Inhalt
Gentlemen’s Weekend: Erleben Sie fürstliche Genüsse im „Schlosshotel Hugenpoet“ in Essen
„Playmate des Jahres“-Wahl: Gewinnen Sie Preise im Gesamtwert von mehr als 85.000 Euro!
Männerwochenende: Begleiten Sie uns zu einer Luxus-Auszeit beim Gentlemen’s Weekend auf Sylt
First Lady: Die schöne Rapperin Cardi B
Ein guter Monat für: Großes Kino und smarte Typen
20 Fragen an ... Schauspieler Henning Baum
Olympia-Highlights: Worauf Sie sich freuen können
Reise: Die coolsten Winter-Ziele im hohen Norden
Big Bunny: Das Playboy-Flugzeug fliegt wieder
Männerküche: Fast Food – vegan und lecker
Männerbar: Die neuesten Biertrends
Wein des Monats: Die rote Cuvée „Maestro“
Stil: Hochwertige Goldringe
Motor: Testfahrt im neuen Tesla Model Y
Pro & Contra: Mit Bekloppten reden
Geld oder Liebe: Wie kriminelle Love-Scammer mit Fake-Profilen im Internet Liebesuchende erst um den Verstand und schließlich um ihr Vermögen bringen
Scorpions: Die Kult-Band über Groupies, das Partyleben auf Tour, skandalöse Plattencover und die Steine auf dem Weg zum Welterfolg
Die neue Weinerlichkeit: Unser Autor hat genug von der humorlosen Herrschaft der Empfindlichen
Audi RS 3: Ein rasanter Flitzer, mit dem der Alltag einfach noch mehr Spaß macht
Mein Schlitten: Jürgen Seidl und sein DKW F7
Walter Röhrl: Ein Interview zum 75. Geburtstag des Rallye-Königs – über Reife und das Rasen im Alter
Die Top-Athletinnen Janine Flock (Skeleton) und Lisa Buckwitz (Bob) machen Lust auf die Olympischen Winterspiele in Peking
Playmate: Unsere Miss März, Beatrice Wolf, verzaubert uns mit ihren allerersten Aktfotos
Mode: Lässige Looks aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Uhren-News: Die spannendsten Zeitmesser 2022
Pflege: Hightech fürs Gesicht
Playboy-Umfrage: Wie tickt der „neue Mann“?
Experten-Gespräch: Männerberater Andreas Haase über die Ergebnisse unserer Umfrage
Tagebuch einer Verführerin: Sexkolumnistin Sophie Andresky übers Beuteschema
Slash: Der Gitarrengott über seine Angst vor dem Untergang des Rock ’n’ Roll, die Harmonie bei Guns N’ Roses und seinen Freizeit-Horror
Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Berater
- Witze
- Cartoon
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
Herr Röhrl, Sie werden 75 Jahre alt, wie fühlt sich das an?
Fühlen tue ich noch gar nichts, aber die Zahl erschreckt mich schon. Heutzutage macht man ja gern den lapidaren Spruch: Ich bin froh, dass ich schon so alt bin. Das ist totaler Blödsinn, ich bin nicht froh, dass ich so alt bin, ich wäre lieber 55 als 75. Aber daran lässt sich nichts ändern. Man kann nur versuchen, dass man zumindest die Fitness von einem 55-Jährigen hält.
Und haben Sie diese Fitness noch?
In gewissen Bereichen schon. Zumindest beim Radfahren oder beim Skitourengehen. Aber die Zeiten von früher schaffe ich nicht mehr. Denselben Berg, den ich früher in einer Stunde und 27 Minuten gegangen bin, dafür brauche ich jetzt eine Stunde und 31 Minuten. Wenn ich so etwas sage, entgegnen mir die meisten, dass ich spinne. Aber mir ist das peinlich, vier Minuten langsamer zu sein. Vielleicht muss man einfach froh sein, dass es noch nicht fünf Minuten sind.
Werden Sie beim Autofahren auch langsamer?
In letzter Zeit bin ich nur noch selten richtig schnell gefahren. Seit ich die Testfahrten für Porsche am Nürburgring nicht mehr mache, komme ich nicht mehr in die hohen Geschwindigkeitsbereiche. Und auf der Straße geht das sowieso nicht.
Als wir uns 2019 zur Präsentation des neuen Porsche GT4 auf einer Rennstrecke in Schottland getroffen haben, haben Sie noch ordentlich Gas gegeben.
