen, welche meistens zu Party, lauter Musik und Richtung Nachtclub tendieren, geht es uns darum, dass hier die Gäste einen wirklich prickelnden Abend verbringen können, in einem klassischen Ambiente und natürlich in bezaubernder Damengesellschaft. Die "Madam" ist ein geschichtsträchtigen Club, eine elegante Bar in edlem Ambiente mit einer Strip Bühne im Mittelpunkt, auf der die Darbietungen der Tänzerinnen Lust auf mehr machen. Dadurch haben wir haben wir eine perfekte Atmosphäre geschaffen, um sexy Frauen kennenzulernen und es sich mit ihnen in unserem Separees mit Kuschel-Atmosphäre gemütlich zu machen.
Das klingt nun aber nach ein bisschen mehr als "nur" Striptease, oder?
Robert: Keineswegs! Wir sind ein besonderer Strip-Club, aber natürlich kein Freudenhaus. Die Leute fragen immer, warum sollte ich in den Strip-Club gehen und Geld zahlen, ohne Sex zu haben. Doch der Vergleich hinkt. In einem Freudenhaus ist nach 15 Minuten alles vorbei und man geht nach Hause. Im Strip-Club kann der Gast einen schönen Abend verbringen, Spaß haben, sich mit schönen Frauen unterhalten. Vielleicht verliebt er sich auch in seine Traumfrau und sie sich in ihn. Denn es ist nicht so, dass hier nie etwas passiert. Es ist schon vorgekommen, dass uns Tänzerinnen verlassen haben, weil sie hier ihren Mann fürs Leben kennengelernt haben. Die meisten der Frauen hier sind nämlich Single.
Moritz: Man hat hier Unterhaltung auf verschiedenen Ebenen. Es geht um Gesellschaft und darum, einen schönen Abend zu verbringen. Dazu muss nicht zwangsläufig die Komponente Sex gehören.
Strip-Clubs haben ein verruchtes Image. Sie sind mit der „Madam“ in einem sehr guten und touristischen Viertel von München ansässig...
Moritz: Im besten Viertel sogar, in der Altstadt.
Robert: Ich setze noch eins drauf indem ich sage, dass wir hier im besten Viertel in ganz Deutschland sind. In der Münchener Innenstadt ist Sperrbezirk, Prostitution ist hier nicht erlaubt. Sämtliche Freudenhäuser sind im Gewerbegebiet außerhalb situiert. In Frankfurt eine Tabledance-Bar aufzumachen und direkt neben dir ein Laufhaus zu haben ist natürlich harte Konkurrenz. Deshalb ist München die beste Stadt für Strip-Clubs und Tabledance, man hat keine Konkurrenz mit der Prostitution – anders als in Hamburg auf der Reeperbahn, in Frankfurt, Berlin und anderen Städten.
Inwiefern macht denn Prostitution einem Strip-Club Konkurrenz? Die Leute kommen doch, um ein paar Drinks zu genießen und zu fantasieren, oder nicht?
Robert: Stimmt, aber bei einem Freudenhaus mit acht Etagen, das zusätzlich noch eine Tabledance-Bar hat, wie zum Beispiel in Frankfurt, sieht das schon etwas anders aus. Da gehen die Leute hin, holen sich ihre Fantasien, lassen sich antanzen. Aber wenn sie dann doch noch mehr wollen, müssen sie einfach nur eine Etage weiterziehen.
In diesem Viertel gibt es viele hochwertige Bekleidungsgeschäfte, Zigarrenläden und auch das berühmte Hofbräuhaus ist gleich um die Ecke. Ist Ihren Nachbarn der Club Madam nicht ein Dorn im Auge?
Moritz: Nein. Nachdem es den Laden schon so lange gibt… Er gehört dazu.
Robert: Und unsere Kundschaft ist auch eine bessere Klientel.
Wie würden Sie die Kundschaft beschreiben?
Robert: Unser Publikum ist total durchgemischt. Geschäftsmänner, Ärzte, Touristen – aber auch Malocher. Ein Querschnitt durch die Gesellschaft. Wir haben hier auch mehr Promi-Durchlauf als ein normaler Nachtclub. Vom Alter würde ich unser Publikum definitiv älter als das in den Clubs beschreiben. Im Durchschnitt 40, 50, natürlich hauptsächlich Männer. Das sind Leute, die ein bisschen Geld in der Tasche haben und das auch gern ausgeben, wenn sie Spaß haben wollen. Man kann also nicht sagen „billig und verrucht“ – eigentlich sind wir genau das Gegenteil.
Und was ist mit einer jüngeren Altersgruppe?
Moritz: Auf internationaler Ebene sprechen wir natürlich auch ein junges Publikum an. Nur die heimischen Gäste sind meist etwas älter.
Robert: Da muss ich jetzt ein bisschen ausholen: In Kanada zum Beispiel sind Strip-Clubs Mainstream, die haben schon mittags geöffnet. Da geht man vielleicht mit seinem Geschäftspartner rein und isst, im Hintergrund tanzt eine hübsche Frau. Sogar Pärchen gehen da rein. In kanadischen Strip-Clubs ist mehr los als in normalen Clubs. Wir haben natürlich auch viele internationale Gäste, durch die Hotels und die Lage.
Welcher Typ Frau tanzt im Club Madam?
