Foto: Andreas Rentz/Getty Images for ZFF
Maler und Filmemacher Julian Schnabel verzichtet bei seinen Regiearbeiten nicht auf künstlerische Ungewöhnlichkeit zugunsten vermeintlicher Kassenerfolge: „Wenn man einen Künstler einen Film machen lässt, dann wäre es schließlich auch eine echte Enttäuschung, man würde faule Kompromisse eingehen, nur um ein paar Eintrittskarten mehr zu verkaufen", sagte Schnabel im Playboy-Interview. "Das kann man am Ende ohnehin nicht kalkulieren, von daher lege ich es immer nur darauf an, mich selbst zufriedenzustellen und nicht die Intelligenz des Publikums anzuzweifeln“, sagte der 67-Jährige.
So sei der Schnitt seines neuen Films „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ (ab 18. April im Kino) derart „eigenwillig (...), dass es mancher Filmverleiher vermutlich mit der Angst zu tun bekommt“.
Schnabel, dessen Filme sich häufig um Kreative drehen, glaubt, Künstler besonders gut verstehen zu können, weil er selbst einer ist: „Finde ich eigentlich albern, das so zu sagen, aber wahrscheinlich ist es doch wirklich so. Egal, ob man Maler ist oder Musiker – wir alle kennen diese Momente, in denen wir Kunst schaffen, ohne bewusst darüber nachzudenken. Das zu erklären ist schwierig, deswegen ist es am ehesten zu verstehen, wenn man es selber kennt“, erklärt Schnabel in dem Interview.
An den Moment, in dem er selbst sich als Maler das erste Mal verstanden fühlte und Erfolg hatte, kann sich der Ausnahmekünstler noch gut erinnern. Als er mit 29 Jahren gemeinsam mit Leo Castelli in der Galerie von Mary Boone in New York ausstellen durfte, sei das für ihn eine große Nummer gewesen: „Danach kam der Künstler Alex Katz zu mir und sagte: ‚Tolle Show!‘ Das hat mir viel bedeutet. Und meine Antwort war: ‚Na klar, ist es eine tolle Show. Musste es auch sein. Wäre sie es nicht gewesen, müsste ich mich umbringen.‘ Wahrscheinlich klang ich wie ein arroganter Idiot, aber ich meinte das ganz ernst.“
Julian Schnabels neuer Film „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ startet am 18. April im Kino.
Die Mai-Ausgabe des Playboy erscheint am 11. April.