Stimmt, da haben wir fürs Fernsehen einen Test gemacht, da bin ich gegen ein paar Journalisten gefahren, die waren bestimmt auf dem gleichen Level wie ich. Das ist bei mir Kopfsache, da will ich beweisen, dass ich noch mit den Jungen mitfahren kann. Als ich mit 33 Jahren das erste Mal Weltmeister wurde, da gingen meine Gegner wie Hannu Mikkola oder Björn Waldegård schon auf die 40 zu. Da habe ich mir gedacht, liebe Herrschaften, in eurem Alter würde ich an den Ruhestand denken und nicht ans schnelle Autofahren. Und heute bin ich 75 Jahre alt und muss immer noch schnell fahren. Der Reifeprozess dauert bei mir anscheinend etwas länger, aber er ist auf jeden Fall im Gange.
„Heute bin ich 75 Jahre alt und muss immer noch schnell fahren“
Wollten Sie schon als kleiner Junge Rallyefahrer werden?
Nein, ich war schon über 20, da hat mich ein Freund (Herbert Marecek, d. Red.) dazu überredet. Er meinte, so wie du Auto fährst, was du für eine Beherrschung hast, musst du einfach Rennfahrer werden. Eines Tages hat er mich dann an den Start gebracht. Und bereits beim ersten Rennen habe ich mich gefragt, warum die anderen so langsam fahren. Ich hatte nämlich nicht das Gefühl, dass ich besonders schnell gefahren bin.
Wie schnell Sie wirklich fuhren, kam zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen 1972 in München ans Licht der breiten Öffentlichkeit.
Ja, da hat das richtig angefangen. Die Olympia-Rallye ging über 3500 Kilometer von Kiel nach München, die gesamte Weltelite war dort am Start. Ich fuhr mit einem Ford Capri, was die meisten zum Lächeln gebracht hat. Mit einem Ford Capri fährt man in die Disco, aber nicht auf eine Rallye. Aber ich fuhr von Anfang an Bestzeit, immer vorneweg. Die Offiziellen haben anfangs sogar meine Zeiten gestrichen, weil sie dachten, das könne nicht stimmen, da müsse irgendein Fehler vorliegen. Aber irgendwann haben sie dann festgestellt, dass es kein Fehler war. Leider ist mein Fahrzeug kurz vor dem Ziel, mit 14 Sekunden in Führung, ausgefallen. Doch an diesem Tag habe ich mir selbst geschworen, jetzt will ich allen zeigen, dass ich der Beste bin.
Danach sind Sie zweimal Weltmeister geworden, es folgten unzählige Siege. Auf welchen sind Sie besonders stolz?
Ich wollte immer die Rallye Monte Carlo gewinnen. Das war für mich die wichtigste und berühmteste Rallye, für die muss man als Fahrer unheimlich perfekt sein. Man muss sowohl Asphalt als auch rutschigen Schnee beherrschen. Und die meisten Straßen bieten keinen Platz für Fehler. Wenn das Auto außerplanmäßig 30 Zentimeter rutscht, bist du an der Felsmauer. Das macht die Monte Carlo so einmalig. Wer dort gewinnt, ist einer der ganz großen Meister. Das war mein Lebensziel. Ich habe mir gesagt, wenn ich das schaffe, dann habe ich alles erreicht und bin zufrieden. Und im Jahr 1980 war es dann so weit.
Spielt Glück hier manchmal auch eine Rolle?
Ich habe immer gesagt, ich will mich nicht auf mein Glück verlassen. Ich habe nach jeder Rallye analysiert: Gab es eine Kurve, wo du Glück hattest? Und wenn es eine gab, war ich stocksauer, das musste abgestellt werden. Das durfte nicht sein. Manchmal hat man natürlich Glück, dass vielleicht irgendein Teil im Auto hält und erst nach der Ziellinie kaputtgeht, das kann schon sein. Aber im Großen und Ganzen musst du immer schauen, dass du alles unter Kontrolle hast und dich nicht auf dein Glück verlassen musst.
Stimmt es, dass Sie nach dem ersten Sieg bei der Monte-Carlo-Rallye Ihre Karriere an den Nagel hängen wollten?
Ja, ich habe mir gesagt, jetzt ist es vorbei, ich will nicht mehr fahren. Mein damaliger Manager meinte nur: Du bist bescheuert, jetzt können wir endlich Geld verdienen, und da willst du aufhören. Aber ich wollte damals nur für mich wissen, ob ich gut bin. Ich wollte nie so ein Sportler sein, der das macht, um damit Geld zu verdienen. Das interessierte mich nicht. Doch dann stellte mir mein Beifahrer Christian (Geistdörfer, d. Red.) die entscheidende Frage: Er wollte wissen, ob mir denn das Autofahren jetzt keinen Spaß mehr mache. Das war eine sehr gute Frage. Denn natürlich war ich auch weiterhin ganz wild aufs Autofahren. Also habe ich mir vorgenommen, größenwahnsinnig wie ich nun mal war, dass ich auch im nächsten Jahr als Bestätigung wieder die Monte Carlo gewinne. Was ich damals noch nicht wusste: dass mir dies insgesamt viermal gelingen sollte. Und das auch noch mit vier verschiedenen Marken beziehungsweise Autos.
