Editorial

Seit Neuestem ist unser Chefreporter Oliver Kuhn nicht mehr kurzsichtig, sondern hellsichtig. Ganz offiziell hat er sich als neues Wahrsager-Talent bei Deutschlands größter Esoterik-Firma Questico beworben, um Rat suchenden Menschen die Zukunft zu deuten. Ferndiagnostisch per Telefon. So wie etwa 2500 andere „geprüfte Experten“, die dort Karten legen oder Kontakt mit dem Schutzengel des Anrufers aufnehmen. Kuhn war sich anfangs nicht sicher, ob er die hohen Anforderungen erfüllen könnte. Aber ein Unternehmen, das auf 60 Millionen Euro Jahresumsatz taxiert wird, kann es sich offenbar nicht leisten, auf spirituellen Nachwuchs zu verzichten. Damit das „historische Tier“, wie Friedrich Nietzsche den Menschen einst nannte, endlich Gewissheit hat über das absolut Ungewisse. Diesem Mann haben wir viel zu verdanken. Denn Eckart Witzigmann brachte uns den Genuss nach Deutschland. Er war der erste deutschsprachige Koch, der die begehrten drei Sterne des „Guide Michelin“ für sein Restaurant „Aubergine“ erhielt und später dann den Titel „Koch des Jahrhunderts“. Lange bevor Kerner im Fernsehen aufkochte, lehrte er die Deutschen, dass es noch etwas anderes gibt als Kartoffelpuffer und Königsberger Klopse. Witzigmann hat in seinem Beruf so ziemlich alles erreicht, was ein Spitzenkoch erreichen kann – und es fast auch wieder verloren. Damals, wegen ein paar Gramm Kokain, die ihn seine Konzession kosteten. In München sprachen meine Kollegen Rudi Raschke und Christian Thiele mit dem Maître de Cuisine über die Höhe- und Tiefpunkte seiner Karriere, darüber, was man einer Frau besser nie servieren sollte – und welchen Traum er sich in seinem Leben noch erfüllen will. Fußballtrainer haben es nicht leicht. Verliert die Mannschaft einmal zu oft, sind sie ihren Job schnell wieder los. Doch dieses Risiko ist relativ überschaubar, verglichen mit den Gefahren, die Robert Jaspert auf sich nimmt. Der Berliner ist Cheftrainer des Beiruter Spitzenclubs Al Ahed – ein Verein der Hisbollah. Die Spiele seiner Mannschaft finden vor leeren Rängen statt. Nicht etwa, weil sich keiner dafür interessieren würde. Sondern weil es Zeiten gab, da Heckenschützen auf den Hochhausdächern gegenüber auf die Zuschauer zielten. Während Berti Vogts seinen Trainer-Job in Nigeria größtenteils von Deutschland aus erledigt, lebt Jaspert mitten im Krisengebiet. Eigentlich will er dort nur Fußball spielen. Doch die politische Realität holt ihn jeden Tag wieder ein. Redakteur Detlef Dreßlein besuchte den Mann bei seinem Bombenjob in Beirut. Die Geschichte ist oft erzählt, aber sie ist einfach zu gut, um sie nicht noch mal zu wiederholen. Denn sie sagt viel über Dekadenz aus. Sie stammt von Ivanka, der Tochter des Immobilien- Tycoons Donald Trump. Eines Tages, als sie mit Papa den Trump-Tower in New York verließ, saß vor ihrem Hochhaus ein Penner. Ihr Vater sagte: „Schau, mein Kind, dieser Kerl besitzt acht Milliarden mehr als ich.“ Das erzählte sie dem US-Schriftsteller Dirk Wittenborn und setzte erklärend hinzu: „Wir hatten ja so viele Schulden damals.“ Wittenborn verarbeitete die Szene in seinem Reichen-Buch „Unter Wilden“, mit dem er zum Bestseller-Autor avancierte. Jetzt legte er seinen neuen Roman vor: „Caspar“ – eine stark autobiografische Geschichte, die erzählt, warum er sein Leben einem wahnsinnigen Mörder verdankt. Redakteur Klaus Mergel traf den Schriftsteller in Köln. Es gibt ein paar Tage im Jahr, die sind einfach schöner als andere. Die Sommertage am Strand gehören dazu, der erste Schnee auf den Bergen – und manchmal auch der unverhoffte Flirt auf dem Weg zur Arbeit. Bei Playboy gibt es sogar drei schöne Tage mehr im Jahr. Das sind die Tage, an denen wir uns zum Foto-Shooting mit allen Playmates im Studio treffen. Zwölf wunderschöne Frauen stehen dann vor der Kamera – damit Sie Ihre Wahl treffen können. Für die Playmate des Jahres. Welcher Frau Sie Ihre Stimme geben, müssen Sie entscheiden. Aber alle zwölf werden Sie durch ein hoffentlich gutes Jahr begleiten. Mit unserem großen Playmate-Kalender 2008.

Ich wünsche Ihnen schon heute ein frohes neues Jahr.

Stefan Schmortte