Viel Frühlingssonne verlangt nach herber Erfrischung: fünf starke Ciders made in Germany, die als geselliger Genuss bald auch dem Bier Konkurrenz machen könnten.
Wir wollen niemanden bekehren: Wenn die Tage wieder wärmer und die Abende länger werden, geht im Grunde nichts über ein schönes Pils, Alt, Kölsch oder Helles. Eine gute Alternative dazu ist Cider dennoch – und er liegt ziemlich im Trend.
Denn die neuen Apfelschaumweine im British Style haben nur wenig gemein mit dem behäbigen hessischen Ebbelwoi. Man trinkt sie nicht im Bembel, sondern eisgekühlt im Weißweinglas – oder besser gleich direkt aus der Flasche. Neue Geschmacksvarianten und modernes Design sorgen derzeit für einen Boom – vor allem bei den jüngeren Generationen.
Cider ist englisches Volksgetränk
Dabei ist Apfelwein schon seit Urzeiten bekannt, bereits die Römer sprachen dem frischen Muntermacher gerne zu. Und sie waren es auch, die den Apfel nebst der Obstpresskunst auf die britischen Inseln brachten – und damit eine lange Tradition begründeten.
England gilt heute als die größte Cider-Nation. Während es auch im übrigen Europa viele hochfeine Apfelweinsorten gibt, ist Cider bei den Briten seit Jahrhunderten ein Volksgetränk: In den Pubs fließt er wie Bier aus dem Zapfhahn.
Wie er da hineinkommt, ist einfach zu erklären: Man nehme frisch gepressten Apfelsaft (die Sorte bestimmt später den Geschmack) und lasse ihn vergären. Der Fruchtzucker wandelt sich mithilfe von Hefepilzen in Alkohol um.
Der gerade angesagte Cider ist stark und herb
Je nachdem, wie lange Sie den Saft gären lassen, entstehen dabei Varianten mit mehr oder weniger Alkohol und Kohlensäure. Der typische, gerade angesagte Cider gärt in der Regel etwas länger und ist deshalb stark und herb.
Dagegen wird bei französischem Cidre der Gärprozess früh abgebrochen, sodass die meisten seiner Sorten leicht und relativ süß schmecken, aber ähnlich wie Cider noch spritzig sind. Anders ist das bei den meisten traditionelle deutschen Apfelweinen, die je nach Region auch Most, Viez oder Ebbelwoi heißen. Sie besitzen meist kaum oder wenig Kohlensäure und schmecken etwas säuerlicher und herber.