Kein großes Kino: Gegen den Fortsetzungswahn – Ein Kommentar
Vor 20 Jahren feierte »Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung« seine Filmpremiere und löste eine Welle von Fortsetzungen und "Wie alles Geschah"-Filmen aus. Kein Grund zur Freude, findet unser Autor.
Vor 20 Jahren kam das erste Star-Wars-Prequell in die Kinos. Und damit begann der Anfang vom Ende. Oder das Ende vom Anfang? So ganz weiß man das nie, denn mittlerweile kommt kein Kinofilm mehr ohne eine künstliche Verlängerung oder einen „The Beginning“-Teil aus. Im Fachchjargon nennt man das auch Sequel oder Prequel. Ich nenne das: ganz großen Mist.
Eine Fortsetzung mit Folgen
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich spreche mich nicht gegen Trilogien aus. Einige der besten Filme aller Zeiten sind als Dreiteiler erschien. „Der Pate II“, „Herr der Ringe – Die zwei Türme“ oder „Zurück in die Zukunft“ zum Beispiel. Und auch die "Star Wars"-Episoden I bis III haben mich akzeptabel unterhalten. Aber die Macher um George Lucas waren sich wohl nicht bewusst, was sie für eine Welle an (noch) schlechteren Filmen lostreten würden. Mal abgesehen davon, dass mir niemand erzählen kann, die neuen „Star Wars“-Filme seien besser als die alten. Die ganz neuen schon gar nicht.
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Erinnern Sie sich noch an die Handlung von „Hanibal – The Beginning“, „The First Purge“ oder „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“? Ich auch nicht. Denn diese Filme sind lieblose Mikrowellenprodukte. Aufgetaut, billig und anspruchslos. Sie nutzen die Magie ihrer Vorgängerteile, um schnell nochmal das große Geld zu machen. Innovation geht anders.
Schlecht fürs Geschäft
Das schlägt sich auch an der Kinokasse nieder. Das Geschäft ist rückläufig. Das mag daran liegen, dass vermehrt Gelder in aufwendige Serien-Produktionen für Netflix und Co. gesteckt werden. Aber anstatt einen Gegentrend zu kreieren, schließen sich die Filmemacher dem Serienhype an und produzieren Fortsetzungen wie am laufenden Band. Tolle Idee. Übrigens bald soll „Matrix 4“ in die Kinos kommen. Neo geht anders.