Dank ihres derben Humors nehmen sie regelmäßig die Spitze der deutschen Podcast-Charts ein: Philipp Jordan und Roman Richter vom Happy Day Podcast. Die beiden sorgen mit ihren extrem ehrlichen und teilweise auch extrem ekligen Männer-Geschichten für unzählige Lacher unter Podcast-Hörern und haben sich so eine stetig wachsende Fangemeinde aufgebaut. In unserem Interview erzählen sie, welche Pläne sie für die gemeinsame Zukunft haben, was ihre Freundschaft verbindet und wie diese eigentlich begann.

Playboy: Wie kam es zu der Idee zum Happy Day Podcast?

Philipp: Eigentlich wollte ich schon eine Weile zusätzlich zu dem Filmpodcast Celluleute, den ich damals mit ein paar Freunden machte, auch etwas anderes, comedy-mäßiges machen. Als ich wegen einer Ausstellung von mir bei Roman in Wien nächtigte, erzählte er mir eine Geschichte und die fing so extrem interessant an, dass ich ihn recht früh unterbrach und sagte: "Hey, bei mir tun sich gerade so viele Fragen auf - lass uns das aufnehmen. Das ist Podcast-Gold. "Die Geschichte ist heute als "Schnürderl-Geschichte" bekannt.

Playboy: Könnt ihr das genauer erläutern?

Roman: Die Idee ging von Philipp zu einem Zeitpunkt aus, an dem ich noch gar nicht so genau wusste, was ein Podcast überhaupt ist.

Wir plauderten über alles, was sich in den Jahren, die wir einander nicht gesehen hatten, zugetragen hatte – quasi im „best homies-mode“. Eine meiner Geschichten, in der ich über Sex mit einer Freundin berichtete, bei dem ich mein bestes Stück einfach zu dem in ihrer Vagina bereits befindlichen Tampon „dazustopfte“, faszinierte ihn. Bei diesem Zirkus-Sexakt hielt ich „das blaue Schnürl“ (wienerische Mundart für: „das blaue Bändchen des Tampons“) fest, damit – man ist ja Gentleman – ich der Begatteten das Tampon mit meinem riesenhaften Penis nicht bis in die Gebärmutter hinaufschieben konnte.

Diese Geschichte warf bei Philipp so viele Fragen auf, deren Beantwortung er unbedingt in Form eines Podcasts festgehalten wissen wollte. Er schrieb der Geschichte einen potentiell komödiantischen Effekt zu. Da ich mich damals in einer Lebensphase befand, in der ich – gefühlt – nichts zu verlieren hatte, willigte ich ein. Dem Umstand, dass das Internet nicht vergisst, maß ich zum damaligen Zeitpunkt keine überdimensionale Bedeutung bei.

Playboy: Wann habt ihr das erste mal vom Thema „Podcasting“ gehört?

Philipp: Ich weiß gar nicht, ob ich das zeitlich so genau eingrenzen kann, aber ich denke ich habe es im Zusammenhang mit Ricky Gervais gehört, der eine Weile lang der erfolgreichste Podcaster war. Seine Podcasts habe ich aber erst sehr viel später gehört. Mein erster Podcast war ein Spielepodcast, der aber ziemlich trocken war. Muss mindestens sieben Jahre her sein.

Roman: Vermutlich ein oder zwei Jahre vor der ersten Folge unseres ersten gemeinsamen Happy Day-Podcasts. Allerdings beschäftigte ich mich überhaupt nicht mit diesem Medium. Ich höre bis heute keine anderen Podcasts. Podcasts sind langweilig. Nur der Happy Day-Cast ist sauspannend!

Playboy: Woher kennt ihr euch, wie kam es zu dieser „unvergleichlichen Liebesbeziehung“?

Roman: Der Terminus „unvergleichliche Liebesbeziehung“ rührt mich!

Ich erlebe es sehr selten, dass man Menschen begegnet die – wie selbstverständlich und augenblicklich – zu sehr guten Freunden werden. Meiner Meinung nach ist diese Art der "Befreundung" die einzig wahre. Auch andersartig geschlossene Freundschaften können halten und ergiebig sein. Aber nichts flutscht so geschmeidig wie die Instant-Crash-Boom-Bang-Freundschaft.

Geschlossen haben wir diese Freundschaft im Internat im romantischen Südschwarzwald, das wir zeitgleich besuchten. Das ist bereits ca. 24 Jahre her. Meine Güte – sind wir alte Knacker! Sieht man zwar nicht, ist aber so.

