Inhalt
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Lernen von Brad Pitt: Der Hollywood-Star stellt sich regelmäßig den großen Fragen des Lebens. Ein paar Antworten hat er bereits gefunden. Fünf Lektionen in der Kunst, Erfüllung zu finden
Drink-Klassiker mixen: Um jeden bekannten Cocktail ranken sich Mythen. Wir kredenzen fünf Rezepte und ihre Bar-Geschichte
Neues wagen mit Whisky: Vor rund 70 Jahren wurde der Bourbon bei Maker’s Mark neu erfunden. Jetzt kommt der erste „Cellar Aged“ auf den Markt
Vollgas geben: Simon Billy ist der schnellste Skifahrer der Welt. Uns verrät er im Interview, was man aus Crashs übers Rasen lernen kann
Eigene Schwächen austricksen: Der Alltag steckt voller Herausforderungen. Der Psychologe Rolf Schmiel hat sieben Tipps, wie man sie bewältigen kann
Auto-Leidenschaften pflegen: Der Motorsport-Fotograf Rainer Schlegelmilch wurde am Rand der Strecken selbst zur Rennlegende. Zum 75. Jubiläum widmet er Porsche jetzt ein Buch voller Highlights
Perfekte Papierflieger falten: Der deutsche Champion Alexander Schwarz erklärt, wie es geht
Eisbaden: Moritz Ross hilft Männern und Frauen, im kalten Wasser ihre Willens- und Widerstandskräfte zu trainieren
Wieder aufstehen: Hotelmanager Olaf Beck war ein Shooting-Star seiner Branche – und alkoholkrank. Ein Gespräch über den Weg aus der Sucht
Leckere Pasta-Gerichte: Die Betreiber der Berliner Manufaktur Mani in Pasta stellen sieben einfache Nudelrezepte zum Selberkochen vor
Gute Bücher lesen: Zehn große Autorinnen und Schriftsteller der Gegenwart, die Sie unbedingt kennen sollten
Besser aussehen: Fünf Pflegetipps, mit denen Männer ihrem Auftreten den letzten Schliff verpassen
Haben
Einen Lauf wie Tom Wlaschiha: Mit Kultserien wie „Game of Thrones“ oder „Stranger Things“ wurde der deutsche Schauspieler zum Star. Ein Interview über Hollywood-Mythen und seinen Glauben an sich selbst
Ein Hobby wie Golf: Unser Autor macht die Platzfreife auf Madeira – und uns große Lust aufs Spielen an den ansehnlichsten Orten der Welt
Eine schöne Wohnung: Die Interior-Expertin Arina Ageeva gibt Tipps für ein stilsicher eingerichtetes Zuhause
Sinn für Kunst: Als Maler, Designer und DJ hat Noah Becker sich fest etabliert. Im Interview spricht er über Kreativität als Ventil
Männer-Uhren: Damit Sie bei den vielen Typen, Materialien und Farben nicht den Überblick verlieren: Unsere 27 Top-Favoriten des Jahres
Einen besonderen Duft: Sechs Nischenparfüms, die den Charakter betonen
Wann Wein richtig Spaß macht: Der Sommelier Willi Schlögl und der Rapper Curly über geistige Hochgenüsse ohne Fachgeschwurbel
Welche Outfits überall gut aussehen: Acht lässige Winter-Looks für jede Gelegenheit – in der Stadt und in der Natur
Wie Mode-Star Philipp Plein tickt: Der deutsche „King of Bling“ im Interview über seine Erfolgsgeschichte, wilde Achterbahnfahrten und Narzissmus
Alles übers beste Stück des Mannes: Wichtige und skurrile Penis-Fakten von Autor Oliver Stöwing
Wie Sex das Internet prägte: ... und umgekehrt: Samantha Cole hat das Verhältnis von technologischem und sexuellem Fortschritt erforscht
Wie man sich selbst ein Auto baut: Norbert Tannebaum und sein wahr gewordener Traum
Wo gute Zigarren herkommen: Tabak-Experte Stefan Gerkens erklärt den Weg von der Pflanzenaufzucht bis zum handgerollten Rauchkunstwerk
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Editorial
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Impressum
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Auftakt
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Bezugsquellen
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Stichwortsuche
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Ausstieg
1. Drink-Klassiker, den Sie kennen und können müssen: Martini
Die Geschichte des Martini
Der spitze Martini-Kelch mit der aufgespießten Olive ist längst ein universelles Bar-Symbol. Genauso kennt jeder weltweit den James-Bond-Spruch: „Geschüttelt, nicht gerührt!“, den Autor Ian Fleming schon in den ersten Bond-Roman 1953 schrieb.
