Inhalt
First Lady: Cindy Crawford – jugendlich mit 50
Radar: ein guter Monat, um . . .
Fragen an . . . Schauspieler Antonio Banderas
Umfrage des Monats: Welche Männerberufefinden Frauen sexy?
(K)einer von uns: Burt Reynolds vs. Ryan Reynolds
Til Schweiger: Deutschlands streitlustigster Filmstar über seine Feinde, seine Flüchtlingshilfe, Folterszenen im TV und den neuen Kino-„Tatort“
Travis Pastrana: Der Extremsportler stimmt uns auf seine Stunt-Show „Nitro Circus“ ein. Mit selbstkritik an seinem Lkw-Salto und Thesen zur Todesgefahr
Reza Aslan: Der Religionsforscher erklärt, warum Terrorismus keinen Islam, aber Pegida-Parolen braucht und islam-Hass der neue Antisemitismus ist
Der Terroristen-Jäger: Wie Scharfschütze Nick Irving ein US-Kriegsheld wurde. Und privat zum Opfer. Besuch bei einem, den sie „Auslöscher“ nannten
Höllenritt mit dem Rallye-Champ: Als Co-Pilot mit Dreifach-Weltmeister Sébastien Ogier auf Testfahrt
Die überdrehte Vaterrolle: Wenn Männer zu Mamis werden, läuft gewaltig was schief. eine Streitschrift
Heißes Nachspiel: Mit ihrem letzten Nackt-Auftritt im Playboy verabschiedet sie die Ära der Freizügigkeit der amerikanischen Ausgabe + Ode an Pam: Die heißesten Momente der Sex-Ikone – ab Seite 36
Ferrari California T auf Eis: Die sportlichste Art des Schneepflügens – mit 560 PS durch den Alpenwinter
Mein Schlitten & ich: Rudolf Broers Porsche 356 b
Männerspielzeug: Die iPhone-Aufsteckkamera
Handmade in Germany: Legendäre Deutsche
Marken – Teil 7: Telefunken
Estella Keller: Miss März legt ab und läutet den Frühling ein – was für ein Naturereignis!
How to be a Playboy: Den richtigen Sherry einschenken // Den Breitengrad von Krawatten bestimmen // Sich auf reisen mit Sex-Gesetzen auskennen // auf Bewerbungsfotos gut rüberkommen //. . .
Essential: Der Laufschuh – eine leichte Wahl
Gut kombiniert: Anzugfarben, die immer passen
Gesichtspflege: Gut aussehen auf Geschäftsreisen
Stil-Ikone:J anDelay, der Auffällige
Klassensystem: Business-Outfits für jedes Budget
Da geht die Sonne auf: Sasha Soleil zeigt, was sie zur schönsten Frau 2015 in der „Bild“-Zeitung macht
Sex-Stopp in Las Vegas: Unser Lust-Autor hat in der Stadt der Sünde 24 lasterhafte Stunden verbracht
Männerküche: Strombergs Garnelen mit Dip
Tagebuch einer Verführerin: Sophie Andresky über elektronische Lust-Helfer und -Killer im Bett
Pech und Glück mit Nashville Pussy: Das Prequel zum preisgekrönten Krimi „Ein Bulle im Zug“ – exklusiv für Playboy von Schriftsteller Franz Dobler
Ben Stiller: Der Schauspieler über seinen Film-Mord an Justin Bieber, absurden Humor und die unterschätzte Vernunft älterer Männer
Kulturtipps: Die besten Filme, Platten und Serien
- Editorial
- Playmate-News
- Witze
- Playboy-Berater
- Cartoon
- Playboy digital
- Impressum
- Bezugsquellen
- Schluss mit lustig
Kaum zu glauben, aber ihr erster Auftritt im Playboy liegt nun schon mehr als 26 Jahre zurück. Heute, 13 amerikanische und acht deutsche Titelseiten später, ist unbestreitbar: Pamela Denise Anderson hat sich einen Platz in der Geschichte gesichert – als weltweit heißest geliebte Playmate. Als Playboy-Ikone. Als Marilyn Monroe der Gegenwart. So schließt sich mit den Fotos dieser Titelstrecke ein Kreis: Marilyn war die erste Nackte der amerikanischen Ausgabe. Pamela ist darin die Letzte ihrer Art. Denn völlig unverhüllte Frauen wird es im Playboy USA fortan nicht mehr geben. Und wenngleich der deutsche Playboy weiter nackt bleibt, geht auch für uns eine Ära amerikanischer Träume zu
Ende. Hollywood-Star James Franco traf die Unvergleichliche, um mit ihr über Geheimnisse und Lichtblicke dieser Ära zu sprechen.
