Credit: Playboy Germany
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Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl sieht in Transfers wie dem 222-Millionen-Wechsel 2017 von Neymar zu Paris Saint-Germain eine Gefahr für die Zukunft des Fußballs.
„Das sind Summen, bei denen man nicht mehr durchblickt. Ich glaube – und vielleicht wäre das auch gar nicht so schlecht –, es wird irgendwann einen Knall geben", sagte der 45-Jährige im Playboy-Interview. "Die Leute werden das nicht mehr verstehen und es nicht mehr haben wollen. Und irgendwann wird dann dem Markt vielleicht auch das große Geld entzogen werden."
Selbst für ihn als Sportdirektor eines Bundesligavereins ist das Zustandekommen mancher Ablösesummen nicht mehr nachvollziehbar. „Wenn früher extrem hohe Summen für Spieler gezahlt wurden, konnte man dahinter wenigstens noch eine gewisse Logik erkennen. Heute gibt es keine Logik mehr. Heute gibt es einfach Fantasiezahlen, die aufgerufen werden“, so der Ex-Bundesligaspieler, der seit 2008 als Sportdirektor in Mönchengladbach im Amt ist.
Um auch in Zukunft mit zahlungskräftigeren Ligen wie beispielsweise der Premier-League mithalten zu können, sollte die Bundesliga nach Eberls Ansicht auf eine besondere Stärke bauen: „Wir haben in Deutschland den großen Vorteil gegenüber anderen Ligen, dass wir Top-Talente bei uns groß machen können“, erzählt er dem Playboy. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, das müssen wir uns erhalten, und dann sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt.“
Seine eigene Zukunft sieht Eberl vorerst in Mönchengladbach. „Aber definitiv ausschließen, dass ich irgendwann nach München zurückkehre, kann ich nicht“, so der einstige Profispieler, der beim FC Bayern ausgebildet wurde. „Bayern München ist der Verein, bei dem ich groß geworden bin, ich hatte immer eine Beziehung zu ihm“, gestand der gebürtige Niederbayer im Gespräch.
Zudem pflegt er nach eigener Darstellung zu Uli Hoeneß, den er als „Vorbild“ bezeichnet, ein besonderes Verhältnis. Der Bayern-Präsident habe ihn während seiner schwierigen Anfangszeit in Gladbach als Ratgeber begleitet, so Eberl. „Er war sehr offen und hat mir Ratschläge gegeben, die mir wirklich geholfen haben.“