"Ich eigne mich nicht als Arschkriecher!"

Credit: Armando Gallo / interTOPICS

Er war der smarteste, lässigste und großmäuligste Hollywood-Star der 80er-Jahre. Und auch wenn es seitdem etwas stiller um ihn wurde: Er ist es vielleicht heute noch. Playboy hat die Comedy-Legende Eddie Murphy 2012 zum Interview getroffen und mit ihm über seine außergewöhnliche Karriere, seine Liebe zum F-Wort gesprochen und warum er seinen Fans auch mal die Peitsche gibt. Heute wird der "König der 80er" 58 Jahre alt.

Dieses Interview erschien erstmals in der März-Ausgabe im Jahr 2012

Hamburg, Hotel „Atlantic“, Mitte der 90er. Eddie Murphy ist für eine Reihe von Interviews zu seinem Film „Der verrückte Professor“ angereist. Im Schlepptau hat er seine Entourage aus Verwandten, Bekannten und Freunden – von Eingeweihten auch die „Murphy-Mafia“ genannt. Man munkelt von 80 Leuten. Im Foyer warten ausgewählte Journalisten auf ihren Gesprächstermin. Und sie warten. Kauen Sandwiches, trinken Kaffee – und warten. Erste Flüge werden auf einen späteren Zeitpunkt umgebucht, erste Biere getrunken. Weiter warten. Vergeblich. Der Superstar wird an diesem Tag kein einziges Interview geben. Auch nicht am nächsten. Am dritten Tag fliegen Murphy & Co. zurück in die USA.

New York, „Mandarin Oriental“ am Columbus Circle, 15 Jahre später. Die gute Nachricht: Eddie Murphy ist nicht nur da – er gibt auch Interviews. Gut sieht der mittlerweile 50-Jährige aus: von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, massivgoldene Armbanduhr, diamantbestückte Goldringe, einer davon knapp unter Golfballgröße. Er ist schlank, das Haar kurz geschoren, der Schnurrbart akkurat getrimmt. Kaum zu glauben, aber es ist schon 30 Jahre her, dass er mit der Action-Komödie „Nur 48 Stunden“ über Nacht zum Star wurde – und danach eine ganze Dekade lang Hollywood dominierte. Er war der „Beverly Hills Cop“, er war „Der Prinz aus Zamunda“, er war vorlaut, witzig, überdreht. Eddie Murphy war: das Gesicht der 80er-Jahre.

Playboy: Sorry, Mr Murphy, aber sind die 80er-Jahre in der Rückschau nicht vor allem eines: peinlich?

Eddie Murphy: Was reden Sie da, Mann?

Die Klamotten, die Musik, die Filme . . .

Stopp! Das höre ich mir nicht an. Wie käme ich dazu, die 80er in die Tonne zu treten?

Ihre Loyalität ehrt Sie. Immerhin war es das Jahrzehnt, in dem Sie groß herauskamen.

Das hat damit nichts zu tun. Ich fand die 80er sehr aufregend. Sehr stimulierend und sehr freizügig. Und die Clubszene in New York war sensationell: „Studio 54“, der „Comic Strip Club“ . . .

. . . wo Sie entdeckt wurden . . .

. . . die Musik, die Filme. Das war die Zeit, in der ich endlich auf eigenen Beinen stehen konnte und mir von niemandem mehr in mein Leben reinreden ließ. Also passen Sie auf, was Sie sagen.

War es schwer, sich als Schwarzer aus Brooklyn in der Stand-up-Comedy-Szene von New York einen Namen zu machen?

Es ist immer schwer, sich als Nobody zu etablieren. Und in der Stand-up-Comedy-Szene bist du, wenn du die Leute nicht zum Lachen bringst, schneller weg, als du „Shit“ sagen kannst. Auf der anderen Seite wird dort Talent auch sehr schnell anerkannt und respektiert. Als ich mit 18, 19 durch die Clubs in Manhattan getourt bin, hatte ich schon ein ganz cooles Repertoire drauf. Vor allem das, was ich von Richard Pryor geklaut hatte, kam super an.

Der Komiker Richard Pryor war berüchtigt für seine profane Ausdrucksweise.

