Mit der Bezeichnung Superstar sollte man sparsam umgehen. Das ist einer von diesen Superlativen, denen am Ende doch die Wenigsten gerecht werden. Doch Yoshiki Hayashi ist ohne Frage ein Superstar. Der „X Japan“-Gründer ist ein Rockstar, ein klassischer Komponist, ein Mann der für den Kaiser spielte, seinen eigenen Modestil begründete und jemand, dessen kulturelle Durchschlagskraft so hoch ist, dass er in Japan zu einer Kultfigur wurde. Dort ist er vielmehr als ein Musiker: Er ist eine Ikone.
Stan Lee, der Erfinder vieler der berühmtesten Marvel-Figuren, widmete Yoshiki einen eigenen Comic, „Blood Red Dragon“. Der Gitarrist von „Guns N Roses“, Richard Fortus, spricht von einem „different level of rockstar“ und „Kiss“-Bassist Gene Simmons meint, wären die Musiker von X Japan nicht in Asien, sondern in Amerika geboren worden, könnten sie die berühmteste Band der Welt sein.
Und das ist ein interessanter Punkt. Dass westliche Rockbands in Asien genau so erfolgreich wie in ihren Heimatländern sind, dürfte kaum einen wundern. Doch asiatische Musiker, deren Berühmtheit nach Europa oder Amerika überschwappt, gibt es kaum. Und wenn, dann handelt es sich bei ihnen um Cellisten, Geiger, oder Pianisten, um klassische Musiker eben. „X Japan“ ist auf dem besten Weg diese Regel zu brechen.
Ausverkaufte Konzerte während ihrer Welttournee, ein Auftritt vor Zehntausenden im berühmten New Yorker Madison Square Garden – in Japan sowieso jedem bekannt, wird „X Japan“ jetzt auch im Ausland immer berühmter. Jung ist die Gruppe um Yoshiki inzwischen aber nicht mehr. Seit 1982 existiert ihre Band bereits. Die Geschichte ihres Erfolgs erzählt der Film „We are X“, der ab diesem Oktober auch in Europa zu sehen ist.
Der Film erzählt davon, wie die Schulfreunde Yoshiki und Toshi die Band vor über 30 Jahren gründeten, von ihrem Weg zu Berühmtheit, ihrem Stil, ihrer Trennung und späteren Wiedervereinigung. Hinter der preisgekrönten Dokumentation stehen die Produzenten von „Searching for Sugar Man“, der 2013 den Oskar als bester Dokumentarfilm erhielt.
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