Halloween ist albern und nur ein weiterer unnötiger Import aus den USA – so wie 3-Liter-Weinflaschen, Chlorhühner und Justin Bieber. Klar, kann man so sehen. Dann muss man aber auch damit leben, als typisch deutscher Miesmacher abgestempelt zu werden. Oder kennen Sie ein anderes Land, in dem ein Spruch wie „Wir haben auch so genügend Feste!“ als Argument gegen eine ordentliche Party zählt? Menschen, die so etwas äußern, beenden auch einen Kneipenabend gegen halb elf mit den Worten: „So, jetzt ist es auch mal gut“, und trinken ihr stilles Wasser aus, während der Rest sich eine neue Runde kommen lässt.
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Hier schon mal drei Argumente für Halloween...
Der Nachbar meiner Eltern hatte seinerzeit ein weiteres Argument, mit dem er uns „Süßes oder Saures“ spielende Kinder an der Haustür abwimmelte: „Das ist ein heidnischer Brauch, der hat hier nichts zu suchen!“ Was er nicht wusste: Halloween heißt ursprünglich „Abend vor Allerheiligen“, und selbst christliche Großfeste wie Weihnachten fielen nach dem julianischen Kalender nicht von ungefähr mit Ereignissen wie der Wintersonnwende zusammen, die schon die alten Germanen zelebriert hatten. Aber unser Nachbar pflegte ohnehin ein eher gespanntes Verhältnis zum Feiern.
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Halloween mag albern sein... na und?
Und nur darum geht es an Halloween: Kinder verkleiden sich als Hexen oder Vampire und bitten um Bonbons. Und erwachsene Frauen verkleiden sich als sexy Hexen oder Vampirinnen und trinken ausgelassen Alkohol. In beiden Fällen sind die Chancen groß, dass etwas Süßes abfällt. Wo bitte soll da der Haken sein? Ich sehe keinen. Außer vielleicht, dass liierte Männer beim nächtlichen Flirt aufpassen müssen, sonst gibt’s von der Partnerin Saures. Aber das ist bekanntlich kein reines Halloween-Problem.