Philipp: Es war in der neunten Klasse und da kam auf einmal dieser seltsam sprechende Typ rein und stellte sich als Roman vor. Wir waren damals auch befreundet, haben aber nach der Internatszeit sehr schnell den Kontakt verloren. Erst circa zehn Jahre später haben wir übers Internet wieder zueinander gefunden. Und ich denke durch den Podcast haben wir uns erst richtig lieben gelernt. Naja... manchmal hassen wir uns auch ein wenig.

Playboy: Fans eurer Sendung wissen, was du meinst. Wie würdet ihr eure Sendung aber jemandem beschreiben, der euch noch nie gehört hat?

Roman: Dafür benutzen wir gerne die Beschreibung, die uns einer unserer Hörer zugedacht hatte: „Niveaulos mit Niveau“ - nuff said!

Philipp: Ich frage mich bis heute, ob man das als Kompliment auffassen darf. Wir selber sagten mal, dass der Podcast Männergespräche widerspiegelt, wenn Männer unter sich sind und sich sehr gut kennen. Oder man reduziert es einfach auf "zwei Idioten unterhalten sich über idiotische Dinge".

Playboy: Philipp, du lebst in Holland, Roman in Österreich. Wo habt ihr schätzungsweise eure meisten Hörer?

Philipp: Mit absoluter Sicherheit in Deutschland.

Roman: In der geographischen Mitte: Zwischen der Weltmacht Österreich und dem Wohnort der sexuell sehr erregenden Königin Máxima liegt ein kleiner Staat. In diesem ist phänomenaler Weise die Erdanziehungskraft dermaßen ausgeprägt, dass sich sogar die Mundwinkel der örtlichen Landesfürstin extrem davon formen ließen. Trotzdem sind in meiner Phantasie ihre Brüste von dieser geophysikalischen Anomalie nicht betroffen. In diesem Land haben wir jedenfalls die meisten Hörer. Und wir tun unser Bestes um dem Mundwinkelphänomen mittels Humor entgegenzuwirken. Viele unsere Hörer schreiben uns regelmäßig, dass uns das auch sehr gut gelingt. Darüber freuen wir uns dann wiederum sehr. WIN-WIN.

Playboy: Ihr geht in eurem Podcast oft an die Grenze, was würdet ihr wirklich niemals machen?

Philipp: Es ist im Grunde ein Armutszeugnis, dass ich richtig lange über eine Antwort nachdenken muss. Aber eigentlich fällt es mir recht einfach, da eine Linie zu finden: Rassismus, Tierquälerei und auch wenn das vielleicht einige Hörer überrascht: Sexismus. Grenzen, in dem was wir tun, in dem wir uns selber was antun... Also ich würde nie Fäkalien essen um mal ein krasses Beispiel zu nennen.

Roman: Auch wenn es unsere HörerInnen vielleicht nicht für möglich halten – da gibt es noch sehr viel, das ich nicht tun würde. So gut es geht bemühe ich mich Grenzen von anderen zu erkennen und sie nicht zu überschreiten. Auch im Zuge des Podcasts ist mir das nicht immer gelungen: Durch eine Geschichte, die ich im Podcast erzählte, habe ich die Gefühle einer Freundin & Protagonisten eben dieser Geschichte verletzt. Solche Situationen versuche ich natürlich tunlichst zu vermeiden. Aber auch wenn mir eine Person unbekannt ist, würde ich sie nicht live auf Sendung einer rituellen Schlachtung unterziehen nur um unseren Hörern berichten zu können wie ich mich dabei fühle.

Playboy: Auch nicht für viel Geld?

Roman: Oh! Geld? Ich ziehe meine letzte Antwort zurück!

Philipp: Hey, alles hat seinen Preis. Und wenn ich damit richtig reich werden könnte und evtl. mit dem Geld noch anderen helfen könnte..dann mal her mit der warmen Wurst. Darf ich den Geschmack mit Ketchup tunen?

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Playboy: Bleiben wir beim Thema Geld: Wie läuft eure Finanzierungs-Aktion auf Patreon?

Philipp: Super. Wir haben inzwischen die 600-Euro-Schallmauer durchbrochen und müssen deshalb wöchentlich aufnehmen. Bis jetzt haben wir das geschafft.

