12 % Levitation
Eigentlich müsste er „Yogi“ heißen. Weil er stets ein wenig über den Dingen zu schweben scheint. Über dem Alltagsfirlefanz in der Bundesliga, über den Fragen der Reporter, über den Mühen der Normal- sterblichen. Nur ein Yogi macht so mit den Zigaretten Schluss, wie Jogi es kürzlich getan hat: „Ich habe einfach aufgehört.“
9 % Heimatliebe
Nicht nur sprachlich ist er seiner badischen Heimat bis heute eng verbunden. Espresso trinkt er mit Vorliebe in der Freiburger Innenstadt, Fußball schaut er nirgendwo lieber als beim SC auf der Tribüne. Höchstens vielleicht im 2014 so getauften Jogi-Löw-Stadions seines Heimatvereins FC Schönau 08, schließlich führt Bruder Peter noch dazu das Vereinslokal des Bezirksligisten.
28 % Standhaftigkeit
Bevor er zum Karriere-Jogi wurde, durchlebte er Jahre des Karriere-Jo-Jos: Pokalsieger mit Stuttgart, Entlassung bei Fenerbahçe, Meister mit Innsbruck, Beurlaubung bei Austria Wien, so ging es auf und ab. Irgendwann platzierte ihn das Schicksal im Trainer-Lehrgang neben einen gewissen Jürgen Klinsmann – und sein Aufstieg zum Bundes-Jogi begann. Dass so einer nicht gleich aufgibt, wenn er nach all den Sommermärchen mit Deutschland mal ein kleines Schauermärchen in Russland erlebt, hätte man sich eigentlich denken können.
6 % Merkel-Gene
Machtbewusstsein, Krisenfestigkeit, unerschütterliche Amtsliebe: Der Mann mit dem wichtigsten und die Frau mit dem zweitwichtigsten Job im Land teilen manche Eigenschaft. Darunter auch die Liebe zur Hausmannskost. „Ich habe der Kanzlerin mal nebenbei gesagt, dass ich gern Cordon bleu mag“, verriet Löw 2018 in einem Interview. „Seitdem gibt es immer Cordon bleu mit Bratkartoffeln, wenn wir im Kanzleramt sind.“
32 % Ästhetik-Empfinden
Löw hat nicht nur den deutschen Fußball schöner gemacht, sondern auch den deutschen Mann. Wenn er Samstagabend beim Länderspiel einen V-Ausschnitt- Pullover trägt, wissen die Kaufhäuser schon, wovon sie Montagmorgen Nachschub brauchen werden. Ob babyblauer Pulli oder Kaschmir-Schal im Schlaufen-Look: Jogi kann alles tragen. Und alles verkaufen. Sogar Gesichtscreme an Fußball-Fans.
13 % Natürlichkeit
Finger in der Nase, Hand im Schritt, dann mal kurz dran schnuppern. Und das am Spielfeldrand vor den Augen der Welt. Ist das peinlich? Menschlich? Beides? Wir sehen es wie Poldi: „80 Prozent von euch kraulen sich auch mal an den Eiern, von daher ist alles gut.