Von der Seite auf die Leinwand: Die 10 besten Buchverfilmungen, die jeder kennen sollte

Morgan Freeman spielen in „Die Verurteilten“ (1995) zwei Gefängnisinsassen.
Credit: Imago

Die weit verbreitete Meinung, dass der Film nie so gut ist, wie das Buch, muss nicht unbedingt wahr sein. Während zwar einige Adaptionen kläglich scheitern, schaffen es andere, die Einzigartigkeit ihrer Vorlagen einzufangen – und werden somit selbst zum Meisterwerk. 10 grandiose Buchverfilmungen und die Bücher, die dahinterstecken

1. Buchverfilmung: „Im Westen nichts Neues“ (2022)

Bei den Oscars 2023 gab es für die gebeutelte deutsche Filmlandschaft nach langer Zeit wieder etwas zu feiern. Das erste Mal seit 2007 konnte eine deutsche Produktion den Oscar für den besten fremdsprachigen Film einfahren. Das Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger sahnte ganze vier Preise ab und ist mit insgesamt neun Nominierungen Rekordhalter unter den deutschen Produktionen.

Die Vorlage zum Blockbuster lieferte der gleichnamige Roman von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1928. Das Buch schildert die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht des jungen Paul Bäumer, der sich, motiviert durch die patriotischen Reden seines Lehrers, freiwillig zum Kriegsdienst meldet. 

Der Roman war seinerzeit ein großer Erfolg und gilt bis heute als Antikriegsroman schlechthin. Ein Werk, das schonungslos vom Leid des Kriegs berichtet, war jedoch ein Dorn im Auge der Nazis: Als 1933 in Deutschland die Bücher brannten, gingen auch Exemplare von „Im Westen nichts Neues“ in Flammen auf. Remarques Werk wurde bereits kurz nach Veröffentlichung in den USA verfilmt. Beinahe hundert Jahre hat es gedauert, bis das Werk auch von Deutschen fürs Kino aufbereitet wurde. Höchste Zeit, wie wir finden. 

2. Buchverfilmung: „Die Verurteilten“ (1995)

Wenn es um Literaturverfilmungen geht, kann ein Name selbstverständlich nicht ungenannt bleiben: Stephen King. Aus der Feder des berühmten US-Schriftstellers stammen zahlreiche Romane und Kurzgeschichten, die es auf die große Leinwand geschafft haben. „The Shining“ (1980), „Stand by Me“ (1986), „The Green Mile“ (1999) – die Liste ist lang und büßt zu keinem Zeitpunkt an Qualität ein.

Das Non plus ultra der Stephen-King-Verfilmungen bildet allerdings „Die Verurteilten“ (1995). Der Film von Regisseur Frank Darabont belegt in den Top 250 der Internet Movie Database (IMDb) seit 2008 ununterbrochen den ersten Platz. Die Vorlage lieferte King mit seiner Novelle „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“.

3. Buchverfilmung: „No Country for Old Men“ (2007)

2007 war ein gutes Jahr für den Film. Klassiker wie „There Will Be Blood“, „Juno“ und „Hot Fuzz“ wurden zum ersten Mal auf der großen Leinwand gezeigt. Den Oscar für den besten Film sackte jedoch der Thriller „No Country for Old Men“ der Coen-Brüder ein.

Llewelyn Moss (Josh Brolin) trifft unverhofft in der Wüste auf einen Koffer voller Geld und nimmt ihn an sich. Der Psychokiller Anton Chigurh (Javier Bardem) will das Geld zurückholen. Es beginnt ein höchst spannendes Katz-und-Maus-Spiel durch Texas und bis nach Mexiko. Doch die Idee zum Film stammt nicht von den Coen-Brüdern selbst. Der im Juni 2023 verstorbene Autor Cormac McCarthy veröffentlichte den gleichnamigen Roman nur zwei Jahre zuvor.

4. Buchverfilmung: „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975)

Die Inspiration zu seinem 1962 erschienenen Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ erhielt der amerikanische Schriftsteller Ken Kesey als Aushilfspfleger in einer psychiatrischen Anstalt. Kesey, der als Urvater der Hippies gilt, und seinerzeit in einem bunten Schulbus durch Amerika kreuzte, um die Einnahme psychedelischer Drogen zu propagieren, erzählt im Roman eine Geschichte von Freiheit und Widerstand.

Miloš Forman brachte das Buch 1975 auf die Leinwand, mit Jack Nicholson und Louise Fletcher in der Hauptrolle. Der Film wurde ein Riesenerfolg und gewann bei der Oscarverleihung 1976 alle Preise in den wichtigsten fünf Kategorien: Bester Film, Beste Regie, Bestes (adaptiertes) Drehbuch, Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin.

5. Buchverfilmung: 5. „Fight Club“ (1999)

Nicht nur ein raues Prügeldrama, sondern eine vielschichtige Kritik auf die moderne Konsumgesellschaft – das ist „Fight Club“ aus dem Jahr 1999. Der amerikanische Regisseur David Fincher inszenierte die verstörende Geschichte des namenlosen Erzählers und seines charismatischen Gegenparts Tyler Durden meisterhaft.

