„Game of Thrones“ bricht alle Rekorde. Die Episoden der letzten Staffel verfolgten allein in den USA im Schnitt mehr als 30 Millionen Menschen. Und nicht nur dort ist die Fantasy-Saga Kult.
Opulentes Rumgebumse und märchenhafte Fabelwesen
In 186 Ländern der Erde lässt sich GOT inzwischen sehen. Aber ist die erfolgreichste Serie auch die beste? Genialer als „Mad Men“, „Raumschiff Enterprise“ oder „Bonanza“? Modern Talking haben weltweit ja auch mehr Tonträger verkauft als beispielsweise Konstantin Wecker, und dennoch würde wohl niemand auf die Idee kommen, Dieter Bohlen für den Inbegriff musikalischer Raffinesse zu halten.
Apropos Musik: Mögen viele das ständige Schlachten, das opulente Rumgebumse oder die märchenhaften Fabelwesen (Hexen, Weiße Wanderer, Drachen) für den Erfolg verantwortlich machen, mich hatte die Serie bereits mit den ersten Tönen des Vorspanns. Mittelalterliche Klänge verschmelzen mit eingängigem Klassikpop: einmal im Ohr – für immer im Kopp. Okay, das gilt auch für die meisten Songs von Modern Talking.
Mausetote Lieblinge
Es muss also doch noch mehr sein, was die Serie so besonders macht. Im Prinzip hat man all das Gezeigte schon mal irgendwo gesehen: die Schwerter bei „Herr der Ringe“, die Brutalität bei Tarantino, die Sexgelage in Pornos der 70er. Aber alles zusammen eben nie zuvor in einem einzigen Fernsehformat.
Ebenfalls neu: Sobald man sich an einen Filmcharakter gewöhnt, ihn womöglich gar ins Herz geschlossen hat – schwups, war er wieder weg. Mausetot, meist hinterrücks dahingemeuchelt. Das Prinzip „Kill your Darlings“ ist sicher eines der Erfolgsgeheimnisse der Serie.
Nur einmal mussten die GOT-Produzenten einen Rückzieher machen. Als Publikumsliebling Jon Schnee am Ende von Staffel fünf ermordet wurde, ließen sie ihn in Staffel sechs wiederauferstehen. Aber sei’s drum – Dieter Bohlen ist schließlich auch nicht totzukriegen.
Lesen Sie hier den Contra-Kommentar unseres Redakteurs David Goller.