Mourinho versus Guardiola: Die Geschichte ihrer Rivalität – in Videos

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Manchmal ist das Auftreten zweier Trainer interessanter als das Spiel. Wenn in England Jose Mourinho mit Manchester United auf Pep Guardiola mit Manchester City traf, dann war es das Duell der Trainergiganten. Beide Coaches zählen zur absoluten Weltspitze. Doch ihr Verhältnis gilt als vergiftet. Wir zeigen, wie aus gegenseitiger Wertschätzung eine bittere Rivalität wurde. Da Mourinho noch nicht an Ruhestand denkt, treffen die beiden vielleicht schon bald wieder aufeinander.

Die Freundschaftsphase

Eigentlich waren Pep und Mou ja mal so etwas ähnliches wie Freunde: Während Mourinhos Zeit als C-Trainer beim FC Barcelona Mitte der 90er Jahre war Guardiola dort einer der Führungsspieler. "Pep war voll des Lobes über Jose. Er riet mir, stets Joses Meinung einzuholen“, hat Louis van Gaal, damals Cheftrainer von Barca und somit Boss von Mourinho, einmal gesagt. Es gab – kaum zu glauben – geradzu innige Szenen zwischen Pep und Mou. Der Videobeweis:

 

 

Das Inter-Duell

Ein paar Jahre später wurde es dann aber etwas hitzig zwischen den beiden. Mou durfte nicht Coach von Barca werden, gewann stattdessen halt mit Porto die Champions League. Pep hingegen durfte Barca-Coach werden – und gewann mit den Katalanen die Königsklasse. 2010 trafen sie dann im Champions-League-Halbfinale aufeinander. Mou, mittlerweile Trainer in Mailand, wollte nun natürlich beweisen, dass er der bessere Coach ist, stichelte am Rande der Partien zwischen Inter und Barca verbal ein bisschen rum und lief dann während des Rückspiels zu Hochform auf. Erst marschierte er während des Spiels zu Pep und drückte ihm an der Seitenlinie einen Spruch rein (während Guardiola gerade Ibrahimovic Instruktionen geben wollte), dann jubelte er nach Inters Weiterkommen so provokant, dass Barca-Keeper Valdez versuchte, ihn zurückzuhalten. Vergeblich natürlich. Denn Mou war im Euphorie-Rausch!

 

 

Die Real-Barca-Phase

Die bislang turbulenteste Phase der Pep-Mou-Beziehung begann nach Mourinhos Wechsel zu Real Madrid im Sommer 2010. Besonders spannend wurde es im Frühjahr 2011, als Pep und Mou innerhalb weniger Wochen gleich vier Mal aufeinandertrafen. Nachdem Guardiola sich über ein nicht gegebenes Abseitstor von Barca bei der 0:1-Niederlage seines Teams im Copa-del-Rey-Finale gegen Real beschwerte, stellte Mourinho fest: „Bislang hatten wir zwei Arten von Trainern. Eine ganz kleine Gruppe, die nie mit dem Schiedsrichter spricht. Dazu eine größere Gruppe, zu der auch ich gehöre, die Kritik übt, wenn grobe Fehler gemacht werden. Und nun starten wir in eine neue Ära mit einer dritten Gruppe, die korrekte Entscheidungen kritisiert. Derzeit besteht die Gruppe allerdings nur aus Pep." Guardiola antwortete darauf vor dem Hinspiel im Champions-League-Halbfinale gegen Real: „Das Duell außerhalb des Platzes hat Jose bereits gewonnen. Auf diesem Gebiet ist er ein Phänomen. Ich weiß nicht, wie man dieses Spiel spielt und ich möchte nicht mal für eine Sekunde gegen ihn antreten. Ich schenke ihm seinen eigenen Pokal: des Champions abseits des Platzes. Ich hoffe, er nimmt ihn mit nach Hause und genießt ihn wie die anderen Pokale.“ Das Duell auf dem Platz gewann dann allerdings Barca – und zog ins Finale ein, das Peps Team gegen Manchester United gewann.

 

Der Supercup-Tumult

Seinen Höhepunkt fand das Duell zwischen Pep und Mou beim Rückspiel um den spanischen Super-Cup im August 2011. Nach einem harten Foul von Reals Marcelo an Cesc Fabregas kam es zu tumultartigen Szenen. Mittendrin drehte auch Mourinho völlig durch und wurde Guardiolas Co-Trainer Tito Villanova gegenüber handgreiflich. Packte er ihn am Ohr? Stach er ihm ins Auge? Und was sollte das alles überhaupt? Unsere Antwort aus der Abteilung Küchen-Psychologie: eine klare Übersprungshandlung. Aber entscheiden Sie selbst, Mous Auftritt beginnt bei Minute 2:46.

 

Das Wiedersehen

Guardiolas überraschenden Wechsel zu den Bayern im Sommer 2013 kommentierte Mourinho mit den Worten: „Vielleicht wollte er einfach in eine Liga, wo ich nicht bin.“ Prompt trafen die beiden gleich nach Peps Amtsantritt beim Spiel um den europäischen Supercup aufeinander. Champions-League-Sieger Bayern trat gegen den Europa-League-Sieger Chelsea an, der mittlerweile wieder von Mourinho trainiert wurde. Und nicht zuletzt wegegen der Feindschaft der beiden Trainer entwickelte sich eine Partie, in der deutlich mehr Pfeffer steckte, als man bei einem Supercup-Spiel zu hoffen gewagt hatte: Vier Tore, Verlängerung, Elfmeterschießen und schließlich Bayern-Jubel wie nach einem Champions-League-Sieg.