Franco: Frau Anderson, erzählen Sie mir, wie Sie das erste Mal auf dem Playboy-Cover landeten. Sie wurden 1989 bei einem Footballspiel entdeckt, stimmt’s?
Anderson: (lacht) Ja. Die Stadionkamera zeigte mich in Großaufnahme, und die Zuschauer fingen an zu schreien und zu jubeln, und dann schafften sie mich runter aufs Spielfeld. Ich trug damals ein T-Shirt der kanadischen Biermarke Labatt Blue, und die Brauerei engagierte mich prompt für einen Werbespot. Danach rief der Playboy an und ließ mich nach L. A. einfliegen. Ich war noch nie zuvor geflogen.
Franco: Wirklich?
Anderson: Ja. Ich komme aus Ladysmith. Ein Kaff auf Vancouver Island in Kanada.
Franco: Wie liefen die Aufnahmen?
Anderson: Der Fotograf verschoss nur eine einzige Filmrolle, weil ich mich vor Nervosität übergeben musste. Doch dann sah ich die Bilder, und von da an war es schwer, die Klamotten anzubehalten! Anfangs war ich schrecklich gehemmt, aber irgendwann wurde mir klar, dass sich
niemand Gedanken darüber macht, wie man nackt aussieht – außer man selbst. Die Leute sind viel mehr mit sich und
ihren eigenen körperlichen Macken
beschäftigt.
Franco: Wie alt waren Sie damals?
Anderson: Zweiundzwanzig.
Franco: Weshalb waren Sie gehemmt?
Anderson: Die Gesellschaft verlangt, dass man immer brav und bescheiden ist, aber ich stamme aus keiner besonders braven Familie. Mein Dad war ein schlimmer Junge und meine Mom eine kurvenreiche Blondine. Also versuchte ich, immer die Kontrolle zu behalten.
Franco: Was wollten Sie werden, bevor der Anruf vom Playboy kam?
Anderson: Ich wusste es nicht. Ich war schon immer fantasiebegabt und wollte irgendwas Kreatives machen. Ich wusste nur, dass ich aus der Kleinstadt wegwollte. Ich hatte nie vor, in dieser Branche zu arbeiten, das hat sich so ergeben. Mir war gar nicht bewusst, dass mir diese Möglichkeit überhaupt offenstand. Aber dafür, dass ich mich einfach treiben ließ, lief es bei mir ziemlich gut, finde ich.
Franco: Was war Ihr verrücktestes Erlebnis in der Playboy-Mansion?
Anderson: Du meine Güte, wo soll ich da anfangen? Wissen Sie, wenn Leute aus dem Nähkästchen plaudern, sagen sie meist ohnehin nicht die Wahrheit. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich bin mir sicher, dass einer meiner Söhne dort gezeugt wurde (lacht).
Franco: Erzählen Sie mir, wie es kam, dass Sie wieder vor der Kamera stehen.
Anderson: Meine Kinder sind ja jetzt groß, deshalb konnte ich letztes Jahr einige tolle kleine Projekte machen, zum Beispiel den Independent-Film „The People Garden“ oder den Kurzfilm „Connected“ von Fotograf und Regisseur Luke Gilford. Bei diesen Filmen geht es hauptsächlich um Figurenentwicklung, eine neue Erfahrung für mich. Ich experimentiere herum. Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich wirklich spielen kann, aber ich nehme die Sache heute viel ernster. Die Schauspielerei fasziniert mich. Ich hatte das Glück, unglaublich kreative Leute kennen zu lernen, die mir Gelegenheit geben wollen zu arbeiten. Werner Herzog hat angerufen . . .
Franco: Ehrlich? Was hat er gesagt?
