Magazin
Playboy 2016/07

Inhalt

Radar

First Lady: Victoria’s-Secret-Engel Taylor Marie Hill

Ein guter Monat, um . . . ein Fahrrad zu bauen

20 Fragen an . . . Damian Lewis

EM-Helden: Ohne sie geht nichts – das Teamhinter der deutschen Nationalmannschaft

(K)einer von uns: Zigarette vs. E-Zigarette

Playboy-Umfrage des Monats: Empfinden Sie Nacktheit in der Werbung als sexistisch?

Forum

Gegen die Retortenliebe: Die perfekte Beziehung lässt sich nicht planen, auch wenn uns Dating-Plattformen das vorgaukeln. Eine Streitschrift

Interview

Roland Emmerich: Deutschlands erfolgreichster Hollywood-Regisseur über Luxus, Donald Trump und warum er früher ein Arschloch war

Menschen & Storys

Der Wüstenfuchs: Hellmut von Leipzig navigierte als Fahrer von General Erwin Rommel durch den Zweiten Weltkrieg und die Wüsten Afrikas. Heute ist er noch immer dort – unser Autor spürte ihn auf

Tyson Fury: Der Schwergewichts-Champion hat das Boxen auf der Straße gelernt und könnte Wladimir Klitschkos Karriere beenden. Ein Porträt

Motor & Technik

BMW M4 GTS: Das kompromisslose Super- Coupé aus Bayern im Rennstreckentest

Mein Schlitten & ich: Oliver Triebs Mini-VW T1

Abarth 124 Spider: Ein kleiner Roadster mit abartig großem Temperament

E-Bike-Trends: Die coolsten Elektrozweiräder des Sommers im Überblick

Männerspielzeug: Unser Technik-Nerd schaut mit Astro-Brille und Smartphone in die Sterne

Titel

Annette Fleischer:In der ARD-Serie „Hubert und Staller“ jagt sie als Polizistin Verbrecher. Uns zeigte die schöne Schauspielerin, was sie nach Dienstschluss macht

Playmate

Saskia Atzerodt: Miss Juli zeigt uns auf Ibiza, wovon der Bachelor bei RTL nur träumen konnte

Das Playboy-Handbuch für den Mann

How to be a Playboy: Auf der Fanmeile besser aussehen // Taschen-Tricks beherr- schen // Gute Gins servieren // Richtig ins Schwitzen kommen // Den Kopf stilvoll behüten // Staus durchschauen

Das Playboy Reise-Special

Die 25 besten Männerreisen: Egal, ob Aben- teuer-, Luxus-, Entspannungs- oder Partyurlaub – diese Trips retten garantiert Ihren Sommer

Stil

Essential: Lässige Badehosen für die Strandbar

Für unterwegs: Drei Packlisten für jeden Reisetyp

Stilikone: Jake Gyllenhaal, der Prachtkerl

Männerpflege-Champions: Diese Start-Elf lässt Sie garantiert immer gut dastehen

Blende Sechs

Brittny Ward: Bei der Formel 1 feuert sie ihren Freund Jenson Button an, jetzt heizt sie uns ein

Lust & Lebensart

Tagebuch einer Verführerin: Sex-Kolumnistin Sophie Andresky über Sex mit Feministinnen

Männerküche: Holger Strombergs Lachsfilet

Kultur-Pool

K.I.Z: Die Berliner Rapper über gute Beleidigungen, schlechten Humor, grapschende Fans und warum Political Correctness einfach nur doof ist

Kulturtipps: Die besten Filme, Bücher und Alben dieses Monats

STANDARDS
  • Editorial
  • Playmate-News
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  • Playboy-Berater
  • Cartoon
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  • Schluss mit lustig

In der ARD-Serie „Hubert und Staller“ spielt Annett Fleischer die schöne Polizeibeamtin Sonja Wirth. Bei unserem Shooting in Zürich legte sie die Uniform ab und sorgte so längst nicht nur bei den sonst so entspannten Eidgenossen für Aufregung

Fotos: Sabine Liewald / Produktion: Saskia Strasse

Vom altehrwürdigen Schloss Sihlberg hat man einen wunderbaren Blick auf das Züricher Enge-Quartier. Nicht weit von hier liegt der Zürichsee, in dessen Hintergrund im letzten Abendsonnenlicht die Schweizer Alpen aufragen. Doch unsere Aufmerksamkeit gilt einer anderen Schönheit: Die bezaubernde Annett Fleischer erweist uns nach einem langen Shooting-Tag noch mal die Ehre und zieht uns beim Gespräch mit ihrem Lachen und entwaffnend ehrlichem Berliner Charme ganz in ihren Bann.

Credit: Sabine Liewald

Playboy: Frau Fleischer, hat es Sie sehr viel Mut gekostet, sich in der Öffentlichkeit nackt vor unsere Kamera zu begeben?
Fleischer: Dieses Außenmotiv (Seite 31, die Redaktion) haben wir an einem Sonntag bei drei Grad gemacht, es muss kurz vor zehn Uhr morgens gewesen sein. Ich schritt über diese Brücke, und im Hintergrund gingen Leute zum Gottesdienst. Und wissen Sie was? Ich liebe es zu überraschen. Ich fand das lustig, weil diese Leute ihren Augen nicht trauten. Eine nackte Frau vor Gottes Haus, wie kann das sein? Komplettiert wurde das Ganze durch eine arabische Männergruppe, die sich auch noch dazugesellte.

