16 Millionen Pfund, umgerechnet 18,9 Millionen Euro, hat eine private Sammlerin aus Asien für ein einzigartiges Fass Ardbeg Islay Single Malt Scotch aus dem Jahr 1975 ausgegeben. Der Verkauf des „Cask No. 3“ übertrifft dabei nicht nur bei weitem alle bisherigen Auktionsrekorde für ein Single-Malt-Fass. Es ist auch Meilenstein in der doch teils turbulenten, über 200-jährigen Geschichte der schottischen Destillerie Ardbeg. So ist besagte Vergangenheit der Grund, warum das Fass des 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch so einzigartig ist – und einen derart hohen Preis erzielen konnte.
Darum kostet der 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch 18,9 Millionen Euro
Die Ursprünge der Ardbeg-Brennerei reichen zurück bis 1794. Damals wurde die Destillerie auf der schottischen Insel Islay noch illegal von Schwarzbrennern und Schmugglern betrieben. Offiziell gegründet wurde Ardbeg erst 1815, seit 1817 ist der Betrieb dokumentiert.
Besonders wertvoll macht den 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch nun der Zeitpunkt seiner Abfüllung: In den 1970er-Jahren wurde ein Großteil des von Ardbeg produzierten Whiskys an die Blending-Industrie verkauft – für die hauseigenen Single Malts war nur ein sehr kleiner Teil reserviert. Dementsprechend sind die Abfüllungen aus diesen Jahren extrem rar und deshalb auch so wertvoll. Zusätzlich ist der Cask No. 3 aktuell die älteste Abfüllung von Ardbeg. Nicht umsonst bezeichnete der renommierte Whiskyexperten Charles MacLean den edlen Tropfen auch als ein „bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte“.
In den 1980er-Jahren war die Brennerei dann überwiegend geschlossen. Somit hing die Zukunft von Ardbeg in der Schwebe. Nach einer erneuten Schließung im Jahr 1996 wurde die Destillerie im Februar 1997 wiedereröffnet. Seit Oktober ist Ardbeg Teil des Unternehmens Moët Hennessy – Louis Vuitton. Heute ist die Destillerie auf Islay weltberühmt für seine rauchigen Whiskys und hat zahlreiche Preise gewonnen.
So entstand der 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch
Der Single Malt des Cask No. 3 wurde am Dienstag, den 25. November 1975, destilliert und in ein Bourbon- sowie ein Oloroso-Sherry-Fass abgefüllt. Mehr als 38 Jahre lang reifte der Whisky darin heran. Am 31. März 2014 ließ schließlich Dr. Bill Lumsden, Ardbegs renommierter Director für Whisky-Kreationen, die beiden Fässer vermählen, um einen ganz besonderen Single Malt zu kreieren. Dafür reifte der edle Tropfen in einem Single Oloroso-Sherry-Fass weiter, das feinste Holznoten abgab. Und so verströmt der 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch einen einzigartigen Mix aus Sherry- und Raucharomen und vereint einen reichhaltigen, rauchigen, ausgewogenen und eleganten Geschmack.
Oder in den Worten von Dr. Bill Lumsden: „Cask No. 3 ist eine außergewöhnliche Kostprobe der Ardbeg-Vergangenheit. Seine Aromen sind nussig, herbal und rauchig, während Geschmacksnoten von Teer, Espresso und Minze eine erstaunliche Finesse für einen Whisky dieses Alters mitbringen. Nur eine sehr geringe Zahl von Fässern existieren aus dieser Zeit, was dieses Fass so einmalig macht. Und der Gewinn an komplexen Aromen beweist das außergewöhnliche Know-How des Ardbeg-Teams, das sich über Jahrzehnte um Cask No. 3 kümmerte. Ich bin gespannt, wie es sich in den kommenden Jahren entwickeln wird.“
Das Fass 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch wird für seine neue Besitzerin erstmal in den kommenden fünf Jahren an einem sicheren Ort auf der schottischen Insel weiterreifen. Jedes Jahr sollen 88 Flaschen aus dem Cask No. 3 abgefüllt werden. So erhält die neue Besitzerin eine einzigartige Sammlung an gereiften Ardbegs.
Mit dem Verkauf honoriert die legendäre Destillerie zudem auch die Kommune der Insel Islay. So gab ihr Ardbeg eine Million Pfund (1,2 Millionen Euro) vom Erlös des 1975 Ardbeg Islay Single Malt Scotch ab, um sie für die jahrzehntelange Arbeit und Geduld der vielen Generationen der Mitarbeiter zu ehren.
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