Er hat einen „motherfucker“ eben einen „motherfucker“ genannt.

Sie waren anfangs auch nicht gerade zimperlich mit Ihrer Wortwahl. Im amerikanischen Fernsehen wurden Ihre groben Anzüglichkeiten und obszönen Flüche regelmäßig weggepiept.

Stimmt. Das ist ja heute noch der Fall. Und nicht nur im Fernsehen, auch im Kino. Nehmen wir nur meinen letzten Film „Aushilfsgangster“. Da haben die Drehbuchautoren sehr lange darüber nachgedacht, wem man das einzige „fuck“ im Film in den Mund legen sollte . . . Was ich total kindisch finde. Der Lieblingsfluch eines Durchschnittsamerikaners ist nun mal „fuck“. Das geht schön schnell und geschmeidig über die Lippen. Diese Sprachhygiene-Hysterie hat nur damit zu tun, dass das F-Wort in einem Film, der als jugendfrei eingestuft wird, tatsächlich nur einmal ausgesprochen werden darf. Das S-Wort – „shit“ – hingegen können Sie so oft sagen, wie Sie wollen. Wir haben uns darüber beim Drehen ziemlich lustig gemacht, nach dem Motto: „You can shit all day but fuck only once.“ (Etwa: Scheißen kannst du den ganzen Tag, aber ficken nur einmal.)

Credit: Armando Gallo / interTOPICS

Bei Ihren Sprechbombardements kamen außerdem noch ziemlich unverhohlene rassistische, schwulen- und frauenfeindliche Äußerungen dazu.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich habe auf der Bühne und im Film immer nur eine Rolle gespielt. Das war ich nie selbst. Doch alles, was ich da gesagt habe, haben Leute tatsächlich gesagt und gedacht. Es war da. Es war der Zeitgeist in den USA. Und der war – und ist immer noch – oft rassistisch und frauenfeindlich. Natürlich bin ich dann gerne noch ein, zwei Schritte weitergegangen, und da gab es schon mal Schläge unter die Gürtellinie.

Die halten das Publikum wach.

Ja, Mann. Die Leute lieben es, wenn sich jemand stellvertretend für sie den Mund verbrennt. Ich wusste allerdings immer, wie weit ich gehen kann.

Muss man manchmal in den Dreck hineinschlagen, um zu sehen, wie weit er spritzt?

Genau, Mann. Diese sogenannte Political Correctness geht mir schon lange auf den Geist. Wenn man sich ständig für das, was man sagt oder macht, entschuldigt, dann hat man als Komiker sehr schnell überhaupt kein Material mehr. Da waren die 80er noch sehr viel freier, ungezähmter, schmutziger.

Sie wurden vor allem auch durch Ihre maschinengewehrschnelle Sprechweise berühmt. Haben Sie mal gestoppt, wie viele Worte Sie in einer Minute Murphy-Sprech so unterbringen?

Nein, das nicht, aber ich hatte schon immer eine große Klappe. Schon als Kind habe ich mich ziemlich frech und unbekümmert in die größten Kalamitäten hineingequatscht. Und ich bin mir sicher, dass ich nur deshalb sehr selten Prügel bezogen habe, weil mein älterer Bruder den schwarzen Gürtel im Judo hatte. Er war mein erster Bodyguard.

Stellen Sie sich einen Mount Rushmore für schwarze Komiker vor. Wen würden Sie dort – neben Ihnen selbst, versteht sich – gerne in Stein gehauen sehen?

Das sind vier Präsidenten, ja? Also noch drei. Ach, das sind viel zu wenige ... Aber okay: Bill Cosby, Richard Pryor und Redd Foxx. Das waren meine großen Vorbilder. Und dazu gehört auf jeden Fall noch Lenny Bruce. Auch Charlie Chaplin habe ich immer sehr bewundert. Und Elvis Presley. Ich bin bis heute ein riesengroßer Elvis-Fan.

Haben Sie auch mal Elvis parodiert?

Sicher, ich habe stundenlang zu Elvis-Platten seine typischen Gesten und Manierismen eingeübt. Man parodiert ja am liebsten Menschen, die man auch mag. Aber natürlich liegen mir aus optischen Gründen Stevie Wonder, Muhammad Ali oder Michael Jackson, mit dem ich bis zu seinem Tod befreundet war, näher.

