Er hatte keinen Führerschein – aber zum Rauchen brauchte er einen Rolls-Royce. Wenn er schwer krank in die Klinik transportiert wurde, dann nur mit seiner Hérmes-Decke. Serge Gainsbourgs starb am 2. März 1991. Zeit seines Lebens sorgte unser Lieblingsfranzose für handfeste Skandale. Der Berater hat seine fünf schönsten Tabubrüche zusammen gestellt.

1 DIE LOLLIPOP-AFFÄRE

1966: Gainsbourg textet für France Gall das Lied „Les sucettes“ („Lollipops“). Die Chanteuse versteht nicht, dass es in dem zweideutigen Text zwar ums Lutschen geht, aber nicht wirklich um Lollipops - und singt den Song im TV. Skandal um Gall, Riesen-PR für Gainsbourg.

2 DIE MARSEILLAISE-MALAISE

1978: Die „Grande Nation“ läuft Sturm gegen Gainsbourgs neuestes Werk - die französische Nationalhymne in einer Reggae-Version. Mon dieu! Das geht zu weit! Gainsbourg erhält Morddrohungen von Kriegsveteranen. Die Zeitung „Le Figaro“ fordert seine Ausbürgerung.

3 DIE GELDVERBRENNUNG

1984: Frankreichs berühmtester Barde hat die Schnauze voll von den hohen Steuern - und demonstriert dagegen auf seine Weise: In einer Fernsehsendung fackelt er vor laufender Kamera genüsslich einen 500-Franc-Schein ab.

4 DAS INZEST-VIDEO

1985: Im Video zum Song „Lemon Incest“ ist der halb nackte Gainsbourg mit seiner damals zwölfjährigen Tochter Charlotte auf einem Bett zu sehen. Der mal wieder mehrdeutige Songtext steckt voller inzestuöser Anspielungen, mit denen Gainsbourg kalkuliert schockiert.

5 DIE WHITNEY-ANMACHE

1986: In einer französischen TV-Show trifft Gainsbourg auf Whitney Houston. Er begrüßt die Sängerin mit Handkuss, macht ihr Komplimente und teilt dem Moderator schließlich vor Houstons Augen auf Englisch mit: „I want to fuck her.“

 

Alexander Neumann