In seinem Beruf zähle in der „Hauptsache“, dass „die Leute lachen“, so Balder. „Man macht es ja für diese Leute, es ist im Prinzip eine Dienstleistung. Diese Grundeinstellung nicht zu ändern, auch wenn man Erfolg hat, ist für viele ein Problem“, sagte der Moderator der Sat1-Sendung „Genial daneben“, der Anfang der 90er-Jahre durch die Erotik-Spielshow „Tutti Frutti“ geführt hatte.
"Manche Kollegen drehen durch"
Das Problem mancher erfolgreicher TV-Kollegen sei, dass „sie dann durchdrehen“, so Balder. „Wenn sie einmal ihre Birne irgendwo rein halten und auf der Straße zwei Mal erkannt werden, meinen sie, ihnen gehört die Welt. Das ist ein Fehler.“
Er selbst habe sich in dieser Hinsicht einst den Showmaster Frank Elstner zum Vorbild genommen. „Von dem konnte man sich viel abgucken, auch die ganze Einstellung zu Unterhaltung schlechthin. Warum man das macht, wie und wozu.“ Heute ist Hugo Egon Balder nach eigenem Bekunden Fan des 36-jährigen Fernsehkollegen Jan Böhmermann: „Der hat einfach Mut, ist saufrech, kratzt immer an den richtigen Stellen.“
"Warum Tutti-Frutti so ein Riesnskandal war, habe ich bis heute nicht verstanden"
Seinen eigenen Durchbruch als „Tutti-Frutti“-Moderator bezeichnet Balder in dem Interview als Glücksfall. Die Aufnahmen zu der Erotik-Spielshow seien jedoch wenig glamourös gewesen: „Wir haben die Sendung in einem abgewrackten Studio in einem Industriegebiet bei Mailand aufgezeichnet, wirklich grauenvoll“, erinnert sich der Moderator im PLAYBOY.
Das Aufzeichnen der Sendung sei für ihn „Fließbandarbeit“ gewesen. „Warum diese Sendung damals so ein Riesenskandal war“, gestand Balder, habe er „bis heute nicht verstanden“.
Die nächste Folge „Genial daneben“ läuft am 8. September um 21.15 Uhr bei Sat.1.
Die Oktober-Ausgabe des PLAYBOY erscheint am 7. September.