Eineinhalb Milliarden mal – das ist die durchschnittliche Anzahl der Swipes auf Tinder. Und das jeden einzelnen Tag. Damit ist es wahrscheinlich die effizienteste Online-Dating-Plattform, die jemals gegründet wurde. Auf jeden Fall ist es die Bekannteste.
Jetzt haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Frauen und Männer komplett unterschiedliche Strategien anwenden, um bei Tinder ans Ziel zu kommen. Die Vorgehensweisen widersprechen sich sogar gegenseitig. Wer aber die Pläne des anderen kennt, ist klar im Vorteil und kann seine Chancen auf Tinder sogar steigern.
Die Tinder-Studie
Ein Team aus Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Gareth Tyson, ein Dozent an der Queen Mary Universität in London, erschuf 14 Fake-Tinder Profile (7 männliche und 7 weibliche). Diese Profile wurden auf den Datingmarkt losgelassen – ein Teil in New York, der andere in London. Praktischerweise mussten die Wissenschaftler nicht selbst den ganzen Tag "nach rechts wischen". Ein automatisches Computerprogramm übernahm diese Aufgabe und likete jeden in einem 100 Meilen-Radius. Die Forscher lehnten sich entspannt zurück und beobachteten die Resonanz der echten User.
So klappt das erste Telefon-Date mit dem Tinder-Flirt:
Das Ergebnis: Die gefälschten, männlichen Profile hatten es ziemlich schwer. Nur von weniger als einem Prozent bekamen sie einen Like zurück. Bei den Fake-Frauen biss immerhin jeder Zehnte an. Wenn sich aber ein Match ergab, wendete sich das Blatt. Beim ersten Kontakt waren die Frauen deutlich forscher. 21 % schrieben dem gefälschten Match-Partner eine Nachricht, bei den männlichen Nutzern waren es nur 7 %. In anderen Worten: Frauen machen sich drei Mal öfter die Mühe mit einem Match in Kontakt zu treten.
Und noch ein Unterschied: Bei Männern fällt die erste Nachricht recht knapp aus. Die durchschnittliche Nachrichtenlänge beträgt zwölf Zeichen. Das ist circa die Länge von: "Hallo, wie gehts?" Im Vergleich dazu war die durchschnittliche Nachrichtenlänge von Frauen zehn Mal so lang. Frauen schreiben also nicht nur öfter, sondern geben sich beim Verfassen auch mehr Mühe.
Alles auf Anfang
Halten wir fest: Die Chance als Mann einen Like zu bekommen, ist verdammt niedrig. Um trotzdem einen Match zu bekommen, sind die meisten nicht wählerisch und wischen sehr häufig nach rechts. Wenn Sie den Match dann auch wirklich bekommen, werden sie anspruchsvoll. Nur ausgewählte Damen bekommen eine Nachricht.
Frauen bekommen im Gegenzug eine Menge Likes – meist recht planlos und fast zu viele. Um nicht mit Matches überschwemmt zu werden, wählen sie ganz genau aus wer in die engere Auswahl kommt. Wenn sie jemanden auserkoren haben, dann geben sie ihr Bestes und investieren viel Mühe in ein Kennenlernen.
Dieses Wissen können Sie nun einsetzen, um auf Tinder erfolgreicher zu sein: Als erstes sollten Sie aufhören wahllos alles zu liken, was ihnen auf den Smartphone-Bildschirm kommt. Wischen Sie nur nach rechts, wenn Sie wirklich überzeugt sind und schreiben Sie ihrer Errungenschaft eine nette Nachricht (durchaus länger als 12 Zeichen). Ziemlich einfach, aber es funktioniert! Denn mit dieser Strategie sind sie eine Seltenheit auf Tinder – die Frauen werden angenehm überrascht sein und sich gerne mit ihnen "unterhalten".
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