1. Vom Tschammer- zum DFB-Pokal
1935 wurde erstmals die Deutsche Vereinspokalmeisterschaft ausgetragen. Im Volksmund wurde der Wettbewerb aber schnell als Tschammerpokal bekannt, denn Initiator war Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten. Dieser führte während der NS-Zeit den Vorläufer des heutigen DFB-Pokals nach englischem Vorbild ein. Der britische FA-Cup wurde erstmals 1872 ausgetragen und gilt damit als ältester Fußballwettbewerb der Geschichte.
2. Wiener Triumphe
Dem Ursprung in der NS-Zeit verdankt der Pokal ein Kuriosum: Nachdem 1938 Österreich an das nazionalsozialistische Deutsche Reich angeschlossen wurde, gewannen gleich zwei Wiener Vereine den Pokal: Der SK Rapid Wien gewann das Finale 1938 gegen den FSV Frankfurt mit 3:1. Fünf Jahre später besiegte der First Vienna FC den Luftwaffen-Sportverein Hamburg mit 3:2 in der "Adolf-Hitler-Kampfbahn", der heutigen Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Es war das letzte mal, dass der Wettbewerb unter dem Titel "Tschammerpokal" ausgetragen wurde. Wegen des zweiten Weltkrieges fand erst 1952 wieder der neu initiierte DFB-Pokal statt.
3. Rekordsieger
Wenig Überraschend: der FC Bayern ist auch im Pokal Primus. 1957 gewannen die Münchner erstmals den Pokal, anders als heute hatte damit aber keiner mit einem Sieg der Mannschaft gerechnet. Weitere 18 Male entschied der FC Bayern das Finale für sich. Am Samstag könnte der 20. Sieg folgen.
4. Die Trophäe
Bis 1964 stämmten die siegreichen Mannschaften den „Goldfasanen-Pokal" in die Luft. Das Hakenkreuz wurde nach Ende des zweiten Weltkriegs mit dem Logo des DFB ersetzt. Der heute bekannte Pokal wurde 1965 erstmals an die Gewinnermannschaft Borussia Dortmund überreicht. Die Trophäe ist etwa 52 cm groß, wiegt 5,7 Kilo und hat ein Fassungsvolumen von acht Litern. Nachdem Schalke 2002 den Pokal gewann, musste er nach den Feierlichkeiten generalüberholt werden. Schalke-Manager Rudi Assauer hatte die Trophäe im Freudentaumel fallengelassen. Die Reperaturkosten von 32.000 Euro zahlte Assauer aus eigener Tasche.
5. Derby
Nur ein einziges Mal war das Finale ein Stadtderby und zwar im Jahr 1983. Damals unterlag der Zweitligist SC Fortuna Köln dem Rivalen des 1. FC Köln mit 0:1.
6. Berlin, Berlin...
Das Endspiel des Pokals findet erst seit 1985 ausschließlich in Berlin statt. Bis dahin wechselte der Austragungsort. Vorher fanden die Finalspiele auch in Frankfurt, Düsseldorf oder Stuttgart statt. Der aktuelle Vertrag zwischen dem DFB und dem Land Berlin endet 2020. Das Finale 2021 könnte theoretisch also auch außerhalb Berlins stattfinden.
7. Rekordsieger II
Mit sieben Titeln ist Bastian Schweinsteiger erfolgreichste Spieler im DFB-Pokal.
8. Atemlos
Im Super Bowl sind die Halbzeitshows legendär, doch nicht jede Idee aus Amerika funktioniert auch in Deutschland. Als in der Halbzeit des Pokalfinales 2017 Schlagerstar Helene Fischer auftrat, hagelte es Piffe statt Applaus.
9. Niederlagen
Die höchste Niederlage im Tschammerpokal musste der VfB 05 Knielingen 1942 gegen die Stuttgarter Kickers einstecken. 17 Tore mussten die Knielinger über sich ergehen lassen, ohne selbst auch nur eines zu erzielen. Im DFB-Pokal traf es die DJK Waldberg ähnlich hart, als sie 1997 gegen den FC Bayern in der ersten Pokalrunde 1:16 verloren.
10. Rekordspieler
Mirko Votava schnürte seine Schuhe für den BVB und Werder Bremen. So oft wie der Deutsch-Tscheche spielte niemand im DFB-Pokal. Auf stolze 79 Einsätze kommt der ehemalige Mittelfeldspieler. Mit Bremen gewann Votava den Pokal gleich zwei Mal: 1991 und 1994.
11. Rekordtorschütze
Wenig überraschend, auch hier hat der "Bomber der Nation" die Nase vorn. Mit 78 Toren in 62 Spielen führt Gerd Müller die Rangliste an.
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