Editorial

Die Sehnsucht nach einem besseren Leben führt oft direkt in den Tod. Allein seit Anfang des Jahres wurden in der Wüste Arizonas fast 200 Leichen geborgen. Von Mexikanern, die bei ihrem Versuch, ohne Papiere über die amerikanische Grenze zu gelangen, erbärmlich verdursteten. „Wir finden, es ist ein Verbrechen, diesen Menschen nicht zu helfen“, sagt Richard Davis von der US-Hilfsorganisation No More Deaths – keine Toten mehr. So wie einst Rupert Neudeck mit seiner „Cap Anamur“ die Boat-People im Chinesischen Meer vor dem Ertrinken rettete, kümmern sich Bürgerrechtler wie Davis um die Wirtschaftsfl üchtlinge in der Wüste. Auch wenn viele seiner Landsleute genau das als Landesverrat brandmarken. Reporter Rolf Kunkel begleitete die Helfer auf ihrer umstrittenen Mission. Seine fünf Frauen treffen sich einmal die Woche, um darüber zu diskutieren, welche Frau an welchem Tag in sein Schlafzimmer kommen darf. Franjo Milicevic, der sich heute Aba Aziz Makaja nennt, ist ein durchaus beneidenswerter Mann. Während der Durchschnittseuropäer schon mit bösen Blicken rechnen muss, wenn er einer anderen schönen Frau als der eigenen auch nur hinterherschaut, hat Makaja das Kunststück fertiggebracht, gleich mit fünf Gespielinnen seinen Spaß zu haben. Für das Gegenteil von Eifersucht haben Makajas Frauen sogar ein eigenes Wort erfunden: „Liebteilen“ sagen sie dazu. Der vielleicht größte Sexguru Europas lehrt die Theorie der göttlichen Orgasmen. Aber das war Chefreporter Oliver Kuhn ziemlich egal. Er wollte nur herausfi nden, welches Geheimnis Makaja so unwiderstehlich macht. Zwar reden Galeristen nur ungern über so schnöde Angelegenheiten wie Profi t, aber was derzeit auf dem Kunstmarkt passiert, erinnert an die New Economy in ihren besten Zeiten. Einen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar erwarten Beobachter für die Kunstmesse Art Basel Miami – die mit Abstand schrillste Veranstaltung ihrer Art. Es ist eine Mischung aus Schlussverkaufspanik und fröhlicher Verschwendungssucht, die auf der Messe triumphiert. Power-Shopping für die Buy-Society, die einen Warhol für 30 Millionen Dollar sieht und enttäuscht darüber ist, dass er nicht 60 Millionen kostet, sagt Gerd Harry Lybke, einer der großen Handlungsreisenden in Sachen deutsche Malerei. Noch während Lybke seine Werke für die Messe einpackte, traf ihn mein Kollege Rudi Raschke in seiner Berliner Galerie. Nicht viele Wege führen in die Formel 1, aber einer führt mit Sicherheit über Macao. In der ehemaligen Kolonie Portugals nahe Hongkong starten die mutigsten Rennpiloten der Welt. Michael Schumacher legte hier seine Gesellenprüfung ab – ebenso wie David Coulthard oder Robert Kubica. Wer sich in Macao durchsetzt, auf den haben die Formel-1-Bosse ein Auge. Denn kaum eine Strecke weltweit ist anspruchsvoller als diese. Wer es hier schafft, kann es überall schaffen. Bevor die Rennen in dem chinesischen Spielerparadies am 18. November wieder starten, hat sich Redakteur Detlef Dreßlein die Straßen dort genauer angeschaut. Nach dem Erfolg mit unserem Adventskalender im vorigen Jahr – auf Ebay wurde die Ausgabe für mehr als 20 Euro angeboten – war der Ansporn für uns diesmal besonders groß. Natürlich hätten wir nochmals das gleiche Paket für Sie schnüren können. Aber dann wäre es ja keine Überraschung mehr gewesen. Deshalb erhalten Sie mit dieser Ausgabe etwas ganz Neues: eine hochwertige Advents-Metallbox – gefüllt mit 24 Tafeln feinster Hachez Chocolade. Und einer sexy Überraschung für jeden Tag. Dafür kostet der Playboy diesmal etwas mehr (5,90 Euro). Aber Sie können natürlich auch die Kalender-Variante ohne Schokolade zum gewohnten Preis kaufen. Wie auch immer Sie sich entscheiden . . .

. . . ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Auspacken

Stefan Schmortte