WDR-Intendant Tom Buhrow ehrte Witte für sein Lebenswerk: "Gunther Witte war eine der herausragenden Persönlichkeiten des Fernsehspiels. Mit seiner einzigartigen Erfindung der Tatort-Reihe hat er den WDR und das deutsche Fernsehen so nachhaltig geprägt wie kaum ein anderer: Sonntag, 20.15 Uhr ist nach wie vor Tatort-Zeit im Ersten. Das, was er geschaffen hat, bleibt und wird unsere Zuschauer weiterhin bereichern."
Geboren wurde Witte am 26. September 1935 im lettischen Riga geboren, wuchs in Ostberlin auf. Nach seinem Umzug nach Westdeutschland 1961 begann zwei Jahr später seine Karriere als Redakteur und Dramaturg in der Fernsehspielabteilung des WDR, die er von 1979 bis zu seinem Ruhestand 1998 leitete.
Die "Tatort"-Filme laufen seit 1970 sonntags im Ersten zur Prime-Time
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Playboy Deutschland
Um den zunehmen erfolgreichen ZDF-Krimis Konkurrenz zu machen, entwickelte Witte 1969 das Konzept für den Tatort in der ARD. Ein Jahr später wurde mit "Taxi nach Leipzig" der erste Film der Reihe ausgestrahlt. In seiner Zeit als WDR-Fernsehspielchef startete mit der "Lindenstraße" ein weiterer ARD-Hit, der bis heute nach wie vor erfolgreich ist.
Der Vater des "Tatorts" erhielt 2013 einen Bambi
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Für seine Leistungen erhielt Witte 2001 den Grimme-Preis mit "Besonderer Ehrung" und wurde 2007 Ehrenmitglied der Deutschen Filmakademie. Bei der Bambi-Gala 2013 zeichnete ihn die Jury für die Erfindung des "Tatorts" mit dem Ehrenpreis aus.
Gunther Witte ist am 16. August 2018 völlig unerwartet in Berlin gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.