Aus Protest: Wiener Museen zeigen Nackt-Gemälde jetzt auf OnlyFans
Auch das Gemälde ist auf OnlyFans zu finden: die "Liegende Frau" von Egon Schiele
Credit: Screenshot Playboy Onlyfans/Viennatouristboard/Leopold Museum Wien
Wir vom Playboy kennen es nur zu gut: Aktbilder müssen in den sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook zensiert werden, sonst werden sie gelöscht. Auch einige Museen in Wien wissen um diesen Kampf und haben die Nase nun gestrichen voll. Die Konsequenz: Nackt-Gemälde namenhafter Künstler und Fotos erotischer Skulpturen zeigen sie aus Werbezwecken – und aus Protest – jetzt auf der Erotik-Plattform OnlyFans.
Aktgemälde von Meistern wie Dürer, Rubens oder Klimt können jetzt auf OnlyFans bewundert werden. Damit soll nicht nur wie gewohnt mit den Postings für die Ausstellungen geworben werden, sondern auch die Zensurregeln von Social Media-Plattformen wie YouTube oder Instagram umgangen werden. Scheinbar aufreizende Motive, auf denen beispielsweise Nippel unzensiert zu sehen sind, dürfen auf den Plattformen nämlich nicht gepostet werden und werden, falls das doch geschieht, gelöscht.
In der offiziellen Ankündigung der Wiener Museen heißt es: "Wien und seine kulturellen Institutionen sind immer wieder Opfer dieser neuen Welle der Prüderie geworden. So wurden ‚nackte' Statuen und bekannte Kunstwerke auf die Blacklist von Social Media Guidelines gesetzt. Und die Kanäle mancher ‚Wiederholungstäter' – das heißt kultureller Institutionen – wurden sogar temporär blockiert." So wurde in der Vergangenheit zum Beispiel ein Bild der 30.000 Jahre alten "Venus von Willendorf" von Facebook gelöscht, weil ein Algorithmus der Plattform die nackte Steinstatuette aus Österreich als pornografisch einstufte.
Auf OnlyFans können Wiens vermeintliche 18+-Inhalte jetzt – unzensiert – betrachtet werden. Schließlich ermöglicht die Erotik-Plattform es seinen Benutzern und Benutzerinnen, nackte und sogar pornografische Inhalte mit Abonnenten zu teilen.
Wie funktioniert OnlyFans?
Auf Only Fans können Beiträge, Fotos und Videos geteilt werden – und das ganz ohne Zensur. Anders als bei Instagram oder Facebook steht es den Nutzern zudem frei, ihre Profile kostenpflichtig zu machen. Das heißt, Fans müssen eine gewisse monatliche Abogebühr zahlen, um die, vor allem sehr freizügigen, Inhalte zu sehen.
Im Falle der Wiener Museen heißt das außerdem: Wer ein Abonnement auf OnlyFans abschließt, hat Anspruch auf eine gratis Vienna City Card oder ein Ticket zu einem der teilnehmenden Museen (Leopold Museum, Kunsthistorisches Museum Wien, Naturhistorisches Museum und Albertina). Die Teilnahmebedingungen sind auf dem OnlyFans-Kanal zu finden.
Atemberaubende Aktaufnahmen können Sie jedoch nicht nur in Museen, sondern auch auf PlayboyPremium oder in unserer aktuellen November-Ausgabe bewundern.