Ob auf der Kinoleinwand, der Theaterbühne oder am DJ-Pult: An diesem Multi-Talent kommt man zurzeit nicht vorbei. Für die neue Ausgabe des Playboys haben wir mit Lars Eidinger übers Blankziehen und Verführen gesprochen – und was die Nacktheit im Playboy so aufregend macht.

Der deutsche Schauspieler Lars Eidinger testet gern mit Nackt-Auftritten eigene Grenzen aus. Wenn er sich vor Publikum ausziehe, erfahre er „den Kick darüber, dass ich mich einer meiner Grundängste stelle, und zwar, mich öffentlich zu schämen und angegriffen zu werden“, sagte der 43-Jährige kürzlich im Interview mit dem Playboy.

Vorliebe für öffentliches Blankziehen

„Ich glaube, Scham ist das eigentliche Gefühl, das uns ausmacht. Wir betreiben wahnsinnig viel Aufwand damit, sie zu verbergen und uns zu schützen, entfremden uns darüber aber auch von uns selbst“, so Eidinger. „Wenn man sich der Scham stellt und sich öffnet, ist man plötzlich viel näher dran am Kern dessen, was das Leben ausmacht“, erklärte der Schauspieler seine Vorliebe fürs öffentliche Blankziehen – ob auf der Theaterbühne, als DJ auf Partys oder als Darsteller im jüngsten Deichkind-Video „Richtig Gutes Zeug“.

"Ich möchte niemanden abstoßen!"

Verärgern möchte er sein Publikum durchs Entblößen allerdings nicht: „Manche missverstehen es als vordergründige Provokation: Ich möchte niemanden abstoßen. Im Gegenteil, ich will mein Gegenüber verführen, diesen Schritt mit mir mitzugehen“, sagte Eidinger. „Die Nacktheit im Playboy ist ja auch deshalb so aufregend, weil man eine Grenze überschreitet: Jeder, der das Heft aufschlägt, den überkommt eine Emotionalität, das macht was mit einem, das Herz fängt an zu pochen, das ist nicht egal.“

"Ungeschützt spüre ich das Leben intensiver"

Auch von seiner Persönlichkeit gibt der Schauspieler bewusst öffentlich viel von sich preis: „Ich habe das Gefühl, ich erlebe mehr, wenn ich mich öffne. Ungeschützt spüre ich das Leben intensiver.“ Gleichzeitig mache ihn das aber verwundbar. „Wenn man so wie ich den Anspruch hat, direkt, ehrlich und frei heraus zu sein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man dafür mal richtig aufs Maul kriegt. Weil man oft missverstanden wird und auch missverstanden werden will.“

Lars Eidingers neuer Film „All my Loving“ startet am 23. Mai im Kino.

Die Juni-Ausgabe des Playboy erscheint am 9. Mai.