Die Idee kam ihm dem Vernehmen nach im Londoner „Dukes“-Hotel. Was er im Namen von 007 so individuell behandelt wissen wollte, ist eine Mischung aus Wodka oder Gin und trockenem Wermut. Heutzutage wird ein Martini oft zu lieblich gemixt (süßer Wermut), das ist natürlich falsch.
Richtig wird’s im „Dukes“ gemacht: Dort wird das mit Dry Vermouth benetzte Glas am Tisch mit gefrostetem Gin aufgefüllt – und gut ist. Wie trocken muss ein perfekter Martini sein? Natürlich ist das Geschmackssache. Fleming-Zeitgenosse Winston Churchill hatte dazu seine eigene Meinung: „Der trockenste Martini ist eine Flasche guten Gins, die mal neben einer Wermutflasche gestanden hat.“
Rezept der „Dukes Bar“ in London: So gelingt der Martini
Jeder kultivierte Gastgeber sollte in der Lage sein, seinen Gästen einen Martini anzubieten. Obwohl nur wenige Zutaten benötigt werden, gibt es nicht das eine Rezept. Im Laufe der Zeit wurde der Martini immer „trockener“: Als der Dry Martini 1904 erstmals beschrieben wurde, war das Mischungsverhältnis Gin zu Wermut noch zwei zu eins. Ernest Hemingway bevorzugte später die Variante 15 zu eins. Aber hier geht es um den speziellen Dry Martini aus der „Dukes Bar“, in der Bond-Autor Fleming verkehrte.
Genau genommen besteht die erfreulich übersichtliche Rezeptur nur daraus:
Zutaten:
- 6 cl Dry Gin
- 1 cl Wermut
- Zeste einer Bio-Orange als Deko, oder wenn Sie’s klassisch mögen: 1 Olive
Zubereitung:
Gin und Wermut in ein Rührglas mit Eiswürfeln geben, gut umrühren und in eine eisgekühlte Martini-Schale abseihen. Klassisch wird ein Martini im Rührglas gerührt, da sich die Spirituosen leicht verbinden und der Drink im Glas klar bleibt. James Bond mochte das mit dem Rühren nicht, er bevorzugt seine Martinis in einem Cocktail-Shaker geschüttelt. Dadurch wird der Drink zwar schneller kalt, ist aber im Glas zunächst milchigtrüb und klärt sich erst mit der Zeit – vorausgesetzt, man wartet lange genug ab.
2. Drink-Klassiker, den Sie kennen und können müssen: Mojito
Die Geschichte des Mojito
Ist ja klar: Auch mit dem populärsten aller kubanischen Cocktails hat der passionierte Barbesucher Ernest Hemingway etwas zu tun. Mehr als 20 Jahre lang lebte und arbeitete der Abenteurer und Literat auf Kuba. Überliefert ist: Schon morgens um sechs setzte er sich an den Schreibtisch, um möglichst früh sein Arbeitspensum erledigt zu haben. So ab Mittag war dann Zeit für die „Bodeguita“. Sein Motto: „Done by noon, drunk by three.“
Sein Lieblings-Drink damals: der Mojito („Mojo“ heißt im VoodooJargon „etwas verzaubern“). Wie stets bei Cocktails gibt es auch beim Mojito jede Menge Variationen, immer aber ist er mit weißem Rum, Limettensaft, weißem Rohrzucker und – ganz wichtig! – frischer Minze.
Was viele nicht wissen: Bei der Minze kann man enorm viel falsch machen. Keinesfalls ist es gut, die übliche Pfefferminze zu nehmen, viel besser: Hierbabuena, die Hainminze. Sehr sinnvoll, dass sie auch Hemingway-Minze genannt wird.
