„Auf solchen Touren zeigt sich der wahre Charakter“

Credit: Lindemann, Kelly / National Geographic Buchverlag
Credit: Lindemann, Kelly / National Geographic Buchverlag

Abenteuerliche Combo: Rammstein-Sänger Till Lindemann und Kelly-Family-Star Joey Kelly sind seit Jahren dicke Kumpels. Nun haben sie sich zusammen durch Alaska geschlagen. Ein Gespräch über ihre ungewöhnliche Freundschaft und brenzlige Momente in Grizzly-Land.

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Es gibt wenige Kleinigkeiten, die mehr über den Zustand einer Freundschaft verraten als die Art, wie sich zwei Kumpels begrüßen. Im Fall von Till Lindemann und Joey Kelly darf man daraus ableiten: Sie können sich auch nach drei Wochen im selben Zelt noch gut riechen. Kurz, aber innig fällt die Umarmung aus, als sie in der Bar des „Ritz“ am Potsdamer Platz zusammentreffen, um mit uns über ihren Kajak-Trip auf dem Yukon und ihre Freundschaft zu sprechen. „Gin Tonic für alle?“, fragt Lindemann, als das Interview beginnt. Aber ja doch!

Herr Kelly, wie viele Rammstein-Platten haben Sie zu Hause?

Kelly: Alle.

Und wie viele von der Kelly Family besitzen Sie, Herr Lindemann?

Lindemann: Gar keine. Meine Tochter besaß aber mal welche. Joey hat mich früher sehr gut versorgt mit den Dingern.

Wegen Ihrer Tochter haben Sie beide sich ja gewissermaßen auch kennengelernt, oder?

Lindemann: Stimmt, hinter der Bühne bei den MTV Awards. Meine Tochter war Kelly-Family-Fan, und ich wollte für sie ein Autogramm holen. Unser Tourmanager ging also rüber in die Garderobe der Kelly Family und fragte, ob wir vorbeikommen dürfen. Die dachten erst, wir wollen sie verarschen. Aber dann haben sie uns sehr herzlich aufgenommen. Joey und ich sind beide gleich ins Labern gekommen. Seitdem treffen wir uns regelmäßig.

Worüber sprachen Sie anfangs?

Kelly: Über Sport.

Lindemann: Wie sehr wir ihn lieben und wie sehr wir ihn hassen.

Kelly: Till hat ja sein Leben lang Sport gemacht, früher als Profi-Schwimmer. Und ich habe vor 20 Jahren den Ausdauersport für mich entdeckt als Ausgleich zur Musik.