Die Handlung: Unklare Beweislage
Am 17. Februar 2019 schläft die damals 15 Jahre alte Rebecca Reusch auf dem Sofa ihrer Schwester Jessica ein. Den Tag darauf fehlt in der Schule jede Spur von ihr. Die Ermittler sind sich von Beginn an sicher, dass Rebecca von ihrem Schwager Florian getötet werden musste. Beweisen können Sie diese Anschuldigung aber nicht.
Ist der Fall also tatsächlich so eindeutig, wie es die Polizei vermuten lässt? Ist dem Schwager das perfekte Verbrechen gelungen? Oder haben sich die Beamten zu früh auf ihre Version des Tathergangs eingeschossen und dadurch womöglich die Chance verpasst, andere Spuren und Hinweise zu verfolgen, die letztendlich zu dem Mädchen führen könnten? Es gibt weder eine Leiche noch konkrete Beweise für einen Mord, und trotzdem bleibt Rebecca seit nun mehr als anderthalb Jahren vermisst. Wie kann das sein?
Die beiden Journalistinnen Miriam Arndts und Lena Niethammer begeben sich auf Spurensuche und stürzen sich für etwas mehr als ein Jahr in intensive Recherchen über den Fall. Das Ergebnis dieser ausführlichen Nachforschungsarbeit ist ein Podcast, der neben vielen Experteneinschätzung Gespräche und Stimmen etlicher Zeugen beinhaltet. Einige dieser Zeugen fungieren als Schlüsselfiguren und haben sich trotzdem aus unterschiedlichen Gründen zuvor noch nie öffentlich geäußert.
Was passierte am 17. Februar 2019?
Im Laufe der Recherchearbeiten stoßt man zusammen mit den Journalistinnen vor allem durch die Aussagen von ungehörten Freunden und Verwandten der Protagonisten dieser Tragödie auf Widersprüche und neue Spuren. Anhand dieser einzelnen Geschichten, die gesammelt viele neue Gesichtspunkte des Falls beleuchten, kann man sich langsam selbst ein Bild davon machen, was an jenem 17. Februar 2019 passiert sein könnte, oder eben nicht.
Viele Fragen bleiben trotz aller Mühen ungeklärt und offen: Was ist an diesem Morgen im Maurerweg in Neukölln passiert? Hat Rebecca das Haus ihrer Schwester wirklich nicht lebendig verlassen? Warum war Florian laut Aussage der Polizei am nächsten Morgen auf der Autobahn Richtung Polen unterwegs? Und warum wurde er einige Stunden später in einem Wald zwischen Brandenburg und Berlin gesichtet?
Qualität und Inhalt sind das Wichtigste
Bei Podcasts ist vor allem die Audio-Ebene ein extrem wichtiger Bestandteil des Hörerlebnisses. Kann man den Gesprächen und Erzählungen weiter folgen? Hält der Spannungsbogen? Bei diesem Podcast wird man von Miriam Arndts angenehmer Stimme durch die Interviews die Recherche geführt. Dabei ist jedoch bemerkenswert, dass man, anders als bei herkömmlichen Podcasts, nicht einem monotonen Dialog der beiden Frauen folgt. Stattdessen hat man wirklich das Gefühl, zu den Gesprächen und Schauplätzen mitgenommen zu werden.
Hinter den Kulissen
Lena Niethammer arbeitet als freie Reporterin u.a. für das SZ Magazin, verschiedene Reportagen und dem Spiegel. Außerdem produziert sie Podcasts und lebt in Berlin.
Miriam Arndts ist Journalistin mit Hang zu den Audiomedien. Sie produziert vor allem Radioreportagen, Features und Podcasts. Sie lebt heute in Kopenhagen, aber ist für diesen Podcast oft in ihre alte Heimat, Berlin, gereist.
Im Dunkeln ist ein Podcast von Lena Niethammer und Miriam Arndts für Podimo. Insgesamt umfasst das Format vorerst acht Folgen, die alle zwischen 35 und 50 Minuten lang sind. In der letzten Folge werden die Zuhörer erneut dazu aufgerufen, sich mit Hinweisen oder Tipps jeglicher Art über die sozialen Kanäle oder ihrer Website zu melden, um die Beiden bei ihrer Recherche zu unterstützen. Diese werden zusammen mit potentiellen Fragen der Hörer zunächst auf Relevanz und Wahrheitsgetreue überprüft und schließlich in weiteren Folgen behandelt.
Hinweis: Für jedes abgeschlossenes Abonnement bei Podimo erhält Playboy eine Provision. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen Journalismus kostenfrei anbieten zu können.