Der silberne Mercedes von Niki Lauda, 63, parkt direkt vor dem Eingang des luxuriösen Hotels „Imperial“ in Wien. Man hat eben so seine Privilegien, wenn man der zweitberühmteste Österreicher der Welt ist. Und zudem Stammgast. Fast täglich frühstückt Lauda im Café des Hotels. Er hat es mal sein „Büro“ genannt. Dabei sieht es eher aus wie ein Wohnzimmer: Teppichboden, viel Holz, warmes Licht. Als wir kommen, sitzt Lauda bereits mit seinem Sohn Mathias, 35, und ein paar jungen Männern in einer Ecke und plaudert. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Die Szene erinnert an eines dieser Hinterzimmertreffen in „Der Pate“. Lauda löst die Runde auf - Handschläge, ein paar Sprüche - dann geht er mit uns zu einem anderen Tisch. Sein Umgang mit den Kellnern, die Geste, mit der er uns bedeutet, uns zu setzen, alles an ihm sagt: Das hier ist mein Laden.
Playboy: Sie saßen schon als Kind häufig hier im „Café Imperial“, oder?
Lauda: Ja. Es war fürchterlich.
Playboy: Wieso?
Lauda: Ich musste hier immer zu Weihnachten sitzen, am 25., weil mein Großvater und meine Eltern uns Kinder zum Mittagessen hierhergezwungen haben. Da herrschten die Lauda-Sitten: Wir Kinder durften beim Essen nicht mal sprechen. Im Nachhinein betrachtet, war das Hardcore. Hat aber meiner Erziehung sicher nicht geschadet.
Playboy: Sie haben Ihren Großvater mal einen Despoten genannt.
Lauda: Er war einer. Ich bin in eine Industriellenfamilie hineingeboren. Mein Großvater saß in mehreren Vorständen, mein Vater war Papierfabrikant, und mein Weg war vorgezeichnet: studieren und dann in den
Betrieb einsteigen. Aber ich bin schon als Zwölfjähriger am liebsten mit irgendwelchen Kisten auf Privatgrundstücken oder dem Firmengelände rumgefahren. Meine Familie war strikt dagegen, dass ich Rennfahrer werde, aber das hat mich auch motiviert.
Playboy: Wären Sie genauso erfolgreich gewesen, wenn Sie von Ihrer Familie von Anfang an unterstützt worden wären?
Lauda: Ich denke, schon. Aber der Druck zu Hause hat zu einer gewissen Beschleunigung geführt. Ich bin mit 18 aus Protest ausgezogen und habe das behütete Elternhaus verlassen. Das hat mir gutgetan. Diese Hülle und der Schutz zu Hause hätten mich zum kompletten Seicherl gemacht, zu einem Weichei.
Playboy: Sie sind 1975 und 1977 Formel-1-Weltmeister geworden. Dann stiegen Sie 1979 aus der Formel 1 aus und gründeten die Fluggesellschaft Lauda Air. Wollten Sie der Familie beweisen, dass Sie es auch als Geschäftsmann schaffen?
Lauda: Unsinn. Das hatte einen ganz anderen Grund. Jeder erfolgreiche Sportler hat nach dem Aufhören nur eine Perspektive: sich ein Leben lang zu langweilen. Er wird nie wieder diesen Höchstlevel an Leistung bringen, nie mehr so gefordert werden. Und dann fällt man in ein Loch. Das ist fürchterlich. Ich behaupte, das haben alle Spitzensportler, außer sie schaffen es, eine neue Herausforderung zu finden.
Playboy: Die Geschäfte mit der Airline liefen anfangs nicht gut. 1982 kehrten Sie wieder als Fahrer in die Formel 1 zurück. Was war da los?
Lauda: Im zweiten Jahr des Nichtfahrens rief mich jeden Monat der damalige McLaren-Chef Ron Dennis an und fragte, ob ich zurückkommen will. Ich sagte immer: Vergiss es. Aber dann war ich als Moderator beim Österreich-Grand-Prix 1981. Es gab einen irren Crash gleich beim Start, und ich dachte: Pah, das ist toll! Ich war selbst über meine Reaktion erstaunt. Aber 14 Tage später: dasselbe. Ich war in Monza, wieder ein Crash, wieder dachte ich: Das ist eigentlich geil! Der Nervenkitzel packte mich wieder, die Risikobereitschaft. Am Montag nach Monza rief mich Ron Dennis an und fragte, ob ich eine Testfahrt machen will. Er hat mich im richtigen Moment erwischt.