Playboy: Eine ganz neue Perspektive . . .
Fleischer: Mir ist wichtig, dass hinter allem, was ich mache, ein Sinn steckt. Und wenn es die blanke Provokation ist. Ich bin keine Feministin, aber wenn es einen triftigen Grund gäbe, würde ich mich auch nackt vor die Bundeskanzlerin stellen.

Playboy: Das würde Aufsehen erregen.
Fleischer: Es müsste schon einen richtig guten Grund dafür geben. Dann würde ich ihr von Frau zu Frau in die Augen schauen und sagen: „Hosen runter, Angie, was können wir tun, um dieses Problem zu lösen?“

Playboy: Ist Ihnen dieser lockere Umgang mit Nacktheit als gebürtige Ostberlinerin in die Wiege gelegt?
Fleischer: Nein. Ist er nicht. Ich war zehn Jahre alt, als ich mit der Familie Urlaub am FKK-Strand gemacht habe. Ich habe mich da immer etwas geschämt. Klar, die Pubertät stand vor der Tür. Jetzt am Wochenende bin ich mit fünf Freundinnen in Warnemünde nackt bei zehn Grad in die Ostsee gesprungen. Wir waren uns einig, dass FKK früher mit den Eltern ein Albtraum war, heute ist es ein tolles Gefühl von Freisein.

Playboy: In der TV-Serie „Hubert und Staller“ spielen Sie die Polizeimeisterin Sonja Wirth. Was fasziniert Männer an Frauen in Polizeiuniform?
Fleischer: Das hat etwas Machtvolles. Von Männern wird oft erwartet, mehr Verantwortung zu übernehmen und stark zu sein. Ich glaube, das geht euch auch mal auf die Nerven. Dann wünscht man sich jemanden, der die Zügel in die Hand nimmt und für Regeln sorgt, ohne zur Mutter zu mutieren. Das ist es, was an einer Frau in Uniform sexy sein kann. Weil sie dann am Ende das letzte Wort hat.

Playboy: Und was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag lang ein Mann sein könnten?
Fleischer: An einen Baum pinkeln.

Playboy: Das ist alles?
Fleischer: Nicht schlecht, oder? Alles andere kann ich auch selbst.

Playboy: Auch mit einer anderen Frau?
Fleischer: Was? Geschlechtsverkehr? Das kann ich natürlich nicht. Es wäre vielleicht interessant zu wissen, wie das ist als Mann mit einer Frau. Aber will ich das wirklich wissen? Nein, ich bin als Frau schon sehr zufrieden und will keinen Tausch.

Playboy: Wie sieht es mit Ihrer Sicht auf die Männer aus? Wie muss ein Mann sein?
Fleischer: Ich mag es, wenn er fit und gesund ist. Aber ein Mann, der regelmäßig etwas Gutes für die Menschen oder die Natur tut, wie ich für den Klimaschutz, ist in meinen Augen wesentlich interessanter. Das kann auch sexy sein. Denn mit dem hätte ich allein aus meinem eigenen Engagement als atmosfair-Botschafterin und meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Bahnhofsmission schon weitaus mehr gemeinsam.

Playboy: Was machen Sie genau in der Bahnhofsmission?
Fleischer: Ich spiele gelegentlich „Mensch ärgere Dich nicht“ mit den Obdachlosen und Gestrandeten am Bahnhof, schmiere Brote, höre ihnen zu oder versorge sie mit Kleidung und Kosmetik. Oder ich lese in Senioreneinrichtungen den Kranken und Alten meine Bücher vor.

Playboy: Warum machen sie das?
Fleischer: Warum nicht. Es macht Sinn und es macht auch noch Spaß. Außerdem ist das eine Verantwortung, die uns allen obliegt.

Playboy: Welche Rolle würden Sie gern einmal spielen?
Fleischer: Ach, ich würde gern einmal eine engagierte Frau spielen, die Bundeskanzlerin werden möchte, aber letztlich am politischen und wirtschaftlichen Klüngel scheitert. Hat jemand zufällig ein Drehbuch? (lacht)

Playboy: Würden Sie sich tatsächlich um das Amt als Bundeskanzlerin bewerben?
Fleischer: Wahrscheinlich nicht. Für ihren Einsatz ist Merkel eher unterbezahlt. Und der Preis, kaum Privatleben zu haben, wäre mir zu hoch. Allerdings habe ich selbst das dringende Bedürfnis, die Welt gesünder zu machen und Lug und Trug aufzudecken.

Playboy: Lassen Sie uns auf das Shooting zurückkommen. Sich auf der Straße in ungewöhnliche Situationen zu begeben erinnert an Ihre Versteckte-Kamera-Sendung „Böse Mädchen“. Haben Sie eine abenteuerlustige Ader?
Fleischer: Oh ja. Das eine hat das andere auch bedingt. „Böse Mädchen“ war in der Zeit ein riesiger Spielplatz. So etwas wollte ich davor schon immer mal machen.

Playboy: Fehlt Ihnen das?
Fleischer: Jein. Ja, weil das deutsche Fernsehen mich schon oft ganz schön langweilt. Nein, weil es dennoch Gelegenheiten gibt, ein böses Mädchen zu sein und einfach mutiger an die Dinge heranzugehen. Ich warte einfach nur, bis mich der Playboy anruft, und dann lege ich los (lacht).