„Ich fahre mit dem Auto und nicht das Auto mit mir“
Was hat Sie so gereizt am Autofahren, dass Sie nicht aufhören konnten?
Es hat mich schon immer fasziniert, dieses Ungetüm so unter Kontrolle zu haben, dass es mir folgen muss wie mein kleiner Finger. Das war bei mir die Freude am Autofahren. Das ist übrigens auch heute noch so. Ich fahre mit dem Auto und nicht das Auto mit mir.
War ein Wechsel in die Formel 1 jemals ein Thema?
Nein, nicht eine Sekunde habe ich darüber nachgedacht. Auf der Rundstrecke ist der Fahrer noch weniger wichtig, wenn man hier in einem schlechten Auto sitzt, ist man machtlos. Mit einem Rallye-Auto dagegen, insbesondere bei Schnee und bergab, konnte ich als besserer Fahrer mit dem schlechteren Auto trotzdem der Schnellste sein. Deswegen wollte ich nie in die Formel 1, das bin ich nicht. Auch wollte ich nie so viele Leute um mich herum haben. Für mich war immer eine Rallye draußen im Wald der richtige Sport.
Nach Ihrer aktiven Karriere gingen Sie zu Porsche als Entwicklungsfahrer. Wie muss man sich das vorstellen?
Ich war eine Art Kontrolltestfahrer, alle zwei Monate habe ich mir ein neues Projekt angesehen und den Ingenieuren gesagt, was mir daran gefällt und was nicht. Es ging natürlich vor allem um Performance, also ums Schnellfahren auf dem Nürburgring. Motor, Fahrwerk, Getriebe, wie schaltet das, passen die Gänge und so weiter. Das habe ich fast 25 Jahre für Porsche gemacht und dabei so ziemlich jedes Fahrzeug der Marke getestet.
Sie gelten als Kritiker der Elektromobilität. Wie gefiel Ihnen der rein elektrische Porsche Taycan?
Im Rahmen meiner Testpflichten bin ich den natürlich auch gefahren. Von der puren Leistung her sehr beeindruckend, unfassbar schnell, und auch sonst fährt er sich sehr gut aufgrund des tiefen Schwerpunkts. Da gibt es keine Diskussion. Aber ich gehöre noch zu dem Typ Autofahrer, der am Tag 1000 Kilometer fahren will, und solange das mit einem Elektroauto nicht geht oder es keine entsprechende Infrastruktur gibt, die mir das garantiert, ist das für mich keine Option.
Welches Auto fahren Sie heute am liebsten?
Wenn ich mich entscheiden muss, dann ist für mich ein Porsche 911 Turbo das beste Auto auf der Welt. Den kann man fahren wie einen Rennwagen oder wahlweise ganz komfortabel und ökonomisch.
Den gibt es aber nicht mit Handschalter.
Das ist richtig. Wenn ich selbst schalten will, dann tobe ich mich in einem meiner Oldtimer aus. Aber bei dem Thema wohnen zwei Seelen in meiner Brust. Wenn ich damit in einen Stau komme, denke ich mir nur: Du Idiot, du musstest ja heute unbedingt mit einem Schaltauto fahren, aber auf der Landstraße macht mir das Schalten mehr Spaß, da habe ich mehr das Gefühl, dass ich das Auto selbst fahre.
„Aber auf der Landstraße die vorgeschriebenen 100 km/h zu fahren fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer“
Wie schnell fahren Sie auf der Autobahn oder auf der Landstraße?
Auf der Autobahn fahre ich sehr gemütlich, meistens nur so 160 bis 170 km/h, dann muss man nicht so viel bremsen. Es ärgert mich nur, wenn man unnötig Energie vernichten muss. Aber auf der Landstraße die vorgeschriebenen 100 km/h zu fahren fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer. Das ist schon eine große Belastung, das fühlt sich für mich an wie Schritttempo.
Was für eine Weisheit würde der heutige Walter Röhrl dem jungen Röhrl mit auf den Weg geben?
Vielleicht, dass man es ein bisschen einfacher im Leben hat, wenn man ab und zu diplomatischer und geduldiger ist. Man erspart sich viel Ärger, wenn man nicht diesen Drang hat, immer alles sagen zu müssen, was man sich gerade denkt. Ich weiß gar nicht, woher ich diesen Drang hatte, aber ohne ihn wäre bestimmt einiges einfacher gewesen. Ich weiß aber nicht, ob mich das dann so befriedigt hätte.
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