Playboy: Ihre Augen leuchten, wenn Sie von diesen Crashs sprechen. Erstaunlich für einen Mann, der selbst einen so schlimmen Unfall hatte wie Sie 1976 am Nürburgring. Wie haben Sie Ihren Crash verarbeitet?
Lauda: Ich verarbeite überhaupt nichts. Ich analysiere einfach. Ich schaue mir an, was passiert ist, und ziehe
meine Schlüsse daraus. Ich hatte einen Unfall. Punkt. Ein großes Risiko gehst du als Rennfahrer nun mal ein. Und ich habe mich entschieden, trotzdem weiterzumachen. Fertig. Ich habe einen einfachen Zugang zu Dingen, weil ich nur schwarz-weiß denke. Ich verwirre mich nicht mit Grauzonen. In dem Moment, wo bei mir eine Grauzone kommt, entscheide ich sofort: rechts oder links. Ich hasse auch dieses ständige „Ja, aber“, das man überall hört...
Playboy: Dieses „Ja, aber“?
Lauda: Diese Ausreden: „Ich bin einem hinten reingefahren, ’ja aber’ es war auch nass.“ Entweder es war mein Fehler oder nicht! Für viele ist die Grauzone das Schönste, weil sie immer die Ausrede liefert. Aber für mich ist sie der Feind. Ich verweigere mich, in meinem gesamten Denken Grauzonen zu haben. Weil ich damit nur Zeit verliere und nie einer Sache auf den Grund gehe.
Playboy: Haben Sie das im Sport gelernt?
Lauda: Natürlich. Aber es gilt für das Geschäftsleben genauso. Wenn du über Jahre an der Spitze bleiben willst, musst du Dinge klar analysieren. Du musst den Schweinehund, der sofort sagt, der andere ist mit schuld, ignorieren und weiterdenken. Bis zum Kern des Problems. Und meistens stellst du fest, dass der Fehler bei dir selbst lag.
Playboy: Wenn Sie heute an den Unfall 1976 zurückdenken, was ist die erste Erinnerung, die kommt?
Lauda: Der Todeskampf im Krankenhaus. Zu wissen, es geht bergab.
Playboy: Sie dachten, Sie sterben?
Lauda: Ja, ich lag da, von Schmerzen gepeinigt, im Bett und hatte plötzlich das Gefühl, rücklings in ein tiefes Loch zu fallen. Es fühlte sich angenehm an, erleichternd. Jetzt wirst du erlöst, dachte ich. Aber gleichzeitig fühlte ich: Da passiert etwas, das nicht richtig ist. Und dann versuchte ich einfach, irgendwie am Leben zu bleiben . . .
Playboy: Wie versucht man das?
Lauda: Ich dachte: Bleib wach, hör den Ärzten zu. Hör zu, hör zu, hör zu! Die sprachen ja darüber, was sie mit mir machen sollen. Ich weiß noch, dass einer sagte: Wenn wir ihm jetzt Sauerstoff geben, ist er tot.
Playboy: Erleichtert die Lage ungemein.
Lauda: Ja, ein Wahnsinn, aber die dachten halt, ich höre nichts. Jedenfalls schaffte ich es, Gott sei Dank, wach zu bleiben.
Playboy: Sie haben sich auch die Letzte Ölung geben lassen. Fängt man in so einer Situation an, an Gott zu glauben?
Lauda: Nein, aber man klammert sich an alles, was einem helfen kann. Eine Schwester fragte, ob ich die
Letzte Ölung will, und ich nickte. Dann passierte lange nichts, und plötzlich spürte ich eine Berührung an der Schulter. Das war der Priester - beim Hinausgehen! Der hatte mir die Letzte Ölung gegeben und nicht ein Wort zu mir gesagt! Kein „Der liebe Gott passt jetzt auf dich auf“ oder so. Gar nichts. Da bin ich richtig narrisch geworden. Also innerlich. Ich dachte, was für eine Frechheit! Und das gab mir auch wieder einen positiven Ruck.