Roman: Gut! Wir können zwar längst nicht alleine von unserem Podcast leben, aber wir haben einen Spendenschwellwert überschritten, der mir Hoffnung darauf macht demnächst eine zweite Villa zu erwerben. Toskana… ich habe dabei an die Toskana gedacht. Ja, das hört sich armselig an. Aber als freischaffender Künstler hat man nun mal vor allem die kreative Selbstverwirklichung im Fokus.

Playboy: Ihr arbeitet beide als Künstler. Gab es eigentlich jemals die Chance, dass ihr auch in einem „normalen“ Job angefangen hättet?

Philipp: Zum Glück kam es bei mir nie so weit. Ich habe natürlich auch gejobbt, aber eben so Dinger, die man nebenbei macht. Koch und im Kino, und so weiter. Aber so richtig Lehre etc. - no way. Ich unterrichte ab und zu, allerdings Kinder an einer Kinderkunstakademie. Zählt das als normaler Job?

Roman: Ich hatte „normale“ Jobs. Der erste, auch wenn er zu gut bezahlt war, um ihn in angemessener Zeit wieder loszuwerden, hat mir gezeigt, dass Arbeit in einem Weltkonzern mit starren, gigantischen Strukturen auf Dauer nichts für mich ist. Andere Jobs haben mir verdeutlicht, dass Arbeit in kreativitäts-befreitem Territorial nichts für mich ist. Wobei ich durchaus bereit bin meine Vorstellung von kreativer Selbstverwirklichung bis an die Belastbarkeitsgrenze zu dehnen. Man kann nämlich in vielen Arbeitsprozessen Platz für Kreativität schaffen. Diese Erkenntnis musste ich mir allerdings genauso hart erkämpfen wie das Wissen, dass es für mich sehr wichtig ist genug Raum zu haben um mich jederzeit selbst neu erfinden zu können. Klingt abgedroschen, ist aber so.

Ich arbeite gerne mit anderen zusammen. Gleichzeitig brauche ich in der Arbeit Freiraum für Selbstbestimmung. Jene Menschen, mit denen ich arbeite, muss ich zumindest sympathisch finden. Sonst wird’s unangenehm. Ich bin kompliziert.

Seit ungefähr zwei Jahren habe ich allerdings Familie. Patchwork: Nur noch eine Frau, dafür drei Bonus-Kinder und ein gemeinsames. Diese neue Lebenssituation dreht meine Prioritäten komplett herum. Nichts ist mehr wichtiger als Familie. Für das Überleben der Familie bin ich im Bedarfsfall bereit alles zu opfern – mich inklusive. Zumindest empfinde ich das so aus einer Situation heraus, die man mit den Worten „Mit vollen Windeln ist‘s leicht stinken!“ beschreiben könnte. Aber ernsthaft: Mir war nicht bewusst wie groß und bedingungslos die Liebe zur eigenen Brut sein würde, bis ich genau das erfahren durfte. Das wirkt sich natürlich erweichend auf die eigenen Ansprüche gegenüber der Arbeit aus.

Playboy: Es gibt immer wieder Aktionen auf Facebook oder auch Live-Auftritte von euch beiden. Was dürfen wir uns in Zukunft, neben regelmäßigen Sendungen, von Happy Day erwarten?

Roman: Großes! Von uns darf man immer und ausschließlich Großes erwarten! Tatsächlich planen wir gemeinsam auch andere Projekte. Mal abgesehen davon, dass die Planungsphase sowas von noch nicht abgeschlossen ist, rede ich nicht über noch ungelegte Eier. Auch wenn ich mich im Happy Day-Podcast manchmal dazu hinreißen lasse das doch zu tun. Es gibt nicht viel anstrengenderes als vielen Menschen zu erklären warum aus einem Projekt doch nichts geworden ist.

Philipp: Wir haben verschiedene Konzepte und Pläne, aber über ungelegte Eier soll man nicht reden. Es wird auf jeden Fall sehr bald eine Tour mit uns geben. Ausserdem haben wir noch ein paar Filmchen auf Lager.

Playboy: Könnt ihr euch erinnern, wann ihr das erste mal einen Playboy in der Hand hattet?

Roman: Etwas, das im Podcast immer wieder ganz klar herauskommt, ist: Ich speichere in meinem Gehirn kaum Zahlen, Daten und Fakten. Was allerdings die wenigsten über mich wissen: Ich speichere Emotionen dermaßen penibel, dass Lieutenant Commander Data mich wohl mit Haut und Haaren auffressen würde, ginge er davon aus, dass meine Veranlagung sich dadurch auf ihn übertrüge.