Robert: Wir haben Girls aus England, Laufstegmodels aus Ungarn, Fitness-Models, Olympia-Teilnehmerinnen aus Rumänien, Fotomodels aus England. Manche von ihnen verdienen hier an einem guten Abend das Vielfache als an einem Tag auf dem Laufsteg. Wir haben Ärztinnen, Managerinnen, Mädchen aus der Branche, das ist für die Kundschaft auch vom Unterhaltungswert höher. Früher waren Strip-Clubs in Amerika genial. Bevor wir den Laden wieder aufgemacht haben, sind wir auch nochmal nach Amerika, um neue Ideen zu schnappen. Und die Frauen dort sind nicht mehr besser als bei uns. Sie haben ihre Latinas und das war’s. Wir haben hier Tänzerinnen aus ganz Europa.
Moritz: Ein weiterer wichtiger Punkt: Unsere Stripperinnen fühlen sich in unserem Ambiente sehr wohl und arbeiten sehr gerne in der Madam. Daher haben wir natürlich sehr viel Bewerbungen von hochklassigen Girls aus ganz Europa für den Club. Wir können unseren Gästen wöchentlich neue bezaubernde Tänzerinnen präsentieren. Und die schönen Frauen die sich in ihrem Club heimisch wie im eigenen Wohnzimmer fühlen, sind ja doch letztendlich das wichtigste in einem Strip-Club!
Robert: Da wir wirklich eine sehr hohen Durchlauf an Tänzerinnen haben, sollte der Kunde seine Chance sofort nutzen die Dame seiner Wahl kennen zu lernen. Man weiß nie ob morgen nicht schon wieder neue Mädels da sind.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Tänzerinnen aus? Gibt es ein Casting?
Robert: Viele von unseren Angestellten empfehlen uns ihren Freundinnen weiter. Es gibt in Europa vielleicht 10.000 Frauen, die als Stripperinnen arbeiten, das ganze Jahr an den Hotspots. Wir zählen definitiv dazu und sind als Arbeitsplatz sehr begehrt.
Moritz: Wenn du hübsche Tänzerinnen hast, dann zieht das auch ein exklusiveres Publikum an. Das spricht sich dann auch bei den Tänzerinnen rum. Wir haben momentan eine europaweite Bewerberinnenliste.
Hatten Sie schon des Öfteren, vielleicht auch gerade in Bezug auf das Oktoberfest, Probleme mit manchen Gästen?
Moritz: Erstaunlich wenig. Also man könnte meinen, dass die Leute betrunken aus den Zelten rauskommen gleich zu uns in den Strip-Club wanken…
Robert: Wir haben, gerade bei Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest, in diesem kleinen Raum 25 Mädchen, die sich um die Betrunkenen kümmern können. Meist ist es ja so, dass manche Männer dann aggressiv werden, wenn sie in diesem Zustand nicht kriegen was sie haben wollen. Hier ist das nicht der Fall: bei uns kriegen Sie nicht nur ihren Drink, sondern auch die Unterhaltung, die sie haben wollen.
Es gibt aber trotzdem eine Club-Etikette, oder?
Moritz: Klar. Die Leute müssen sich hier schon benehmen.
Robert: Die Leute, die aufpassen, haben auch sehr wenig Probleme. In Nachtclubs braucht man viel mehr Security, da ist viel mehr Stress. Hier managen die Mädels das gut, die haben Erfahrung mit Männern – und mit Besoffenen.
Hier sind auch Kabinen, das heißt, die Gäste haben auch die Möglichkeit, einen Privatstriptease zu bekommen?
Robert: Genau. Man kann dort auch mit den Tänzerinnen ganz ungestört einen Champagner trinken, sich in Ruhe hinsetzen und unterhalten, also nicht nur Striptease. Einen Privatstriptease kriegt man natürlich auch, der darf dann auch nicht zu weit gehen. Aber im Prinzip erlebt man dort einen schönen Abend mit einer Traumfrau.
Was hat Sie dazu bewogen, einen Strip-Club zu eröffnen?
Robert: Ich habe früher im Nachtleben gearbeitet. Im Club hat man immer das Problem, dass man mehr Mädels haben will, aber auch welche, die nicht nur steif dastehen und dich nicht anschauen, sondern welche, die lustig sind und auf dich zukommen. Daher die Entscheidung, einen Nachtclub zu gründen, in dem genau das der Fall ist.
Moritz: Robert hat mich angerufen und gesagt, wir übernehmen jetzt einen Strip-Club, willst du dabei sein? Ich fand die Idee cool und habe sofort zugesagt. Es kommt kein zweites Mal in deinem Leben vor, dass dich jemand so etwas fragt.
Haben Sie für unsere Leser noch einen abschließenden Insider-Tipp?
Robert: Bei uns im Club kann man Madam-Dollar erwerben, ein Dollar kostet einen Euro. Diese kann man dann den Tänzerinnen bei einem Live-Strip auf der Bühne zustecken, oder sich auch klassisch mit dem nackten Busen aus dem Mund nehmen lassen. Das macht wirklich Laune, kostet nicht viel, und die Mädels freuen sich, weil ihnen so die Anerkennung für ihre Bühnenshow gezeigt wird. Also immer mit ein paar Madam-Dollar an die Bühne setzen!