Playboy: Sie sind sechs Wochen später in Monza wieder Ihr erstes Rennen gefahren. Dort trafen Sie auch auf Arturo Merzario, den Mann, der Ihnen das Leben gerettet hat, weil er Sie am Nürburgring aus dem brennenden Auto zog. Sie haben sich in Monza nicht bei ihm bedankt. Warum?
Lauda: Das war ein Fehler. Aber Sie können sich nicht vorstellen, was in Monza los war. Erst meinte der Renndirektor plötzlich: Du musst noch einmal einen Gesundheits-Check absolvieren, sonst darfst du nicht fahren. Das dauerte Stunden. Dann waren die Medien hinter mir her. Und als ich im Ferrari die erste Trainingsrunde fuhr, hatte ich so viel Angst, dass ich nicht mal in den zweiten Gang schalten konnte. Ich brach das Training ab, schlief die ganze Nacht nicht. Beim Rennen wurde ich dann Vierter. Ein Riesenerfolg. Aber die ganze Belastung war so groß, dass das mit Merzario unterging. Ich traf ihn aber eine Woche später am Salzburgring. Da habe ich mich bedankt.
Playboy: Hat der Unfall damals etwas in Ihnen verändert?
Lauda: Ich sagte mir danach: Ich werde sicher nicht aus Leichtsinn oder Blödheit in der Dusche ausrutschen oder mein Auto an einen Baum fahren. Im täglichen Leben passte ich also mehr auf. Im Rennauto bin ich aber weiterhin volle Pulle gefahren.
Playboy: Wie gingen Sie nach dem Unfall damit um, dass Menschen Sie wegen Ihrer Verbrennungen so anstarrten?
Lauda: Damals im Spital nach der Operation fragte mich eine Schwester, ob ich in den Spiegel sehen will. Sie führte mich hin, ich öffnete ein Auge und erschrak: Mein Kopf war ab der Schulter riesig angeschwollen und völlig verbrannt. Dieses Bild habe ich heute noch im Kopf. Ein Schock. Aber was war meine logische Reaktion darauf? Ich sage mir: Das ist jetzt so. Ich habe mich verbrannt. Ich schaue jetzt so aus. Für den Rest meines Lebens. Punkt.
Playboy: Damit war das für Sie abgehakt?
Lauda: Absolut. Aber die Wirkung auf andere Menschen war furchtbar. Viele starrten auf mein Ohr oder versuchten, mir unter die Kappe zu schauen, wenn sie mit mir redeten. Es kam oft vor, dass ich sagte: „Schauen Sie mir in die Augen, wenn Sie mit mir reden!“ Die Menschen sind da fürchterlich. Aber ich lernte schnell, damit umzugehen.
Playboy: Hat Ihnen der Humor dabei geholfen? Sie reden von Ihrem Unfall als Ihrem „Barbecue“ und sagten einmal: „Ich habe meinen Buben erklärt, dass es auch Menschen mit zwei Ohren gibt.“
Lauda: Das ist schon eine Art Abwehrstrategie. Blöde Fragen mit Humor zu kontern funktioniert vor allem deshalb so gut, weil der andere dann so perplex ist, dass er nicht weiter fragt. Aber ich hatte neulich ein interessantes Erlebnis. Ich sah eine Filmszene aus „Rush“...
Playboy: Dem Hollywood-Film, der kürzlich über Sie gedreht wurde und der 2013 ins Kino kam . . .
Lauda: Daniel Brühl spielt mich in dem Film, und in einer Szene sieht man ihn zum ersten Mal mit meinem verbrannten Gesicht kurz nach dem Unfall. Da hat es mich schon gerissen! Ich sah mich ja quasi zum ersten Mal mit den Augen der anderen. Jetzt kann ich die Leute besser verstehen. Das war schon schockierend.
Playboy: In dem Film geht es um die Rivalität zwischen Ihnen und James Hunt, gegen den sie 1976 den dramatischen Zweikampf um die Formel-1-WM verloren haben. Hunt wird als Playboy porträtiert. Sie dagegen als ehrgeiziger, akribisch arbeitender Erfolgsmensch. Ist das eine korrekte Darstellung Ihrer Charaktere?