Übrigens: In der „Bodeguita“ hängt eines der unumstößlichen Hemingway-Postulate an der Wand: „My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Florita“ – aber das ist dann ein anderer Drink in einem anderen Lokal. Und eine ganz andere Geschichte.
Das Rezept der „La Bodeguita del Medio“ in Havanna: So machen Sie den perfekten Mojito
Zutaten:
- 50 ml kubanischer Rum (weiß)
- 30 ml Limettensaft (frisch gepresst)
- 7 frische Minzblätter
- 3 TL Rohrzucker (weiß)
- 40 ml Sodawasser
- Eiswürfel (grob zerstoßen)
Zubereitung:
1. Zunächst die Limette auspressen, zusammen mit dem Zucker und den Minzblättern in ein Longdrinkglas geben und umrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die Minze dabei nicht zu sehr zerkleinern!
2. Anschließend den Rum dazugeben und einige Minuten stehen lassen. Der Alkohol löst dabei weitere Aromen aus der Minze.
3. Die zerstoßenen Eiswürfel ins Glas geben und mit Sodawasser auffüllen. Noch einmal vorsichtig umrühren.
4. Für die Garnierung einen Minzstängel in die Hand legen, anklatschen, um die ätherischen Öle freizusetzen, und ins Glas geben. Mit einem Strohhalm servieren.
3. Drink-Klassiker, den Sie kennen und können müssen: Bellini
Die Geschichte des Bellini
„Harry’s Bar“ in Venedig ist first class. Auch die Preise. Aber wenn man schon mal da ist: Ohne Bellini geht hier gar nichts. Der Londrink besteht aus nur zwei Zutaten: Champagner und Pfirsichmark. Benannt ist er nach dem italienischen Renaissancemaler Giovanni Bellini, weltweit verehrt als Begründer der berühmten venezianischen Malschule.
Der Schöpfer des Drinks, Giuseppe Cipriani, eröffnete „Harry’s Bar“ 1931 (ein befreundeter Amerikaner, der ihm das Geld und damit auch den Namen für die schöne Neugründung gab, hieß Harry) und kreierte den Bellini aus Anlass einer Gemäldeausstellung. Schon bald wurde die Bar Treffpunkt der Reichen und Berühmten: Hier tranken Charlie Chaplin und Woody Allen (einigermaßen dezent) und Truman Capote mit Orson Welles (eindrucksvoll konsequent), speisten Greta Garbo und Maria Callas, schmuste Tom Cruise mit Nicole Kidman und prügelte sich Scott Fitzgerald mit Ernest Hemingway. Angeblich haben mal Monarchen aus vier verschiedenen Ländern gleichzeitig im Gastraum gespeist. Jeder an seinem eigenen Tisch natürlich.
Noch heute ist Arrigo Cipriani, der Sohn des Gründers, der Chef vor Ort. Er ist inzwischen 91 Jahre alt, hin und wieder aber noch in der Bar präsent. Seine dringende Empfehlung: das Pfirsichpüree bitte immer nur gefroren – und den Champagner natürlich eisgekühlt!
Das Rezept der „Harrys Bar“ in Venedig: So geht der Bellini wirklich
Zutaten:
- 100 ml Champagner
- 30 ml frisch pürierte Weinbergpfirsiche
- wer mag: 1 Pfirsichschnitz als Deko
Zubereitung:
Das weiße Fruchtpüree in ein Sekt- oder Cocktailglas füllen, unter Rühren den Champagner (oder sehr guten Prosecco) dazugeben. Beides, Püree und Champagner, muss eiskalt sein, sonst kann nicht die typische Bellini-Konsistenz mit der „Krone“ entstehen. Und wenn es gerade keine frischen Pfirsiche gibt: Tiefgekühlt findet man Püree (zum Beispiel von Boiron oder Ponthier) in Feinkostläden – und sogar bei Metro. Und wer’s ganz besonders stilecht machen möchte: In „Harry’s Bar“ wird in Wassergläsern serviert.
