Insgesamt starten am Samstag 18 UCI-World-Teams auf der Insel Noirmoutier-en-l'Ile im Atlantik, um sich anschließend durch insgesamt 21, teils äußerst anspruchsvolle Etappen zu kämpfen. Von Noirmoutier-en-l'Ile führt die Strecke anschließend durch die Bretagne und die Normandie in den äußersten Norden des Landes. Auf dem Grand Départ in der Vendée folgt eine Kehre durch Nordfrankreich. Darauf folgen zwei Wochen in den Bergen.
Etappe 9: Erbarmungslos und hektisch
Bis 29. Juli 2018 fahren die Teilnehmer der Tour de France mehr als 3000 Kilometer. Besonders interessant wird dieses Jahr allerdings die 9. Etappe sein: Auf 154, 5 Kilometern geht es von der Zitadelle von Arras bis nach Roubaix. Fans von dem berühmten Frühjahr-Klassiker "Paris-Roubaix" werden hier garantiert auf ihre Kosten kommen.
Eine 21.5 Kilometer lange und in 15 Sektoren eingeteilte Kopfsteinpflaster-Etappe wird den Fahrern alles abverlangen. Stress, Hektik und enormes Tempo dominieren diese Etappe und sorgen für Nervenkitzel bei den Zuschauern. Besonders für die Fahrer im Kampf um das gelbe Trikot gilt es in dieser Etappe, keine Zeit zu verlieren und mögliche Konkurrenten abzuschütteln.
Ab der zehnten Etappe geht die Tour im Südosten Frankreichs weiter. Quer durch die westlichen Ausläufer der Alpen verläuft die Route für die Sportler über das Zentralmassiv bis in die Pyrenäen an der Grenze zu Spanien. Die 21. und damit letzte Etappe der Tour de France endet auch 2018 wieder in Paris.
Gedopter Radsportprofi Chris Froome darf mitfahren
Der Veranstalter untersagte zunächst dem viermaligen Tour de France-Sieger Chris Froome die Teilnahme, da gegen diesen ein nicht abgeschlossenes Dopingverfahren wegen des Überschreitens des Grenzwerts für Salbutamol während der Vuelta a España 2017 lief. Sein Team Sky rief hiergegen das Schiedsgericht des Französischen Olympischen Komitees an. Nachdem der Weltradsportverband Union Cycliste Internationale unmittelbar darauf keine Sperre gegen Froome beantragte, erklärte der Vertreter der Tour-Organisation Christian Prudhomme das Startverbot für erledigt.
"Ich war völlig ehrlich, als ich auf dem Podium der Champs-Élysées gesagt habe, dass ich dem Gelben Trikot niemals Schande machen werde und dass meine Ergebnisse den Test der Zeit überstehen werden", schrieb der Brite in einem am Freitag veröffentlichten Gastbeitrag für die französische Zeitung "Le Monde". "Irgendein Rennen durch Lüge zu gewinnen, wäre für mich eine persönliche Niederlage."
No words needed #tdf #tdf2018 pic.twitter.com/hEZgSdVZGg
— ProCyclingStats.com (@ProCyclingStats) 5. Juli 2018
Der Weltradsportverband UCI hatte am Montag nach einer Prüfung über neun Monate das Doping-Verfahren gegen Froome eingestellt. Der Brite wandte sich in seinem Gastbeitrag nun direkt an die Radsportfans und die Tour-Zuschauer in Frankreich. "Ich bin davon überzeugt, dass die Franzosen gerechte Menschen sind", schrieb er.
Die deutschen Fahrer
Elf deutsche Radprofis nehmen dieses Jahr die Tour de France in Angriff. Die deutschen Teams Sunweb und Bora-Hansgrohe schicken zusammen nur drei deutsche Fahrer ins Rennen, das Team Katusha-Alpecin stellt mit vier Fahrern das größte deutsche Kontingent.
- Marcus Burghardt (34/Bora-hansgrohe - Zschopau)
- Marcel Kittel (30/Katusha-Alpecin - Arnstadt)
- Nils Politt (24/Katusha-Alpecin - Köln)
- Rick Zabel (24/Katusha-Alpecin - Unna)
- Paul Martens (34/LottoNL-Jumbo - Rostock)
- Tony Martin (33/Katusha-Alpecin - Cottbus)
- André Greipel (35/Lotto-Soudal - Rostock)
- Marcel Sieberg (36/Lotto-Soudal - Castrop-Rauxel)
- Nikias Arndt (26/Sunweb - Buchholz)
- John Degenkolb (29/Trek-Segafredo - Gera)
- Simon Geschke (32/Sunweb - Berlin)
Auch der letztjährige deutsche Meister Marcus Burghardt (hier geht´s zum Playboy-Interview) tritt für das Team Bora-Hansgrohe an. Der Routinier wird als erstklassiger Helfer geschätzt. Vor sieben Jahren unterstützte er Cadel Evans bei dessen Tour-Sieg und wurde vom Australier verbal geadelt.
[Instagram Embed: https://www.instagram.com/p/Bkxvs_KgnEp/?hl=de&taken-by=marcusburghardt]
Burghardt gilt als Klassikerspezialist und soll vorallem Weltmeister Peter Sagan genügend Windschatten geben. 2008 gewann der gebürtige Zschopauer und nun in Oberbayern lebende Radprofi eine Tour-Etappe.
Die Favoriten
Die Favoritenfrage der 105. Tour ist so spannend wie selten. Dieses Jahr sind es verhältnismäßig kleine Teams, gefährliche Etappen und die große Frage, wer am Ende des Tages das begehrte gelbe Trikot tragen darf.
Als Favoriten gelten neben Chris Froome, der Niederländer Tom Dumoulin, der Sizilianer Vincenzo Nibali und der Kolumbianer Nairo Quintana. Aussenseiter-Chancen haben neben Peter Sagan vor allem der Spanier Mikel Landa, Richie Porte und der Brite Adam Yates.
Den viermaligen Gewinner Chris Froome könnten die Folgen seines fordernden Giro und der monatelange Nervenkrieg um seine erhöhten Salbutamol-Werte einholen.
Wo kann man die Etappen live verfolgen?
Die Frankreich-Rundfahrt ist in der ARD und bei Eurosport im TV zu sehen. Da die Etappen aber immer schon nachmittags und somit für die meisten Radsport-Fans während der Arbeitszeit beginnen, bietet es sich an, die Tour de France im Liveticker zu verfolgen.
Der Sportnachrichtendienst SPOX bietet zu jeder Etappe einen Liveticker an, der laufend mit den neuesten Ereignissen auf der Strecke aktualisiert wird.