Um zum Punkt zu kommen - tatsächlich habe ich Emotionen zu meiner ersten Begegnung mit dem Playboy in Form eines kurzen Wordraps abgespeichert: „Freude über Hochglanz, staunen über Lifestyle mit Sexappeal, geil werden auf schöne Titten & knackige Ärsche“. Ich vermute Euer Marketing hat bei mir voll und ganz funktioniert.

Philipp: Ich konnte das Datum nicht lesen da die Zeitschrift so komisch vibrierte.

Playboy: Weißt du vielleicht noch, wer im Heft war?

Philipp: Ääh... es war die Nummer mit dieser deutschen Band mit den beiden Frauen. Eine hatte kurze blonde Haare, die andere lange dunkle. Mr. President? Hießen die so? Schreckliche Musik! ...aber die Fotos fand ich irgendwie hoch interessant.

Playboy: Philipp, Du machst sehr viele, beliebte Podcasts. Wie viel Zeit verbringst du pro Woche mit Aufnahmen?

Philipp: Das ist sehr unterschiedlich. Diese Woche zum Beispiel hab ich locker sieben Stunden für fünf verschiedene Podcasts aufgenommen. Manchmal sind es auch nur zwei Stunden pro Woche.

Playboy: Bei all den Podcasts die du machst, fehlt dir noch ein Themengebiet, dass du gerne beackern würdest?

Philipp: Die Podcasts, die ich ins Leben gerufen habe, habe ich bis jetzt um meine Interessen herum gebaut: Filme (Celluleute), das Laufen (Fatboysrun), Videospiele (Padmen) und Diskutieren (Themenwechsel). Ich mag Biographien sehr. Am liebsten Autobiographien und irgendwann will ich mal einen Podcast machen, in dem ich interessante Menschen interviewe und nach ihrem Lebensweg befrage.

Welche Podcasts hörst du sonst?

Philipp: Ich höre sehr gerne den kanadischen Filmpodcast "Film Junk". Ich mag den Podcast von dem Ultra-Athleten Rich Roll sehr gerne, da er ein unglaublich breites Themengebiet hat und immer interessante Gäste. Ach und richtig gut ist "Sofife Berlin". Da werden richtig schlechte Filme richtig gut besprochen.

Playboy: Roman, du bist kein wirklicher Podcast-Fan, oder?

Roman: Nein... Obwohl, es ist davon auszugehen, dass die anderen Podcasts, die Philipp noch macht, auch sehr gut sind: Mit Maria, einer Happy Day-Hörerin, die wir schon zwei, dreimal zu Gast hatten, macht er ja den Podcast „Themenwechsel“. Der ist bestimmt lustig – die beiden harmonieren sehr gut miteinander.

Playboy: Bleiben wir beim Thema „Hören“! Du bist sehr musikalisch, welche sind deine Lieblings-Interpreten?

Roman: Um den Rahmen Eures Mediums nicht zu sprengen, führe ich jetzt eine genauso schmerzhafte wie stark verzerrende Selektion durch – ungeordnet:

Artur Rubinstein, Glenn Gould, Martha Argerich, Evgeny Kissin, Mstislav Rostropovich, Leonard Rose, Yo-Yo Ma, Jascha Heifetz, Nigel Kennedy, Itzhak Perlman, Dinah Washington, Aretha Franklin, Louis Armstrong, Django Reinhardt, Ray Charles, Otis Redding, Al Green, James Brown, Bob Dylan, Beatles, Pink Floyd, Queen, Bob Marley, Prince, Nirvana, Red Hot Chili Peppers, Sting, George Michael, Johnny Cash, David Bowie, Lou Reed, Rage Against The Machine, John Lennon, Jimi Hendrix, The Kinks, Cream, Kruder & Dorfmeister, Air, Apparat, Tuck Andress, Steve Ray Vaughn, Leonard Cohen, Goldfrapp, und, und, und…

Himmel, das war jetzt nur ein allererster Überschlag! Wenn Ihr diese Liste ohne meine Anmerkung, dass sie bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, veröffentlicht, verklage ich Euch! (lacht)

Ich schaffe es auch nicht einmal im Ansatz einen Interpreten aus dieser Liste über andere zu erheben. Und darüber bin ich recht froh! Nichts ist schöner als die Vielfältigkeit der Musik!