Der Film mit hohem „Mindfuck“-Potenzial ist mittlerweile Kult. Von der „ersten Regel des Fight Clubs“, über die vielen versteckten „Easter-Eggs“ bis zu den Pixies mit „Where is my Mind“ im Abspann – Szenen und Zitate aus „Fight Club“ sind ins kollektive Popkultur-Gedächtnis eingegangen.

Was viele nicht wissen: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Chuck Palahniuk. Wer den Roman gelesen hat, weiß, wie authentisch die Verfilmung ist. 

6. Buchverfilmung: 6. „American Psycho“ (2000)

Mit seiner sorgfältigen Morgenroutine im Intro von American Psycho, samt Eismaske, Peeling und Gesichtslotion, hatte Patrick Bateman, den Influencern von heute wohl so einiges voraus. Was dann allerdings folgt, unterscheidet ihn (hoffentlich) sehr deutlich von den Social-Media-Stars: Er zieht nämlich kaltblütig mordend durch die Stadt.

Als der Roman „American Psycho“ von Bret Easton Ellis 1991 erschien, sorgte er für mächtig Aufsehen. Die Charaktere in seinem Werk waren oberflächliche Yuppies an der New Yorker Wall-Street denen nur die Reservierung im beliebtesten Lokal der Stadt noch wichtiger war, als das Geld auf ihrem Konto. Austauschbare Figuren, die dieselben Anzüge trugen, dieselben Restaurants besuchten und die sich darum stritten, wer von den allesamt identischen Visitenkarten die Schönste hatte. Ihr selbsternannter König: Patrick Bateman. Intelligent, charmant und mit einer Neigung für sadistische Gewalt und blutigen Mord.

An eine Filmadaption wollte sich eine Weile niemand heranwagen. Angeblich war Leonardo di Caprio als Bateman vorgesehen, sagte aber nach langem Hin und Her ab. Schließlich wurde der Film mit Christian Bale in der Hauptrolle und unter der Regie von Mary Harron verfilmt. 

7. Buchverfilmung: „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ (2006)

„Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ von Tom Tykwer zählte im Erscheinungsjahr 2006 mit einem Budget von über 50 Millionen zu den teuersten Filmproduktionen überhaupt. Doch der Weg dahin war nicht leicht: Patrick Süskind gelang mit seinem Roman „Das Parfum“ 1985 ein Welterfolg. Der öffentlichkeitsscheue Schriftsteller hatte jedoch nie im Sinn, sein Werk verfilmen zu lassen.

Fast 15 Jahre später übertrug Süskind schließlich die Filmrechte an den befreundeten deutschen Regisseur und Produzenten Bernd Eichinger, der sich mehrere Jahre lang um das Projekt bemüht hatte. Die Entstehungsgeschichte des Films erlangte Legendenstatus als sie, etwas überspitzt, durch Helmut Dietl in seinem Film „Rossini“ (1997) nacherzählt wurde. Interessant: Patrick Süskind schrieb selbst am „Rossini“-Drehbuch mit. 

8. Buchverfilmung: „Per Anhalter durch die Galaxis“ (2005)

„Die Antwort auf die endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ist 42“. Wem dieser Ausspruch schon einmal über den Weg gelaufen ist, und damit nichts anfangen konnte, hier der Ursprung: Das Zitat stammt aus dem Film, oder besser gesagt aus dem Roman, „Per Anhalter durch die Galaxis“. Ursprünglich im Jahr 1978 als Hörspielserie für die BBC geschrieben, machte der britische Schriftsteller Doug Adams aus der Geschichte ein Buch. Bis heute genießt das Werk, und die daraus entstandene SciFi-Komödie, Kultstatus.

 

9. Buchverfilmung: „Ripley“ (2024)

Wer im Frühjahr 2024 auf die Streamingplattform Netflix schaute, fand neben all der austauschbaren Fließbandware endlich mal wieder richtigen Nervenkitzel. Die Miniserie „Ripley“ (2024) erzählt vom Trickbetrüger Tom Ripley (Andrew Scott) der an die amalfitanische Küste nach Italien reist und dort die Identität eines reichen Industriellen-Sohnes annimmt.

Die Story stammt aus der Feder der amerikanischen Autorin Patricia Highsmith, die mit „Der talentierte Mr. Ripley“ 1955 den ersten ihrer fünf Tom-Ripley-Romane veröffentlichte. 1961 erschien das Buch erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel „Nur die Sonne war Zeuge“. Auf die Verfilmung von 1960, mit Alain Delon als Ripley, folgte 1999 Anthony Minghellas Version. Darin mimt Jude Law den reichen Dickie Greenleaf und Matt Damon spielt Trickbetrüger Tom Ripley.

In der Netflixversion, ganz in Schwarz-Weiß gehalten, mimt Andrew Scott den mysteriösen Psychopathen in brutal berechnender Art und Weise. 

10. Buchverfilmung: „Der Pate“

Der Pate von Francis Ford Coppola gehört zu den besten Filmen aller Zeiten. Auch der zweite und sogar der oft von der Kritk zerrissene dritte Teil können sich noch sehen lassen. Die Vorlage schuf der Schriftsteller Mario Puzo mit seinem Klassiker über Aufstieg und Fall des Mafia-Clans um Don Vito und Michael Corleone. 


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