Lauda: Er war sicher ein wilderer Hund als ich. Aber das heißt nicht, dass ich ein Priester war.
Playboy: Wie wild waren Sie?
Lauda: Ich habe mit James schon einiges erlebt. Zu Beginn meiner Rennfahrerkarriere habe ich eine Weile in London gewohnt. Er war mein Nachbar. Da haben wir es krachen lassen. Aber er hat es immer bis zum Exzess getrieben. Ich erinnere mich, Jahre später war er auf meiner Geburtstagsfeier in Wien, und am nächsten Tag waren Testfahrten in Frankreich. Um drei Uhr in der Früh ging ich heim und sagte zu James: „Mach keine Geschichten, um sieben Uhr früh stehst du am Flughafen!“ Er wollte bei mir mitfliegen...
Playboy: Kam er?
Lauda: Ja, aber wie. Halb besoffen. Er sah aus, als wäre er gerade aus der letzten Bar rausgefallen. Ein junges Mädel hatte er dabei, und so ein Kofferradio hat er sich ans Ohr gehalten. Ich habe ihn in den Flieger gepackt und runtergeflogen. Um Punkt zehn Uhr begannen die Testfahrten. Nach drei Runden hatte ich einen Motorschaden und dachte: Gott sei Dank, jetzt habe ich vier Stunden Zeit, mich auszuruhen. Ich saß also in der Box, und plötzlich hörte ich: Unfall! Wir fuhren sofort die Strecke ab, und dann sah ich den McLaren von Hunt. Aber nach Unfall sah es gar nicht aus, keine Reifenspuren, nichts. Ich ging zu seinem Auto und fragte, was los ist. Und er: „Niki, ich war so müde, ich musste hier stoppen.“ Das war der James.
Playboy: Hat es Sie genervt, dass dieser Hunt so ein wilder Hund sein konnte und trotzdem erfolgreich war, während Sie immer so viel arbeiten mussten, so viel kämpfen?
Lauda: Nein, denn diese Disziplinlosigkeit war ja genau seine Schwäche. Er ist ja vor jedem Rennen speiben gegangen.
Playboy: Er musste sich übergeben? Weil er die Nacht davor zu viel gefeiert hatte?
Lauda: Nein, weil er vor Rennen so nervös war und ihm das auf den Magen schlug. Ich habe immer gewartet, bis er wieder speiben geht. Und dann habe ich mich extra neben ihn gestellt, gepinkelt und gefragt: „Warum speibst du denn schon wieder?“
Playboy: Psychologische Kriegsführung?
Lauda: Ich kannte halt diese Schwäche von ihm, diese Nervosität. Und das habe ich ausgenutzt. Obwohl ich eigentlich gut mit ihm konnte. Aber ich wollte einfach besser sein.
Playboy: Waren Drogen damals ein Thema?
Lauda: Bei mir überhaupt nicht. Bei Hunt kann ich es nicht sagen. Er hat vielleicht mal eine Haschzigarette geraucht. Aber die Zeiten waren damals auch anders. In den 70ern ist fast jedes Jahr ein Formel-1-Fahrer tödlich verunglückt. Du wusstest immer: Nächstes Wochenende kannst du tot sein. Da lebst du exzessiver.
Playboy: Der Tiefpunkt Ihrer Karriere als Geschäftsmann war der Absturz einer Ihrer Lauda-Air-Maschinen 1991 in Thailand. Dabei kamen 233 Menschen ums Leben. Denken Sie noch oft daran?
Lauda: Heute nicht mehr, Gott sei Dank, weil das damals erledigt wurde - so gut man so etwas Fürchterliches erledigen kann. Es war eine der schwierigsten Zeiten meines Lebens. Aber wir haben die Absturzursache bis ins letzte Detail analysiert, neun Monate lang. Das Resultat war, dass es ganz klar an einem Konstruktionsfehler von Boeing lag. Das gab mir dann die Gewissheit, dass ich wirklich nichts dafür kann.
Playboy: Sie haben Ihren Frieden damit gemacht?
Lauda: Ja, das habe ich.
Playboy: Sie galten in Ihrer Rolle des Airline-Chefs immer als Pedant.
Lauda: Ich würde nicht von Pedanterie sprechen. Ich nenne es Liebe zum Detail.