Anderson: Ich dachte nur: „Ach du Scheiße, der Mann, der ‚Fitzcarraldo‘ gedreht hat, will mich treffen!“ Wir verabredeten uns zum Lunch im „Chateau Marmont“, und er sagte: „Sie sind etwas Besonderes. Sie gehören auf die Kinoleinwand.“ Ich konnte es kaum fassen. Er hat mich für ein Projekt im Auge, und ich hoffe, es wird was draus. Dass er mich überhaupt auf dem Schirm hat, ist eine große Ehre.
Franco: Ich nehme mal an, trotz Ihrer vielen anderen Qualitäten kommt den meisten Menschen bei dem Gedanken an Sie als Erstes Ihre Schönheit in den Sinn. Wie ist es, so ein Leben zu führen?
Anderson: Das ist schwer zu beantworten. Ich würde mich selbst nicht als schön bezeichnen, aber ich habe eine starke sinnliche Ausstrahlung. Darauf reagieren die Leute stärker als auf körperliche Reize – der Geist eines Menschen altert nie! Ich habe leicht exhibitionistische Züge, ich vergnüge mich gern und liebe Spaß.
Franco: Was Sie ja auch nicht groß verbergen, oder?
Anderson: Man muss sich selbst treu bleiben. Das ist nicht einfach. In meinem Beruf lernte ich immer wieder Leute kennen, die von mir verlangten, dass ich mich ändere. Da werde ich zum Berserker, zu einer Art Hulk. Ich packe sie und schleudere sie weit von mir. Erst dann kann ich wieder ich selbst sein. Ich versuche, ein möglichst ehrliches Leben zu führen.
Franco: Ich habe hier Ihren Playmate-Fragebogen von 1990.
Anderson: Ach du Schreck!
Franco: Unter „Ziele“ schrieben Sie:
„einen Oscar gewinnen“.
Anderson: Zum Totlachen. Das war ein Witz!
Franco: Wer weiß?
Anderson: Man weiß nie.
Franco: Vielleicht, wenn das mit Werner Herzog was wird . . .? Welche Ziele haben Sie heute?
Anderson: Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt, aber es liegt was in der Luft. Keine Ahnung, ob es ein Film ist oder eine Liebesaffäre, aber irgendwer oder irgendwas hat die Finger nach mir ausgestreckt, und ich bin bereit (lacht).
Franco: Unter „Was ich mag“ haben Sie geschrieben: „Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, starke Arme, Waffeln und Brathähnchen“.
Anderson: Das lag daran, dass Mario mich zu Waffeln und Brathähnchen ausgeführt hatte – das war, bevor ich kein Hühnerfleisch mehr aß.
Franco: Welcher Mario? Mario Van
Peebles, der Schauspieler und Regisseur?
Anderson: Ja.
Franco: Waren Sie mit ihm zusammen?
Anderson: So ähnlich. Ja. Vielleicht.
Franco: Bei Ihrer Antwort dachten Sie also an ein Date mit Mario Van Peebles in Roscoes Waffel- und Hähnchenbude?
Anderson: Wahrscheinlich! (lacht)
Franco: Was gefällt Ihnen heute an einem Mann?
Anderson: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Wissen Sie, diese Charakterzüge findet man hier nicht so oft. Auf jeden Fall müsste es jemand Ausgefallenes sein.
Franco: „Was ich nicht mag: besitzergreifende Männer, Eifersucht, Taktlosigkeit und Spliss.“ Ich schätze, besitzergreifende Männer sind auch heute nicht Ihr Ding?
Anderson: Das stimmt, aber sie sind überall. Es ist schwer zu lieben, ohne sich zu binden – das gilt sogar für mich.
Franco: Noch ein letztes Zitat: „Playmate zu sein bedeutet: der Anfang von etwas Großem.“ Hat sich das bewahrheitet?
Anderson: Ich glaube, schon. Ich hatte mir vorgenommen, so lange in L. A. zu bleiben, wie ich Arbeit hätte. Sobald die Angebote ausgeblieben wären, wollte ich nach Hause zurück. Doch dann ist mir die Arbeit einfach nie ausgegangen. Ich finde, ich hatte ziemlich viel Spaß in meinem Leben.
Franco: Das möchte ich meinen!