Elvis, Stevie Wonder und vor allem Michael Jackson haben viel dafür getan, ihrem Publikum zu gefallen. Sie hingegen haben Ihre Fans oft schroff und abweisend behandelt. Warum eigentlich?

Eine gewisse Aggressivität scheint in meiner DNS festgelegt zu sein. Ich eigne mich nun mal nicht als Arschkriecher. Manchmal muss man das Publikum streicheln – und manchmal gibt man ihm eben die Peitsche.

Und trotzdem waren Sie in den 80ern der bestbezahlte Superstar im Filmbusiness.

Ich weiß nicht, ob ich der bestbezahlte war, aber ich konnte mich sicher nicht beklagen. Ich habe den Filmstudios doch auch jede Menge Geld eingespielt. Vor allem mit den „Beverly Hills Cop“-Filmen. Als ich das erste Drehbuch zu „Beverly Hills Cop“ las, war mir sofort klar, dass das ein Riesenerfolg werden würde.

Warum?

Zum einen war die Rolle genau auf mich zugeschnitten. Ich wusste, das konnte ich. Ich bin nämlich Realist, was mein Talent angeht. Und zum anderen mischte ja zum ersten Mal ein Schwarzer die mondäne Welt der Weißen auf. Es war ziemlich zynisch und subversiv, im amerikanischen Elite-Establishment unterwegs zu sein und nicht in irgendeinem abgefuckten Slum.

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Sie haben damit – und auch mit „48 Stunden“ und „Die Glücksritter“ – das Image des schwarzen Schauspielers ziemlich aufgemöbelt. Will Smith hat es Ihnen hoffentlich gedankt.

Es hat aber noch lange gedauert, bis schwarze Schauspieler auch in dramatischen Rollen besetzt wurden. Das hat sich erst mit Denzel Washington, Samuel L. Jackson und Morgan Freeman geändert.

Nachdem die 80er-Jahre für Eddie Murphy ein einziger Triumphzug waren, musste er am Ende der Dekade mit „Harlem Nights“ seinen ersten Mega-Flop einstecken. Erst Mitte der 90er-Jahre kehrte er mit „Der verrückte Professor“ wieder ins Rampenlicht zurück. Und obwohl er mit über 30 Filmen für die amerikanische Filmindustrie gut sechs Milliarden Dollar eingespielt hat, gilt er heute nur noch bedingt als Kassenmagnet. Das größte Aufsehen in den vergangenen Jahren erregte er als Originalstimme des verrückten Esels in den „Shrek“-Filmen. Ansonsten zog er sich immer mehr ins Privatleben zurück.

Warum haben Sie Ihre selbst gewählte Zurückgezogenheit eigentlich wieder aufgegeben? Wollen Sie unbedingt ein Comeback?

Nicht wirklich. Heutzutage mache ich nur Dinge, die mir wirklich gefallen. Ich muss mir und der Welt nichts mehr beweisen. Für mich gilt über das Showbusiness noch immer der Satz, den ich schon in den 80ern gesagt habe: Man wird da nur einmal geboren, kann aber immer und immer wieder sterben. Die Wiederauferstehung nennt man dann Comeback. Ehrlich gesagt habe ich letztes Jahr nur deshalb meinen Arsch für zwei Filme hochgekriegt, weil ich mich zu Hause etwas gelangweilt habe. Und schon vor fünf Jahren hatte ich ja die Idee zu „Aushilfsgangster“ . . .

... ein Film, in dem sich eine Gruppe kleiner Leute an einem skrupellosen Wall-Street-Banker rächt, der ihr Geld verzockt hat. Sind Sie Hellseher?

Nein, es ist purer Zufall, dass der Film zu der Zeit ins Kino kam, als Menschen öffentlich gegen die Bad Banker und ihre Machenschaften protestierten und die Wall Street besetzten. Meine ursprüngliche Idee hatte nicht diese sozialpolitische Brisanz. Ich hatte mir nur eine Story ausgedacht, in der sich ein paar Underdogs an einem großen Finanzhai rächen, der sie über den Tisch gezogen hat.

