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Der langjährige Mode-Manager und ehemalige Hugo-Boss-Vorstandsvorsitzende Werner Baldessarini findet Kleidungsstil und -geschmack für den ersten Eindruck von Menschen zweitrangig. „Duft ist wichtiger als Mode. Wenn du jemanden kennenlernst, den du nicht riechen kannst, wird’s schwierig,“ sagte der 72-Jährige, der als Designer über Jahrzehnte hinweg die deutsche Mode geprägt hat, in einem Interview mit unserem Magazin.
„Ein guter Duft in Verbindung mit dem Eigengeruch – das ist die entscheidende Komponente“, so Baldessarini, der in Modefragen vor dem Mitmachen von Trends warnt, die nicht zur Person passen. „Seinen eigenen Typ zu finden ist natürlich umso schwieriger, je mehr man dem Mainstream folgt“, sagte er. „Wenn Sie sich heute die Herrenanzüge anschauen, dann gibt es da vor allem sehr kurze, enge Sakkos. Das sieht aber nur bei ungefähr drei bis fünf Prozent der Männer super aus, bei den jungen, schlanken.“
Er selbst sei „in der Mode sehr begeisterungsfähig und greife manchmal zu Sachen, die ich toll finde, die mir aber überhaupt nicht stehen“, bekannte Baldessarini, der sich zurzeit vor allem seinem Duft-Label „Baldessarini“ widmet. Seine wichtigste Moderegel: „Sich nie verkleiden. Dadurch wird die Persönlichkeit untergraben, bei Männern wie bei Frauen. Die Wahrheit kommt sowieso ans Licht.“
In der aktuellen Modeszene vermisst Werner Baldessarini nach eigenem Bekunden „die Höhepunkte“: „Es gibt nicht mehr diese große Freude auf die neuen Kollektionen im Frühjahr und im Herbst, sondern es muss jeden Monat etwas laufen, da ist immer ein Kaufdruck. Das ist keine Mode-Erektion, sondern Bedarfsdeckung an breiter Front. Was natürlich einen kaufmännischen Hintergrund hat, aber ich finde das schade.“
Das komplette Interview mit Werner Baldessarini finden Sie in der April-Ausgabe des Playboy. Ab 9. März im Handel – oder hier versandkostenfrei bestellen.