Im März 2019 startet die Drone Champions League (DCL), die weltweit führende Liga für Drohnenrennen, bereits in die 3. Saison. Acht internationale Teams, darunter auch ein deutsches, werden Rennen auf der ganzen Welt bestreiten. Geplant sind unter anderem Parcours in München, Las Vegas, Singapur und an der Großen Mauer in China. Zum Start der neuen Saison befragte Playboy den Vorsitzenden der DCL, Herbert Weirather, zu der Trendsportart.
Playboy: Herr Weirather, was muss man mitbringen, um Drohnenpilot zu werden?
Herbert Weirather: Der Drohnensport ist eng angelehnt an Motorsport, deshalb sind bei uns auch dieselben Fähigkeiten gefragt: gute Augen-Hand-Koordination, technisches Verständnis und vor allem Fleiß.
Wie wird man Mitglied im Verein?
Jedes der 8 Teams unserer Liga hat einen Teamowner, der sucht sich Rekruten aus. Für 2019 gibt es noch etwas Besonderes: Man kann sich über unser PC-Spiel DCL – The Game für die Draft Selection qualifizieren. Die besten Piloten des Spiels werden Ende Februar zu finalen Ausscheidungsrennen nach Cannes geladen. Unter den Finalisten dürfen die konkurrierenden Teams der DCL am Ende mindestens ein neues Mitglied auswählen.
Wie bereitet man sich auf einen Wettkampf vor?
Zum Einen wird technisches Wissen vertieft, zum Beispiel Linien optimieren – das kennt man auch vom Skifahren. Und es wird natürlich geübt, am Simulator und mit echten Drohnen. Dass die kaputt gehen, passiert natürlich auch oft. Jeder Pilot hat 5 Drohnen. Wenn beim Training eine kaputtgeht, wird die nächste genommen und die alte repariert. Eine Wettkampfdrohne kostet um die 1000€.
In der Vergangenheit sorgten Drohnen für negative Schlagzeilen. Der Flughafen Heathrow wurde erst diesen Januar wegen der Sichtung einer Drohne mehrere Stunden lahm gelegt. Wirft das ein schlechtes Licht auf den Drohnensport?
Wenn sowas passiert, ist das natürlich alles andere als lustig für uns. Aber es ist wie mit so vielem, man kann Positives und Negatives anstellen. Es gibt auch positive Schlagzeilen - Drohnen, die Pakete ausliefern oder mit Defibrillatoren Leben retten. Wir arbeiten mit Behörden zusammen für mehr Aufklärung, um auch die positiven Seiten an Drohnen zu beleuchten. Man muss auch dazu sagen, dass diese Drohnen am Flughafen natürlich weit weg von unserem Sport sind. Daher sprechen wir uns auch für einen Drohnenführerschein aus.
Das heißt, man muss jetzt noch keinen Drohnenführerschein haben?
Der Drohnenführerschein wird ab 2022 eingeführt, und es gibt dafür mehrere Kategorien. Anfangs ein Fragebogen als Test mit den Basics. Das sehen wir als guten Schritt für die Aufklärung.
Muss man sich als Drohnenbesitzer registrieren?
Registrieren muss man sich bisher nicht, aber das wird passieren. Nur die Details sind noch unklar.
Wird Drohnensport der nächste große Trend?
Der Sport verbindet ja E-Sport und Drohnen, beides hat vor allem in den letzten Jahren viel an Aufmerksamkeit gewonnen. Gerade die Kombination aus beidem hat unserer Meinung nach auf jeden Fall das Potenzial, das nächste große Ding zu werden.
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