Playboy: Was ist das größte Kompliment, dass ihr euch gegenseitig machen könnt?

Philipp: Dass er es inzwischen fast fünf Jahre lang mit mir als Podcast-Partner ausgehalten hat.

Roman: Drei Dinge: Seine schier endlose Schöpfungskraft, er kann 12 Stunden lang ohne Pause reden und scheint trotz seines großen familiären Engagements über unbegrenzte Zeitressourcen zu verfügen.

Playboy: Roman, was nervt dich an Philipp?

Roman: Seine schier endlose Schöpfungskraft, er kann 12 Stunden lang ohne Pause reden und scheint trotz seines großen familiären Engagements über unbegrenzte Zeitressourcen zu verfügen.

Playboy: Ein weiterer Running Gag ist die Tatsache, dass Philipp dich immer wieder zum Laufen ermuntern will. Woran hakt es aktuell? Keine Lust? Keine Zeit?

Roman: An meinen Zeitmanagement-Fähigkeiten gepaart mit dem momentanen Arbeitspensum. Die Lust auf’s Laufen ist ungebrochen.

Playboy: Philipp, was nervt dich an Roman?

Philipp: Dass er mich gerne mal warten lässt. Aber nerven tut mich das nicht echt. Ich habe gelernt es zu lieben oder zumindest damit zu leben. Und er hat sich inzw. auch gebessert.

Playboy: Gibt es etwas, um das du Roman beneidest?

Philipp: Neben seinem musikalischen Talent wohl seine Ruhe und Gelassenheit. Davon könnte ich mir ab und zu eine Scheibe abschneiden.

Playboy: Und umgekehrt?

Roman: Ja! Seine schier endlose Schöpfungskraft, er kann 12 Stunden lang ohne Pause reden und scheint trotz seines großen familiären Engagements über unbegrenzte Zeitressourcen zu verfügen.

Playboy: Abschließend noch eine Frage, die ich mir beim Hören eures Podcasts schon öfter gestellt habe: Stellt euch vor, ihr könntet für eine Woche Frau sein, was würdet ihr tun?

Philipp: Eine sehr, sehr gute Frage. Die Frage wurde in einer abgewandelten Form mal in einer seriösen Talkshow gestellt und der Gast sagte: 'Ich würde mich den ganzen Tag auf der Damentoilette aufhalten…", nur um dann zu sagen "…da es mich so sehr interessieren würde, über was die Frauen sich da so unterhalten".

Mal im Ernst: Was für ein Bullshit. Das unterscheidet zum Beispiel den Happyday Podcast von so einer Talkshow. Denn wenn wir mal ehrlich sind, würde jeden Mann wohl erst mal eine Sache interessieren: der weibliche Orgasmus! Ich finde auch, dafür muss man sich doch nicht schämen. Das ist doch auch unglaublich interessant. Die Geister scheiden sich doch dann eher an der Frage, wie man zu diesem Orgasmus kommt. Ich würde zum Beispiel auf fremde Hilfe verzichten. Roman wiederum...also ich könnte wetten, er würde das komplett mit Mann ausprobieren wollen. Aber natürlich nur für die Wissenschaft.

Roman: Ich glaube, dass meine Antwort auf diese Frage im Groben für 85 % aller Männer ähnlicher Sozialisierung gilt: Erst einmal die hinzugewonnen Körperteile gründlich selbst untersuchen – visuell, haptisch, olfaktorisch und – wer weiß – vielleicht auch auditiv. Überall einmal genau hinspüren wie es sich anfühlt. Wenn ich mich selbst erst einmal ein bisschen daran gewöhnt habe, lasse ich ein paar nette und hübsche Lesben sich an mir abarbeiten. Das ist mental ein sanfterer Übergang zum Grande Finale: Mich von ein paar ausgesuchten Jungs nach allen Regeln der Kunst durchschustern lassen.

Wenn man die Möglichkeit schon hat, muss man unbedingt herausfinden wie es ist, jemanden in seine Vagina aufzunehmen. Sollte ich tatsächlich nur eine Woche haben, zöge ich es vor die Erfahrung „meine Tage zu haben“ auszulassen. Wenn ich ein Jahr Zeit hätte, würde ich auch bestimmt das volle Programm durchziehen: Schwangerschaft, Geburt eines Kindes & Beine entwachsen. Nicht die vom Kind! Die eigenen!

Credit:

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