Rye-Whiskey ist der Drink-Trend 2024

Inhalt

UPDATE

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Reportage

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Streitschrift

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Uhren-Kolumne: Der Playboy-Uhrenexperte stürzt sich mit purem Gold am Handgelenk ins Nachtleben

TITELSTRECKE

DSDS-Siegerin Aneta Sablik kann das Publikum auch ohne Gesang verzaubern – wie sie uns in den Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria beweist

EROTIK

Playmate: Unsere Miss April, Greta Thiesen, ist Malerin aus Leidenschaft – aber auch als Aktmodell bewundernswert begabt

Blende Sechs: Die erotischsten Bilder aus „Venus“ – dem neuen Werk von Starfotograf Manfred Baumann

STIL

Männermode: So cool wird der Sommer

Pflege: Was gegen Haarausfall wirklich hilft

LUST & LEBENSART

Sex bitte täglich üben: Männercoach Amelie Dyzmann rät im Interview zu ein bisschen mehr männlichem Egoismus im Bett

Tagebuch einer Verführerin: Sexkolumnistin Sophie Andresky warnt vor seltsamen Feministen

KULTUR

Florian David Fitz: Der Schauspieler über seine neue Mini-Serie, große Menschheitsfragen und bessere Sehgewohnheiten 

Literatur: Die Leseempfehlungen des Monats

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Di., 19.03.2024
Genuss

Drink-Trend 2024: Rye-Whiskey ist zurück!

Früher die Number one unter amerikanischen Whiskeys, stand Rye lange im Schatten des Bourbon. Zu Unrecht, sagen Barkeeper und Experten wie Thomas Domenig, die seine Würze und ehrliche Direktheit schätzen – und ihn jetzt zum Drink-Trend 2024 ausrufen

Herr Domenig, ist es korrekt, Rye-Whiskey als kleinen Bruder des Bourbon zu bezeichnen?

Heute kann man das so sagen. Im 19. Jahrhundert dagegen war Rye der große Bruder und in den USA deutlich verbreiteter. Rye war die Nummer eins bei den Whiskeys. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts und insbesondere nach der Prohibition hat Bourbon dann den Rye eindeutig überholt.

Warum?

Roggen-Whiskey hat die Tendenz, in den Destillationsapparaturen zu schäumen, und ist deshalb viel schwieriger zu verarbeiten als Whiskey aus den Hauptbestandteilen Gerste oder Mais.

Weshalb war dann Roggen-Whiskey in den USA ursprünglich die Nummer eins und nicht etwa wie in Schottland Malt-Whisky aus Gerste?

Das liegt daran, dass die Einwanderer zum Brennen typischerweise das Getreide verwendet haben, das sie schon aus ihren Heimatländern kannten. Vor allem Einwanderer aus Deutschland und der Schweiz haben deshalb zum Roggen gegriffen und dadurch Rye-Whiskey groß gemacht.

Rye-Whiskey- und Bourbon-Experte Thomas Domenig
Thomas Domenig, 38, betreibt die Bar „Jack Rabbit“ am Kärntner Weissensee, ist Autor und Veranstalter der österreichischen „Cocktailtage“. Er kennt er sich auch mit Bourbon aus, über den er ein neues Standardwerk (bourbonbuch.de) geschrieben hat
Credit: Christian Bock

Der Hauptunterschied zum Bourbon liegt genau in der Getreidezusammensetzung, korrekt?

Richtig, amerikanischer Whiskey wird üblicherweise aus einer Mischung verschiedener Getreidesorten hergestellt. Bei Bourbon macht Mais mindestens 51 Prozent aus, bei Rye macht dagegen Roggen mindestens 51 Prozent aus. Ansonsten sind die Vorgaben fast gleich, was Destillation und Lagerung betrifft.

Und zum Geschmack: Kann man sagen, Rye ist schärfer?

Ja, Bourbon ist dazu im Vergleich ein Ruhekissen und breiter im Geschmack. Rye-Whiskey ist in der Nase meist etwas verschlossener, aber am Gaumen direkter. Typischerweise würde man die Aromen als brotig, würzig und minzig bezeichnen. Er besitzt auch die Holzsüße, also die typisch amerikanischen Vanille- und Karamell-Noten. Diese Eigenschaften machen ihn auch so geeignet als Drink-Basis.

Welche Drinks werden klassischerweise mit Rye gemixt?

Der Manhattan ist der bekannteste Drink, also: Rye-Whiskey, roter Wermut, Angostura Bitter, das alles dann gerührt. Da ist Rye für die Süße des roten Wermuts der bessere Kontrapunkt im Vergleich zum Bourbon. Weitere Beispiele sind der Old Fashioned oder verschiedene Vertreter der Sour-Drinks.

Mittlerweile wird Rye bei Whisky-Kennern wieder beliebter, warum?

,Eben genau deshalb, weil viele klassische Drinks auf Rye basieren. Durch das Wiederaufleben der amerikanischen Barkultur seit rund 20 Jahren wächst die Bedeutung von Rye. Sie liegt aber natürlich weiterhin weit hinter der des Bourbon. Es ist ein ähnliches Verhältnis wie beim Mezcal zum Tequila.

Nicht nur in den USA, auch in Europa gibt es immer mehr Brenner, die Rye schätzen.

Das hat sich langsam entwickelt. Zu Anfang des Whisky-Booms in den 2000er-Jahren lag der Fokus bei uns besonders auf Single Malt nach schottischem Vorbild. Mittlerweile besinnen sich manche Brenner darauf, welches Getreide bei ihnen in der Region wächst. Roggen wurde ja auch schon immer für Spirituosen wie Wodka verwendet, man kennt sich also grundsätzlich damit aus. Ohne den Boom von Rye-Whiskey in den USA wäre er aber bei uns sicher noch nicht angekommen. Nach wie vor ist Rye-Whiskey ein Exot für echte Kenner.

Titelbild: Shutterstock