4. Drink-Klassiker, den Sie kennen und können müssen: Sidecar
Die Geschichte des Sidecar
Die Idee zu dem Drink aus Cognac, Cointreau und Zitronensaft hatte in den 1920er-Jahren der Schotte Harry MacElhone. Aber warum kostet die edelste Variante 1500 Euro pro Glas? Nun, es ist jene, die „Ritz“-Chefbartender Colin Peter Field erfand: In dem Fall muss es Cognac sein, der noch vor 1865 in die Fässer kam. Das sei wichtig wegen einer danach aufgetretenen Reblausplage, heißt es. Die habe all die wunderbaren Weinreben zerstört, die zuvor Geschmack und Güte der Trauben bestimmten. Alles, was danach angebaut wurde, ist nach dem Urteil von Connaisseurs unbrauchbar für einen Sidecar in der „Bar Hemingway“ (benannt nach einem gern gesehenen Stammgast früherer Jahre) des feudalen Hotels „Ritz“ in Paris.
Nun sind natürlich alle sehr gespannt, wie lange der Cognac-Vorrat wohl noch reicht. Besser, man fährt recht bald mal nach Paris.
Nach dem Rezept des Hotel „Ritz“ in Paris: So gelingt der Sidecar
Zutaten:
- 5 cl Cognac („Ritz Fine Champagne 1865“)
- 3 cl Cointreau
- 2 cl Zitronensaft
- Eiswürfel
- Orangenzeste
Zubereitung:
Cocktailglas mit Eiswürfeln kühlen und beiseitestellen. Alle Zutaten werden mit reichlich Eis in einem Shaker geschüttelt, bis der Drink gut durchgekühlt ist. Eiswürfel aus dem Glas entfernen und den Cocktail durch ein Barsieb hineingießen. Wer mag, kann das Ganze noch mit einer Orangenzeste garnieren. Und wer es gern süßer hätte, taucht den benetzten Glasrand in superfeinem Zucker. In diesem Fall sollte man aber nicht unbedingt den mittlerweile fast 160 Jahre alten „Ritz“-Cognac verwenden.
4. Drink-Klassiker: Bloody Mary („Harry’s New York Bar“, Paris)
Die Geschichte des Bloody Mary
Und wenn’s doch mal ein Cocktail zu viel war: Dieser hilft prima gegen Kater. Angeblich. Kreiert wurde er vom Schotten Harry MacElhone, dem ersten Barkeeper der 1911 für die Exil-Amerikaner gegründeten Bar nahe der Pariser Oper, die noch heute seinen Namen trägt.
Schon in den 20er-Jahren war sie Anlaufstelle von Berühmtheiten aus Film, Literatur und Society: Rita Hayworth, Coco Chanel und der Duke of Windsor gingen hier ein und aus, George Gershwin schrieb hier sein berühmtes „Ein Amerikaner in Paris“. Und natürlich dabei: Ernest Hemingway. Seine Frau Mary hatte ihm einmal strengstes Alkoholverbot auferlegt. Also bat er den Barkeeper Harry um einen Cocktail, der weder nach Alkohol aussah noch roch. Klappt bis heute.
Das Rezept der „Harry's New York Bar“ in Paris: So gelingt der perfekte Bloody Mary
Zutaten:
- 1 Stange Staudensellerie (ca. 20 cm lang)
- Eiswürfel
- 5 cl Wodka
- 1 cl frisch gepresster Zitronensaft
- 1 BL Worcestershiresauce
- 2–4 Tropfen Tabasco
- 1 Prise Selleriesalz
- 1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
- 15 cl Tomatensaft
Zubereitung:
Den Staudensellerie waschen und trocknen. Das Rührglas mit acht Eiswürfeln füllen. Wodka, Zitronensaft, Worcestershiresauce, Tabasco, Selleriesalz, Pfeffer und Tomatensaft dazugeben und alles so lange mit dem Barlöffel verrühren, bis das Glas beschlägt.Dann durchs Barsieb in ein Longdrinkglas gießen. Die Selleriestange ins Glas stecken.
Autor: Jan Kolbaum