Playboy: Wie schlimm ist es mit der Pedanterie, Verzeihung, mit der Liebe zum Detail bei Ihnen zu Hause?
Lauda: Da ist meine Frau Birgit schlimmer. Außer wenn es ums Autowaschen geht. Sie lässt ihr Auto immer ewig stehen. Bis es so schmutzig ist, dass ich es nicht mehr aushalte. Dann fahre ich ihr Auto in die Waschanlage, ohne was zu sagen. Manchmal fällt es ihr auf, manchmal nicht.
Playboy: Nachdem Ihre erste Ehe 1991 geschieden wurde, wollten Sie nicht wieder heiraten. 2008 haben Sie es doch getan. Sind Männer für Monogamie gemacht?
Lauda: Wenn Sie mich jetzt fragen: ja. Früher: nein.
Playboy: Heißt also: Der Mann ab 63 ist für die Monogamie gemacht?
Lauda: Nein. Das hat mit dem Alter nichts zu tun, sondern damit, ob man die richtige Partnerin findet. Und das
ist eine Frau, mit der man eine gemeinsame Basis hat, die einem aber trotzdem genug Freiraum lässt. Der ist in einer Ehe das Wichtigste. Natürlich ist das nicht einfach. Ich habe zum Beispiel einen ausgeprägten Egoismus, und den kann ich nicht einfach so abstreifen. Wobei: Einige Bekannte, die mich von früher kennen, sagen sowieso schon zur Birgit, dass ich noch nie so war wie heute. Wenn die Geschichten hört von früher, dann glaubt sie das gar nicht...
Playboy: Was hört sie denn für Geschichten?
Lauda: Was ich für ein egozentrischer Mensch war, der sich nur um sich selber geschissen hat und überhaupt keine Kompromisse für irgendwen gemacht hat. Stimmt ja auch alles.
Playboy: Wahr, dass Sie Ihre erste Frau Marlene dem Schauspieler Curd Jürgens ausgespannt haben?
Lauda: Ich habe sie kennen gelernt auf der Party von Curd Jürgens, stimmt. Er hat ihren Geburtstag gefeiert in Salzburg.
Playboy: Und sie war damals die Freundin von Curd Jürgens?
Lauda: Ja.
Playboy: Und dann?
Lauda: Dann habe ich mit ihr einen Termin ausgemacht, und wir haben uns getroffen, und dann ging das so dahin.
Playboy: Hat Ihnen Jürgens irgendwann Prügel angedroht?
Lauda: Nein, der war ein Gentleman.
Playboy: Apropros Gentleman, wie erklären Sie eigentlich einem Amerikaner, was Wiener Schmäh ist?
Lauda: Gar nicht. Die Amerikaner sind Amerikaner, wir sind Österreicher.
Playboy: Kann man es einem Deutschen erklären?
Lauda: Schwer.
Playboy: Mir hat es ein Wiener Freund mal so erklärt: Wenn ein Deutscher in einer Bar von einer Frau angerempelt wird und sie sich entschuldigt, sagt er: „Kein Problem!“ Ein Wiener dagegen würde sagen: „War nicht unangenehm!“
Lauda: (lacht) Das trifft es ganz gut. Sympathisch halt und locker.
Playboy: Ist es nicht seltsam, dass mit Daniel Brühl ein Piefke Niki Lauda spielt?
Lauda: Nein. Sein Wiener Akzent ist unglaublich. Man hört nicht, dass er kein Wiener ist. Er spricht in dem Film sogar Englisch mit meinem Akzent. Beeindruckend.
Playboy: Sie machen jetzt Ihren Moderatoren-Job bei RTL und sitzen im Board of Directors der Air Berlin PLC. Ziemlich wenig für Ihre Verhältnisse. Werden Sie ruhiger?
Lauda: Im Gegenteil. Ich suche eine neue geschäftliche Herausforderung. Es gibt noch keine konkreten Ansätze, aber ich schaue herum, was mich interessiert.
Playboy: Wieder im Flugbereich?
Lauda: Nein. Wenn ich sehe, wie da heute gemanagt wird - das ist nicht meine Art. Ich schau mal, was kommt.
Playboy: Wenn nichts kommt?
Lauda: Auch wurscht. Aber ich bin sicher, es kommt was.
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