Ähnlichkeiten mit Bernie Madoff sind da rein zufällig.

Gegen Bernie Madoff sind die Verbrechen von unserem Finanzbetrüger wirklich Peanuts.

Ihr neuester Film, die Komödie „Noch tausend Worte“, spielt mit Ihrem Image als Vielsprecher.

Ja, es geht darum, dass eigentlich jedes Wort, das wir sprechen, Konsequenzen hat. Das hat mir natürlich schwer zu denken gegeben – aber jetzt ist es bei mir eh zu spät.

Was ist eigentlich dran an den Gerüchten, dass es bald einen vierten „Beverly Hills Cop“ mit Ihnen geben wird?

Nichts. Der Zug ist abgefahren. Die Drehbücher waren nicht gut, und alles war viel zu verkrampft . . .

Aber das Bio-Pic über Ihr Idol Richard Pryor, das machen Sie doch, oder?

Würde ich sehr gern, aber leider ist das Projekt nicht über die erste Stufe hinausgekommen. Es liegt sozusagen auf Eis. Ob das noch etwas wird? Ich bezweifle es . . .

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Das klingt sehr nach einem erneuten Rückzug ins Privatleben.

Warum denkt eigentlich die ganze Welt, ich würde mich verkriechen? Das ist doch totaler Schwachsinn! Ich bin in den letzten Jahren so gut wie jeden Tag aus dem Haus gegangen, habe mich ganz normal in der Öffentlichkeit bewegt, mich nicht versteckt oder verleugnen lassen. Was ich allerdings kaum noch mache, ist, in Clubs abzuhängen und zu den sogenannten Hollywood-Partys zu gehen. Warum auch? Das habe ich ausgiebig gemacht. Ich bin letztes Jahr 50 geworden, da schlägt man sich nicht mehr die Nächte um die Ohren.

Nicht mal mehr, um Frauen aufzureißen?

Erstens habe ich eine feste Freundin, und zweitens sieht das alles andere als cool aus, wenn ein Mann um die 50 sich in einem Nachtclub an die Bar setzt und durch die Ray-Ban nach schönen Frauen Ausschau hält.

Was Sie früher gern getan haben.

Sicher, Mann.

Eddie Murphy und die Frauen: ein ganz heikles Thema. Dabei gilt er als echter Casanova, der – neben seinen zwei geschiedenen Ehen – zahlreiche Affären unter anderem mit Whitney Houston gehabt haben soll. Und auch die Hugh-Grant-Nummer hat er abgezogen: Im Mai 1997 wurde Murphy in seinem Auto zusammen mit einem Transvestiten von der Polizei angehalten. Ganz Gentleman, gab Murphy an, er habe die Dame/den Herren nur zu ihrem/seinem Zielort fahren wollen. Als das US-Skandalblatt „National Enquirer“ dann auch noch Interviews mit diversen Transvestiten-Prostituierten druckte, die erklärten, mit Murphy Sex gehabt zu haben, verklagte er das Blatt auf Schadensersatz in Millionenhöhe. Auch die Vaterschaft für das Kind, das Murphy mit Ex-Spice-Girl Mel B. hat, erkannte er erst an, als ein Bluttest diese einwandfrei bewies. Dabei ist er, wie man hört, sehr stolz auf seine acht Kinder von vier verschiedenen Frauen.

Sie haben eine große Familie . . .

Ja, ich habe acht wunderbare Kinder. Im Alter von drei bis 21. Ziemlich viele für die heutige Zeit, nicht? Ich bin eben sehr fruchtbar. Ich muss wohl dickes Sperma haben. Aber mein Familienleben ist für die Öffentlichkeit tabu. Abgesehen davon ist es auch nicht so furchtbar aufregend.

Immerhin haben Sie sehr aufregende Hobbys: schnelle Autos, Luxusimmobilien und – sammeln Sie nicht auch Diamanten?

Diamanten sind doch eine tolle Wertanlage. Außerdem haben sie den Vorteil, dass man sie nicht schnupfen kann.

Hatten Sie mal eine Zeit, in der Sie Drogen nahmen?

