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Die Marke Mazda stand schon immer für unkonventionelle Lösungen. Und eine gewisse Technologieverliebtheit. In den 1930er-Jahren schaffte man die Umstellung von Korkveredelung auf Maschinenbau, in den 1960er-Jahren baute man das erste Serienauto mit Wankelmotor, und in den 1990ern belebte man den tot geglaubten Fahrzeugtyp des zweisitzigen Roadsters neu. 2020 kommt nun das erste Elektroauto. „Mazda hat schon immer bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge eine gewisse Unvernunft bewiesen“, sagt Mazda-Liebhaber Joachim Frey. Seiner Familie, die ein Autohaus betreibt, gehört das größte Mazda-Museum der Welt, gelegen in einem alten Straßenbahndepot in Augsburg. Rund 55 Modelle werden hier wechselnd ausgestellt, insgesamt befinden sich mehr als 120 Fahrzeuge im Besitz der Familie Frey. Es gibt vermutlich niemanden, der mehr Modelle der Marke Mazda gefahren hat als der Autohändler Joachim Frey.
Zusammen mit ihm wollen wir den neuen MX-30 testen – und den jüngsten Mazda-Spross mit ein paar historischen Modellen vergleichen. Automobile Ahnenforschung. Schon vor dem Einsteigen geht es los: „Die gegenläufig angeschlagenen Türen ohne B-Säule erinnern mich an den Mazda RX-8“, sagt der Experte. Um ein typisches Kompakt-SUV handelt es sich also nicht. Das Innenleben dagegen wirkt passend für ein modernes Elektroauto: nüchtern und reduziert. Auffällig sind allein die Türverkleidungen aus recycelten PET-Flaschen sowie die schwebende Mittelkonsole mit einer Ablage aus Kork.
Letztere ist natürlich eine Reminiszenz an die Anfänge von Mazda, denn die Toyo Cork Kogyo Co. Ltd., wie das Unternehmen ursprünglich hieß, wurde im Jahr 1920 zur Produktion von Korkersatz gegründet. Firmenpräsident Jujiro Matsuda erkannte jedoch frühzeitig die zunehmende Bedeutung der Automobilbranche und stellte das Unternehmen ab dem Jahr 1931 auf die Produktion eines kleinen 9,4 PS starken Lastendreirads namens Mazda-Go um – benannt nach der persischen Schöpfergottheit Ahura Mazda. Nach einer Zäsur während des Zweiten Weltkriegs baute man zunächst die Produktion von Nutzfahrzeugen aus, bis man schließlich im Jahr 1960 mit dem R360 Coupé (einem Kleinwagen in der Größenordnung eines Fiat 500) zum ersten Mal einen Pkw herausbrachte. Mit 16 PS schaffte der R360 immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h, auch wenn der vermutlich einzige deutsche Besitzer eines R360, Joachim Frey, darüber sagt: „Bei dieser Leistung überlegt man schon mal, ob man einen Fahrradfahrer überholen will.“ Für ein gemeinsames Foto rollen wir die Knutschkugel auf den Hof, fahren ist leider strengstens verboten.
Also steigen wir erst mal in den neuen MX-30 ein: Wie bei einem Elektrofahrzeug üblich, stellt er sein maximales Drehmoment von 271 Newtonmetern schon vom Stand weg zur Verfügung und erreicht damit den Standardsprint auf 100 km/h in 9,7 Sekunden. Ein respektabler Wert für ein Auto, das nach Abzug aller staatlich gewährten Prämien etwas über 23.000 Euro kostet. Weil die Batterien komplett in den Unterboden verbaut wurden, besitzt der Wagen außerdem einen tief gelegenen Schwerpunkt – im Zusammenhang mit einem Gesamtgewicht von gerade einmal 1,6 Tonnen stellt sich so eine für ein SUV ungewöhnlich lebhafte Fahrdynamik ein. Auf den Straßen rund um Augsburg stelle ich die Rekuperation mittels der Paddel am Lenkrad auf Maximum (fünf Stufen sind möglich) und genieße das sogenannte One-Pedal-Driving: Dabei beschleunigt und bremst der Wagen nur über das Gas-, pardon Strompedal, die eigentliche Bremse braucht man nur im Notfall. Einziger Wermutstropfen: Bereits bei Tempo 140 wird abgeregelt. Vermutlich um die gerade mal 35 Kilowattstunden starke Batterie zu schonen. Denn mit einer Reichweite von 200 Kilometern (nach WLTP-Zyklus) ist der MX-30 definitiv kein Marathonläufer, sondern ein Stadtkind. Bedenkt man, dass die meisten Autofahrer ohnehin nur maximal 30 bis 40 Kilometer am Tag fahren, dürfte das im normalen Alltagsbetrieb durchaus ausreichen. Ausflugsziele außerhalb der Stadt sollte man lieber auf einen Radius von 75 Kilometern um den eigenen Wohnort beschränken. Ob das den meisten Kunden reicht, wird sich zeigen. In der Vergangenheit galt: Die Reichweite ist eine der größten Sorgen von Elektroauto-Käufern.
