Fotos: Jens Oellermann Fotografie
Mit Bezug auf die 2014 in Dresden gestartete rechtspopulistische Anti-Islam-Bewegung Pegida sagte der 77-Jährige in einem Interview mit dem Playboy „Ich glaube, die Ostdeutschen sind wacher und durch die Bürgerrechtsbewegung 1989 auch geschulter darin, Probleme zu erkennen, die im stärker vom Wohlstand geprägten Westdeutschland nicht so klar gesehen werden.“
Die AfD war in Ostdeutschland bei der Bundestagswahl auf herausragende 22,5 Prozent der Stimmen gekommen. „Pegida Dresden“ sei „immer ein interessanter Partner“ gewesen, sagte der in Chemnitz geborene AfD-Mitgründer Gauland im Interview.
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Jens Oellermann
Mit den 255 politisch motivierten rechten Straftaten allein im ersten Jahr der Gida-Bewegung nach dem Dresdener Debüt wollte Deutschlands namhaftester Pegida-Sympathisant in dem Interview nicht in Verbindung gebracht werden.
Er „glaube nicht, dass Pegida Dresden in irgendeiner Weise zu rechtsradikalen Straftaten beigetragen hat“, so Gauland. Es gebe „Gidas, die sind Vorfeldorganisationen der NPD, und zu denen habe ich weder Kontakt noch will ich ihn haben“, sagte der AfD-Chef, der sich in dem Interview auch in Bezug auf rassistische Äußerungen von Parteifreunden wie André Poggenburg und Björn Höcke für unzuständig erklärte.
Man sei in der AfD „in einzelnen Fragen unterschiedlicher Meinung“, erläuterte Gauland und ging selbst zum letztjährigen Wahlprogramm der eigenen Partei auf Distanz. Die darin formulierte Forderung, die NATO-Mitgliedschaft der Türkei zu beenden, kommentierte Gauland im Playboy mit den Worten: „Das habe ich nie gesagt. Ich weiß nicht, woher Sie das haben.“
Die Juni-Ausgabe des PLAYBOY erscheint am 16. Mai