Es ist der bisher größte Erfolg des deutschen Tennis-Stars Alexander Zverev: In London holt er den Sieg bei den ATP Finals – dem Turnier, das inoffiziell auch als Tennis-Weltmeisterschaft gilt. Dem letzten Deutschen dem das gelang, war kein Geringerer als Boris Becker, 1995. Dieser adelte Zverev als BBC-Experte mit den Worten: „Ein Star ist angekommen!“. Im Rahmen des großen Uhrenspecials unserer Dezember-Ausgabe trafen wir den 21-Jährigen schon vor dem großen Sieg – und sprachen mit ihm über seine Ambitionen, seine Konkurrenten und seine neue Uhr von Richard Mille.
Playboy: Herr Zverev, Sie gehören im Alter von 21 Jahren zu den Top 5 der Tenniswelt. Wie fühlt sich das an?
Alex Zverev: Das ist für mich immer noch ungglaublich. Dass man so etwas errreicht, ist nicht gerade alltäglich. Aber wie Sie gesagt haben, ich bin noch sehr jung, ich hoffe also, dass ich mich noch weiterentwickle.
Rafael Nadal ist elf Jahre und Roger Federer 16 Jahre älter als Sie, alle anderen vor Ihnen in der Weltrangliste sind über 30. Ist es da nicht einfach eine Frage der Zeit, bis Sie nach oben aufrücken?
Das kann und darf man so nicht sehen. Wenn man einfach nur abwartet und hofft, dass etwas von allein kommt, wird es nie kommen. Es gibt sehr viele andere junge Spieler wie mich, die wirklich top sind. Aber nur derjenige, der wirklich hart an sich arbeitet, wird irgendwann dahin kommen, wo Roger und Rafael jetzt stehen
Haben Sie immer noch Lampenfieber, wenn Sie auf dem Platz jemandem wie Nadal oder Federer gegenüberstehen?
Das erste Mal war wirklich bruutal. Ich meine, plötzlich steht man diesem Menschen gegenüber, den man über die letzten zehn Jahre im Fernsehen gesehen hat. Aber das lässt irgendwann nach. Ich habe gegen beide jetzt schon mehrmals gespielt, gegen Roger sogar schon ein paarmal gewonnen, gegen Rafael zumindest einen Matchball gehabt.
Dieser verlorene Matchball tat bestimmt weh, oder?
Ja, das war niederschmetternd. Aber so ist Tennis eben. Manche Tage sind einfach besser als andere. Dafür war Rafa so freundlich, ein gutes Wort bei Firmengründer und Uhrenhersteller Richard Mille für mich einzulegen.
Wie meinen Sie das?
Wie ich später erfuhr, hat nach diesem Match Rafael Nadal zu Richard Mille gesagt, dass ich das Zeug hätte, mal sein Nachfolger zu werden. Kurz darauf wurde ich von Richard kontaktiert.
Sie trugen lange die Nadal-Uhr von Richard Mille, jetzt haben Sie eine mit Ihrem eigenen Namen darauf.
Das ist natürlich eine riesige Ehre für mich. Vor allem, da es auch ein Zeichen ist, dass Richard an mich und mein Potenzial glaubt.
Waren Sie am Design der Uhr beteiligt?
Ja, mir war als deutscher Spieler eine deutsche Komponente wichtig. Deswegen sind die Farben der Uhr auch Schwarz, Rot und Gold.
Tragen Sie sie auch bei Spielen?
Klar. Sie wiegt so wenig und ist so dünn, das stört mich nicht mehr oder weniger als ein Schweißband. Sieht nur besser aus (grinst).
Welches Ziel haben Sie sich fürs nächste Jahr vorgenommen?
Ich will endlich eines der vier Grand-Slam-Turniere gewinnen. Aber ich weiß, dass da noch viel harte Arbeit vor mir liegt.
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