Wir machen einen Zeitsprung und steigen vom MX-30 in den über 50 Jahre älteren Cosmo 110 S. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h unter neun Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von circa 200 km/h deutlich schneller als der Elektro-Mazda. Schon beim Losfahren fällt auf: Im Vergleich zum fast geräuschlosen MX-30 surrt im Cosmo der Wankelmotor laut wie eine Flugzeugturbine. Wankelmotor? Richtig gehört. In den 1960er-Jahren unterschrieb Mazda einen Lizenzvertrag mit dem deutschen Automobilhersteller NSU zur Produktion des Wankelmotors, benannt nach dem deutschen Erfinder Felix Wankel. Im Gegensatz zu traditionellen Hubkolbenmotoren (wie beim Otto- oder Dieselmotor) wird hier die Verbrennungsenergie ohne den Umweg eines Hubkolbens direkt in eine Drehbewegung umgesetzt. Daher das im Vergleich zum Ottomotor turbinenartige Summen. Doch schon nach circa einer Dreiviertelstunde Fahrt ist Schluss, unser Benzin ist alle. „Ach verdammt“, sagt Frey stirnrunzelnd, „da hatte ich wohl vergessen zu tanken.“ Mit dem Elektroauto fahren wir los, Benzin zu holen. Was für eine Ironie!
Als Mazda im Jahr 1967 den Cosmo 110 S präsentierte, war er weltweit das erste Serienfahrzeug mit einem 2-Scheiben-Wankelmotor und wurde zum späterem Aushängeschild der Marke. Viele unterschiedliche Modelle und insgesamt knapp zwei Millionen Autos mit dieser alternativen Antriebsform folgten, bis im Jahr 2012 schließlich der letzte Wankelmotor vom Band lief. Erfolgreicher war Mazda vermutlich nur mit dem MX-5, der mit über einer Million verkauften Exemplaren als der weltweit meistverkaufte Roadster gilt und in den 1990er-Jahren für eine regelrechte Renaissance dieses Fahrzeugtyps verantwortlich war.
Für die geringe Reichweite des MX-30 hat Mazda übrigens schon eine Lösung parat: Sie heißt – Überraschung: Wankelmotor. Spätere Modelle können optional mit einem Range-Extender auf Basis eines Wankelmotors ausgestattet werden, der bei Bedarf die Batterie wieder auflädt. Fans der Marke werden sich auf jeden Fall über ein Comeback des Wankelmotors freuen. Auch wenn dieser dann in einem Elektroauto verbaut ist. Joachim Frey zumindest würde am liebsten schon jetzt einen für sein Museum ordern.
Geschwindigkeit
140 km/h
Leistung
145 PS
Drehmoment
271 NM
0–100 km/h
9,7 Sekunden
Reichweite
200 km (WLTP)
Gewicht
1645 KG
Preis (inkl. 16 % MwSt.)
32.645 Euro
MAZDA - DIE HISTORIE
1931 | DER ERSTE MAZDA-GOCredit: Mazda1931 | DER ERSTE MAZDA-GO
Das Unternehmen startete 1920 als Hersteller von Korkersatz, wechselte unter Firmenchef Jujiro Matsuda auf Maschinenbau und brachte 1931 das Lastendreirad Mazda-Go heraus.
1960 | MAZDA R360Credit: Mazda1960 | MAZDA R360
Mit dem 16 PS starken R360 brachte Mazda seinen ersten Pkw für die sogenannte Kei-Car-Klasse, das japanische Kleinwagensegment, heraus. Davor hatte das Unternehmen nur Nutzfahrzeuge produziert.
1967 | MAZDA COSMO 110 SCredit: Mazda1967 | MAZDA COSMO 110 S
Als erster Mazda mit Wankel- motor prägte der Cosmo 110 S wie kein anderes Fahrzeug die Historie von Mazda. Dabei wurden nur knapp 1200 Fahrzeuge, ausschließlich als Rechtslenker, gebaut.
1969 | MAZDA LUCE R130Credit: Mazda1969 | MAZDA LUCE R130
Der R130 galt für Mazda als Meilenstein in Sachen Design, hatte doch kein Geringerer als Bertone-Designlegende Giorgio Giugiaro persönlich (Lotus Esprit, BMW M1, DeLorean) das Fahrzeug entworfen.
1978 | MAZDA RX-7Credit: Mazda1978 | MAZDA RX-7
Ende der 1970er-Jahre stand der Wankelmotor kurz vor seinem Ende, doch der agile und günstige RX-7 verhalf ihm zum Comeback und wurde mit über 800.000 verkauften Autos zum erfolgreichsten Wankelfahrzeug.
1989 | MAZDA MX-5Credit: Mazda1989 | MAZDA MX-5
Mit dem MX-5 gelang Mazda der Überraschungserfolg. Das Modell gilt heute noch als der meistverkaufte Roadster und sorgte im Alleingang für ein Revival dieser Fahrzeugkategorie bis ins 21. Jahrhundert hinein.
Der Autor testete den Wagen auf Einladung des Herstellers.
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