Nein. Ich habe nie in meinem Leben Kokain oder andere harte Drogen genommen. Früher habe ich mal den einen oder anderen Joint probiert, aber es schnell wieder sein lassen. Das ist überhaupt nichts für mich. Ich trinke auch keinen Alkohol. Und natürlich rauche ich nicht. Ich glaube fest daran, dass das der Grund ist, warum ich mich mit 50 auch noch top fit fühle und wie 25 aussehe. Gesund leben und viel Schlaf – das ist das ganze Geheimnis.

So stand es unlängst auch in einer Apothekenzeitung.

Sie können ruhig darüber Witze machen, aber ich halte wirklich nichts von Selbstzerstörung. Dafür ist meine Lebenslust viel zu groß. Und ich habe in den letzten 30 Jahren viele großartige Menschen gesehen, die an Drogen zu Grunde gingen. Wie zum Beispiel John Belushi oder Richard Pryor.

Auf der Leinwand sind Sie immer noch ein echter Hingucker, Sie vibrieren vor Energie – keine Lust mehr auf eine große Stand-up-Comedy-Tour oder eine Musikkarriere? Antonio Banderas sagte, Sie seien ein ganz fantastischer Jazzpianist.

Danke, Antonio! Ich spiele in letzter Zeit auch viel Gitarre und singe gern dazu. Am liebsten Songs von Bob Marley, Elvis oder Michael Jackson. Aber eine Karriere im Musikbusiness? Nein, danke.

Das letzte Mal haben Sie in „Dreamgirls“ gesungen, dem Bio-Pic über die Supremes. Sind Sie eigentlich immer noch beleidigt, weil Sie vor fünf Jahren nicht den Oscar als „Bester Nebendarsteller“ für diese Rolle bekommen haben?

Auch das ist so ein Nonsens, der über mich verbreitet wurde. Ich war überhaupt nicht sauer – und schon gar nicht auf Alan Arkin, der den Oscar für „Little Miss Sunshine“ mehr als verdient hatte. Natürlich war ich enttäuscht. Doch immerhin haben mich solche Koryphäen wie Steven Spielberg und Clint Eastwood getröstet und meinten, dass es ein anderes Mal schon noch klappen würde.

Sind Sie schnell beleidigt?

Nein, überhaupt nicht. Aber es trifft mich ins Herz, wenn man versucht, mich hinter meinem Rücken schlechtzumachen. Das ist ganz übler Stil, finde ich. Doch das ist alles Schnee von gestern.

Als was möchten Sie denn Ihren Fans gerne in Erinnerung bleiben?

Keine Ahnung, Mann. Darüber mache ich mir keine Gedanken. In 200 Jahren ist doch alles Staub, und in 1000 ist es so, als wärst du nie auf diesem verdammten Planeten gewesen. Mit viel Glück kannst du die Leute vielleicht auch noch nach deinem Tod zum Lachen bringen. Wenn du wirklich ganz besonders gut warst. Ich jedenfalls kann auch heute noch über Chaplin oder Laurel und Hardy herzhaft lachen.

König der Achtziger

 

Eddie Murphy wurde 1961 als Sohn eines Polizisten und einer Telefonistin in New York geboren. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er drei Jahre alt war – fünf Jahre später wurde sein Vater unter mysteriösen Umständen erschossen. Als 15-Jähriger begann Murphy, in Clubs und Bars aufzutre-ten, nur vier Jahre später war er bereits ständiges Mitglied der TV-Kult-Comedy-Serie „Saturday Night Live“. Mit Filmen wie „Nur 48 Stunden“ (1982), „Die Glücksritter“ (1983) und „Beverly Hills Cop“ (1984) wurde er in den 80er-Jahren zu einem der bestbezahlten Schauspieler der Welt.

Obwohl er auch in den folgenden Jahrzehnten in vielen Filmen – meist harmlosen Komödien – zu sehen war, konnte er bei Publikum und Kritikern aber nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Zuletzt sorgte er für Schlagzeilen, weil er zusagte, die Oscar-Verleihung 2012 zu moderieren – einige Wochen später machte er aber einen Rückzieher.

Fotocredits: Intertopics